Nach Wiederwahl zum US-Präsidenten
Wegen Ukraine-Krieg: Trump hat erstes Wahlversprechen schon gebrochen
- Aktualisiert: 11.11.2024
- 09:15 Uhr
- Michael Reimers
Donald Trump prahlte während des Wahlkampfs wiederholt, er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Das scheint aber wohl doch schwieriger als gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
Donald Trump wurde erneut zum US-Präsidenten gewählt.
Ein mehrfach wiederholtes Wahlversprechen seinerseits: Er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden.
Das hat so bisher nicht geklappt, wie seine Kritiker:innen süffisant anmerken.
Er ist wieder da: Donald Trump wird ins Weiße Haus zurückkehren. Das ist seit der von ihm gewonnenen US-Wahl nun amtlich. Mit im Umzugsgepäck hat der neue und alte US-Präsident große Pläne - hatte er doch seinen Wähler:innen im Wahlkampf allerhand Heldentaten versprochen. Eine davon ist die angebliche rasche Beendigung des Ukraine-Kriegs.
Ein Tag und der Ukraine-Krieg ist vorbei? Wohl ein Trumpsches Luftschloss
Den Konflikt könne er sogar innerhalb von 24 Stunden lösen, prahlte der 78-Jährige immer wieder, unter anderem im Gespräch mit Fox News. Wie das genau funktionieren sollte, ließ er aber offen.
Diese 24 Stunden sind nun vorbei - und passiert ist nicht viel. Das fiel auch dem Trump-kritischen X-Account "Republicans against Trump" auf, der zwei Aussagen des Republikaners zum Ukraine-Krieg in einem Video zusammenschnitt. Wenn er gewinne, werde er diesen Krieg beigelegt haben, noch bevor er sein Amt antritt, hört man Trump dort unter anderem im Fox-News-Interview sagen.
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Seine angeblich exzellenten Beziehungen zu Kreml-Chef Wladimir Putin hat Trump also - anders als angekündigt - wohl noch nicht genutzt. Russland jedenfalls führt seinen Angriffskrieg auf die Ukraine unbeirrt fort, ein Kriegsende liegt in weiter Ferne.
Immerhin: Trump hat nach seinem Wahlsieg mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Dieser sprach danach von einem "ausgezeichneten Telefonat".
Putin gratuliert Trump, Kiew fürchtet weniger US-Hilfen
Von Russlnds Machthaber Putin kamen inzwischen öffentliche Glückwünsche zum Wahl-Sieg. "Und ich nutze die Gelegenheit, möchte ihm gratulieren", sagte der russische Präsident auf dem politischen Waldai-Diskussionsforum in Sotschi am Schwarzen Meer auf eine Frage zu seiner Sicht auf die US-Wahl. Er selbst werde nicht anrufen, weil viele westliche Führer den Kontakt mit Russland heute lieber mieden. Aber er sei grundsätzlich zur Wiederaufnahme des Kontakts bereit, so Putin. Kontakte zwischen Moskau und Washington gab es zuletzt über Vermittler, etwa beim Austausch von Gefangenen. Auch die Militärführungen beider Länder telefonierten zuletzt noch vereinzelt.
Kiew dürfte die Wiederwahl Trumps Sorgen bereiten: Der hatte immer wieder angekündigt, die Ukraine-Hilfen der USA - derzeit finanziell und militärisch größter Unterstützer im Kampf gegen Russland - beenden zu wollen. Seit Langem werfen Kritiker:innen Trump eine zu große Nähe zu Russland und insbesondere zu Putin vor.
Da die Republikaner im Kongress auf sein Ansinnen hin monatelang die US-Militärhilfen an die Ukraine blockierten, gibt es vor allem in Kiew Befürchtungen, dass Trump Frieden mit massiven Zugeständnissen an Kremlchef Wladimir Putin erreichen will. Moskau fordert von Kiew unter anderem die Abtretung von vier derzeit teilweise durch russische Truppen besetzten Gebieten - zuzüglich der bereits 2014 annektierten Krim.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
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