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Seit 1981 im Gefängnis

Nach 43 Jahren Haft: Syrischer Pilot aus Assads Gefängnissen befreit

  • Veröffentlicht: 10.12.2024
  • 14:56 Uhr
  • Damian Rausch

Nach 43 Jahren Haft: Ragheed Ahmad al-Tatari, der am längsten inhaftierte politische Gefangene Syriens, wurde nach dem Sturz des Assad-Regimes freigelassen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ragheed Ahmad al-Tatari wurde 1981 verhaftet und verbrachte 43 Jahre in syrischen Gefängnissen.

  • Seine Familie wusste 14 Jahre lang nicht, wo er festgehalten wurde.

  • Tatari überlebte die berüchtigten Haftbedingungen in den Gefängnissen Tadmor sowie Sednaya und wurde nach dem Sturz des Assad-Regimes jetzt befreit.

Inhalt

  • 43 Jahre Haft ohne Prozess
  • Die grausamen Bedingungen in Syriens Gefängnissen
  • Ein Symbol der Hoffnung

Der Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat nicht nur das Ende einer Ära der Unterdrückung eingeläutet, sondern auch das Schicksal zahlreicher Gefangener verändert. Unter den Zehntausenden, die nach der Machtübernahme durch Aufständische freigelassen wurden, ist auch Ragheed Ahmad al-Tatari. Der ehemalige Pilot der syrischen Luftwaffe verbrachte unglaubliche 43 Jahre in syrischen Gefängnissen - und gilt damit als der am längsten inhaftierte politische Gefangene des Landes, wie "n-tv" berichtet.

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43 Jahre Haft ohne Prozess

Sein Sohn Waill, der im Ausland lebt, berichtete: "Während des größten Teils meiner Kindheit hatte meine Familie keine Ahnung, wo mein Vater festgehalten wurde". Auch danach habe er seinen Vater nur wenige Male besuchen können. Seine Familie habe 14 Jahre lang nicht gewusst, wo er festgehalten wird

Im Video: Syrien nach Assad - Wie geht es weiter?

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Die grausamen Bedingungen in Syriens Gefängnissen

Syrische Gefängnisse wie Sednaya oder Tadmor sind bekannt für Folter, Hunger und unmenschliche Haftbedingungen. Berichte von Whistleblowern und Überlebenden schildern brutale Hinrichtungen und systematische Gewalt. Der berüchtigte "Caesar-Bericht" von 2013 brachte mit über 53.000 geschmuggelten Fotos das Ausmaß dieser Grausamkeiten ans Licht. Tatari ist einer der wenigen, die diese Hölle überlebt haben.

Ein Symbol der Hoffnung

Tatari wurde am 8. Dezember 2024 aus dem Zentralgefängnis Adra in Damaskus freigelassen. Seine Geschichte steht exemplarisch für das Leid vieler Syrer:innen unter dem Assad-Regime – aber auch für die Hoffnung auf einen Neuanfang. Menschenrechtsorganisationen fordern, dass die Verantwortlichen für die Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.

Auch die Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die den Umsturz anführte, will die an staatlicher Folter beteiligten Ex-Offiziere in Syrien namentlich in einer Liste nennen und sie als Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen. "Wir werden jedem Belohnungen anbieten, der Informationen über ranghohe Offiziere von Armee und Sicherheitsbehörden zur Verfügung stellt, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren", teilte HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa mit, der zuvor mit seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani auftrat. In einer ersten Liste sollten die Namen der ranghöchsten beteiligten Ex-Offiziere veröffentlicht werden.

Dem Syrischen Netzwerk für Menschenrechte (SNHR) zufolge wurden allein seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 mehr als 15.000 Menschen durch Folter getötet. In 98 Prozent der Fälle war die syrische Regierung des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad verantwortlich, in Dutzenden Fällen aber auch HTS, andere Milizen in Syrien oder die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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