Sicherheits-Tipps
Sicher Autofahren: So klappt das auch im Winter!
- Aktualisiert: 24.02.2023
- 11:57 Uhr
- Alena Brandt
Das Wichtigste in Kürze
Ohne Winterreifen fahren: Das kostet zwischen 60 und 120 Euro Bußgeld.
Schnee auf dem Auto: Liegt bei der Fahrt Schnee auf dem Autodach, kann das teuer werden.
Vereiste Scheiben: Deine Sicht muss komplett frei sein. Ein Guckloch kratzen reicht nicht.
Fahrtechnik: Fahre vorausschauend und vermeide hektische Lenkmanöver und abruptes Bremsen.
Kleidung: Aus Sicherheitsgründen solltest du beim Autofahren keine dicke Winterjacke tragen.
Im Clip oben: So wird dein Auto fit für den Winter.
Im Winter sind wir beim Autofahren mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: Die Scheiben sind vereist, die Straßen glatt - und es ist dunkel. Das strengt beim Fahren an! Welche Autopannen du vermeiden kannst, wofür Bußgeld droht und was die Sicherheit im Auto erhöht - das erfährst du in unserem 7-Punkte-Check.
1. So checkst du deine Winterreifen
Bei Nässe, Schnee und Eis sind Winterreifen ein Muss. Sie bieten dem Auto Grip und sind im Winter beim Fahren lebenswichtig. Schon gewusst? In Deutschland gibt es eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Winterreifen sind nicht pauschal in bestimmten Monaten vorgeschrieben. Aber bei winterlichen Straßenverhältnissen sollten Winterreifen auf allen vier Rädern aufgezogen sein.
Wer bei Schnee, Glätte, Eis oder Nässe mit Sommerreifen unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich und andere Menschen - sondern dem droht auch ein Bußgeld zwischen 60 und 120 Euro. Zudem kann es einen Punkt in Flensburg geben. Bei einem Unfall kann die Versicherung die Leistungen kürzen, wenn Autofahrer:innen im Winter ohne Winterreifen unterwegs sind.
- Als Faustformel für den Reifenwechsel gilt die O-Formel: Von Oktober bis Ostern sollten Winterreifen montiert sein.
- Woran du Winterreifen erkennst? Am Alpinsymbol. Das ist ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke.
- Checke das Profil der Reifen: 1,6 Millimeter Profil sind das Minimum, welches gesetzlich vorgeschrieben ist. Besser für den Grip sind laut ADAC 4 Millimeter. Es gibt digitale Profiltiefenmesser. Außerdem kannst du für den Schnell-Check mit einer Zwei-Euro-Münze die Profiltiefe messen. Der silberne Rand der Münze misst genau 4 Millimeter. Steck die Münze einfach in eine Profilrille - so siehst du direkt, ob die Tiefe passt. Mach den Check am besten an verschiedenen Stellen am Reifen, da sich Reifen unterschiedlich abfahren.
2. Eisfreie Scheibe: Hast du richtig gekratzt?
Typisch! Gerade heute sind die Scheiben deines Autos vereist. Dabei hast du einen dringenden Termin. Zack, es muss schnell gehen. Du kratzt dir ein Guckloch in der Windschutzscheibe frei. Passt schon, denkst du.
Diesen Fehler machen viele Menschen beim Autofahren. Und er ist riskant! Weil schlechte Sicht deine Sicherheit und die von anderen Menschen gefährdet, kostet dich das Guckloch zudem ein Ordnungsgeld. Nimm dir die Zeit und kratze die Scheiben richtig frei. Folgende Sichtfenster sollten komplett von Eis und Schnee befreit sein:
- die gesamte Windschutzscheibe
- die beiden vorderen Seitenscheiben
- die Heckscheibe
Und noch ein Tipp: Wer am Abend vorbeugt, spart sich morgens Arbeit. Du kannst die Scheiben über Nacht abdecken. Dafür gibt es im Handel spezielle Matten und Folien. Zur Not tut es manchmal auch ein Müllsack. Über die Seitenspiegel ziehst du einfach zwei alte Socken.
So bitte nicht: Heißes Wasser auf die Scheiben kippen - vermeide diesen Fehler. Denn der Temperaturunterschied kann die Scheibe platzen lassen.
3. Das Auto von Schnee befreien
Es hat geschneit - und zwar richtig! In dem Fall solltest du zum Besen greifen. Denn Schnee auf dem Autodach kann sich beim Fahren lösen und dann die Sicht beeinträchtigen. Wer mit Schnee auf dem Dach fährt, riskiert außerdem ein Bußgeld von bis zu 25 Euro. Folgende Bereiche am Auto sollten schneefrei sein:
- Blinker
- Dach
- Scheinwerfer
- Rücklichter
- Kennzeichen
4. Socken für die Scheibenwischer
Bei Minusgraden können die Scheibenwischer an den Scheiben festfrieren. Auch hier kannst du vorbeugen: Klappe die Scheibenwischer hoch, wenn du das Auto abgestellt hast. Dann stülpst du alte Socken darüber. Der Trick schont auch die Wischblätter.
Zu spät für den Tipp? Dann nutze Enteiser, um die Scheibenwischer zu lösen. Du kannst auch leicht auf die Scheibenwischer drücken, bis sich die Eisschicht unter ihnen löst.
5. Winterjacke ausziehen vor der Fahrt
Crash-Tests des ADAC mit Dummys zeigen: Das Autofahren mit Winterkleidung birgt Gefahren. Bei dicken Jacken kann es sein, dass der Gurt bei einem Unfall in den Bauch einschneidet. Eigentlich sollte der Sicherheitsgurt bei Erwachsenen eng um die Hüftknochen liegen. Durch dick wattierte Kleidung rutscht er hoch und bekommt zudem Spielraum zum Körper. Außerdem schränken Winterjacken die Beweglichkeit beim Fahren ein.
6. Beschlagenen Scheiben vorbeugen
Das gibt es doch gar nicht: Kaum sitzt du im Auto, beschlagen im Winter die Scheiben - und du siehst fast nichts mehr. Das liegt an der Feuchtigkeit im Auto. Die Heizung hilft dagegen nicht. Dafür aber folgende Maßnahmen:
- Fenster öffnen und lüften
- Klimaanlage anschalten
- Schnee vor dem Einsteigen von Schuhen abklopfen
- Für Autos gibt es Luftentfeuchter-Kissen. Sie enthalten meistens ein Granulat, das die Feuchtigkeit aus der Luft im Auto zieht.
7. Wischwasser mit Frostschutz nutzen
Im Winter sammelt sich beim Fahren schnell Dreck an den Scheiben. Um die Sicht wieder frei zu bekommen, spritzt du etwas Wischwasser auf die Scheiben. Und der Scheibenwischer erledigt den Rest. Wichtig: Checke vor der kalten Jahreszeit, ob dein Wischwasser Frostschutz hat. Ist das nicht der Fall, solltest du den Scheibenreiniger wechseln. Frostschutz ist wichtig, damit der Wischwassertank und die entsprechenden Leitungen nicht kaputt gehen.
Aber sicher: Fahrtechnik bei Glätte und Schnee
- Sicherheitsabstand vergrößern: Auf glatten Straßen verlängert sich der Bremsweg.
- Fahre vorausschauend: So vermeidest du abruptes Bremsen und abrupte Lenkbewegungen, was dein Auto ins Schleudern bringen könnte.
- Einen Gang hochschalten: Wenn du Niedrigtourig fährst, bekommen die Reifen besseren Grip. Du kannst auch im zweiten Gang anfahren, wenn es glatt ist.