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Finanzen

Beliebte Geldanlage: Was genau sind ETFs und wie funktionieren sie?

  • Aktualisiert: 16.12.2024
  • 09:06 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Der Kurs eines ETF wird auf einem Bildschirm angezeigt.
Der Kurs eines ETF wird auf einem Bildschirm angezeigt.© Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa

ETFs - oder Exchange Traded Funds - sind eine beliebte Möglichkeit, Geld an der Börse zu investieren. Was bei dieser Anlageform beachtet werden sollte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • ETFs werden für langfristige Geldanlagen immer beliebter.

  • Sie bieten gerade auch Einsteiger:innen eine günstige Möglichkeit, in Aktien zu investieren.

  • Doch bevor Sie Geld in diese Anlageform investieren, sollten Sie einige Tipps beherzigen.

Was sind ETFs

Ein ETF, Exchange Traded Fund, ist ein börsengehandelter Fonds, der einen bestimmten Index nachbildet. Ein Index ist eine Art Messlatte für die Entwicklung eines bestimmten Marktes. Ein bekanntes Beispiel ist der Dax der die 30 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland umfasst. Wenn man in einen Dax-ETF investiert, kauft man praktisch einen kleinen Anteil an jedem dieser 30 Unternehmen. Das Ziel eines ETFs ist es, die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index so genau wie möglich nachzubilden.

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Wie funktionieren ETFs?

ETFs funktionieren ähnlich wie Aktien. Sie werden an der Börse gehandelt, was bedeutet, dass sie während der Handelszeiten gekauft und verkauft werden können. Der Preis eines ETFs schwankt im Laufe des Tages, genau wie der Preis einer Aktie. Dies macht ETFs flexibel und leicht zugänglich.

Ein großer Vorteil von ETFs ist ihre Diversifikation. Da ein ETF viele verschiedene Aktien oder Anleihen enthält, verteilt sich das Risiko. Wenn ein Unternehmen im Index schlecht abschneidet, kann dies durch die positive Entwicklung eines anderen Unternehmens ausgeglichen werden. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu Einzelaktien, bei denen das Risiko höher ist, da man auf das Schicksal eines einzigen Unternehmens setzt.

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Was gibt es zu beachten?

Expert:innen empfehlen Privatanlegerinnen und -anlegern, bei der Auswahl des ETF unbedingt zu prüfen, ob dieser auch wirklich die gewünschte Anlageidee abbildet. Mitunter wollen Anleger in junge und wachstumsstarke Branchen investieren und müssen dann feststellen, dass in dem ausgewählten ETF überwiegend etablierte Konzerne enthalten sind. Auch beim Wunsch nach einem nachhaltigen, umweltbewussten ETF-Investment lohnt der genaue Blick auf den Anlageschwerpunkt und die im Fonds enthaltenen Titel.

Ebenfalls ein Thema: die Streuung. Viele Anleger gehen davon aus, dass sie mit dem Kauf eines ETF ein geringes Risiko eingehen, weil in dem Fonds viele verschiedene Titel enthalten sind. Das ist aber zum Teil ein Irrglaube, sagt Markus Schultes von der Unikat Vermögensverwaltung in Mannheim. "In vielen ETFs machen die größten fünf Positionen über 40 Prozent der Gesamtgewichtung aus."

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Warum sind ETFs so beliebt?

ETFs sind aus mehreren Gründen beliebt. Erstens sind sie kostengünstig. Laut dem Bundesverband der Verbraucherzentrale sind die Gebühren für ETFs in der Regel niedriger als bei aktiv gemanagten Fonds. Das liegt daran, dass ETFs passiv verwaltet werden. Es gibt keinen Fondsmanager, der versucht, den Markt zu schlagen. Stattdessen folgt der ETF einfach dem Index.

Zweitens sind ETFs transparent. Anleger:innen wissen immer genau, in welche Werte investiert wird, da die Zusammensetzung des Index öffentlich bekannt ist. Drittens bieten ETFs eine hohe Flexibilität. Sie können jederzeit gekauft oder verkauft werden, was sie zu einem liquiden Anlageinstrument macht.

Ein einfaches Beispiel

Man möchte in den deutschen Aktienmarkt investieren, hat aber nicht genug Geld, um Aktien von allen 30 Dax-Unternehmen zu kaufen. Ein Dax-ETF ermöglicht es, mit einem einzigen Kauf in alle diese Unternehmen zu investieren. Wenn der Dax im Laufe der Zeit steigt, steigt auch der Wert Ihres ETFs.

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Welche Risiken bergen ETFs?

Wie jede Anlageform sind auch ETFs nicht ohne Risiken. Ein wesentliches Risiko ist das Marktrisiko. Da ETFs einen Index nachbilden, sind sie den Schwankungen des gesamten Marktes ausgesetzt. Wenn der Markt fällt, sinkt auch der Wert des ETFs. Ein Beispiel: Wird in einen Dax-ETF investiert und der Dax fällt aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten oder globaler Krisen, wird auch der dazugehörige ETF an Wert verlieren.

Ein weiteres Risiko ist das sogenannte Nachbildungsrisiko. Obwohl ETFs darauf abzielen, die Wertentwicklung eines Index genau nachzubilden, kann es zu Abweichungen kommen. Diese Abweichungen können durch Gebühren, Steuern oder andere Kosten entstehen, die den Ertrag des ETFs im Vergleich zum Index schmälern.

Zudem gibt es das Liquiditätsrisiko. Obwohl ETFs in der Regel sehr liquide sind, kann es in Zeiten extremer Marktvolatilität schwieriger sein, einen Käufer oder Verkäufer zu finden. Dies kann dazu führen, dass man den ETF nicht zum gewünschten Preis kaufen oder verkaufen kann.

Schließlich sollten Anleger:innen das Währungsrisiko beachten, insbesondere bei ETFs, die in ausländische Märkte investieren. Wenn der ETF in einer anderen Währung notiert ist, kann eine ungünstige Wechselkursentwicklung den Wert Ihrer Anlage beeinflussen.

Es ist wichtig, sich dieser Risiken bewusst zu sein und sie bei der Entscheidung für eine Investition in ETFs zu berücksichtigen. Eine breite Diversifikation und eine langfristige Anlagestrategie können helfen, einige dieser Risiken zu mindern.

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Welche ETFs sind empfehlenswert?

Dem Verbraucherportal Finanztip zufolge sollte in ETFs investiert werden, die den globalen Aktienmarkt abdecken und Dividenden wieder anlegen. Empfohlen werden demnach der MSCI World, der die über 1.400 größten Aktien der industrialisierten Welt abdeckt. Zudem rät Finanztip zum MSCI All Countries World. Er bündele rund 2.900 Aktien der industrialisierten Welt und aus Schwel­len­län­dern wie China, Indien und Brasilien. Zudem werden der FTSE Developed Index und der FTSE All-World empfohlen. Die beiden Indizes seien ungefähr mit denen vom MSCI vergleichbar, so finanztip.de.

Ein ETF auf den MSCI World Index konnte von 1975 bis Ende 2023 zum Beispiel im Schnitt rund neun Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaften. Voraussetzung ist aber immer, dass das Geld lange investiert bleibt - im Idealfall mindestens zehn Jahre. So können Kursschwankungen ausgesessen werden und der Zinseszinseffekt kann besser wirken.

Das Fazit zu ETFs

ETFs sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den Aktienmarkt zu investieren. Sie bieten Diversifikation, Transparenz und Flexibilität. Für viele Anleger:innen, insbesondere für Einsteiger:innen, sind sie eine attraktive Option, um langfristig Vermögen aufzubauen. Allerdings sollten Anleger:innen die damit verbundenen Risiken nicht außer Acht lassen. Bevor man also investiert, sollte man sich gut informieren und überlegen, welche Anlagestrategie am besten zu einem passt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Finanztip.de
  • Bundesverband der Verbraucherzentrale
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newstime vom 26. Dezember 2024 | 19:55
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newstime vom 26. Dezember 2024 | 19:55

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