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Spray, Kleidung & Reiseziele

Zecken-Saison 2023: So schützt du dich am besten

  • Aktualisiert: 21.03.2023
  • 18:03 Uhr

Das Wichtigste in Kürze

  • Zecken-Saison 2023: Durch milde Winter und feuchte Sommer sind die kleinen Blutsauger immer früher unterwegs. So auch in diesem Jahr.

  • Die lästigen Parasiten ernähren sich von Blut und übertragen beim Injizieren von Gerinnungshemmern auch Krankheitserreger, wie FSME oder Borreliose. 

  • Lange Kleidung, Zeckenschutz-Sprays und ein achtsames Auge sind die besten Schutzmaßnahmen gegen Zeckenbisse. Gegen die Infektionskrankheit FSME gibt es eine wirksame Impfung. 

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Jedes Jahr wieder: Sie lieben hohes Gras, Wiesen, Wälder - und Blut. Zecken sind in ganz Deutschland zu finden und gehen durch immer mildere Winter und feuchte Sommer auch jedes Jahr immer früher auf Beutejagd. Wer in Risikogebieten wohnt oder dorthin verreisen möchte, sollte also gewappnet sein. Darauf musst du achten.

Die Zecken-Saison 2023 beginnt früh

Bei kalten Temperaturen fallen Zecken in eine Winterruhe. Durch den Klimawandel wird diese aber immer kürzer - und fördert die Zeckendichte schon im Frühjahr. Denn die kleinen Parasiten sind widerstandfähig. Bis zu ein Jahr können die Blutsauger ohne Nahrung überleben. 

Am aktivsten sind Zecken aber erst im Bereich zwischen 15 und 25 Grad. Die Hochsaison für Zecken ist deshalb von März bis Oktober.

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So entfernst du eine Zecke richtig

Wenn eine Zecke doch mal zugebissen hat, ist schnelles Handeln gefordert. Denn: Je schneller sie entfernt wird, desto weniger Erreger kann sie übertragen. Es gibt bereits viele Tipps, eine Zecke zu entfernen - leider eignen sich nicht alle gleichermaßen. So geht es richtig

  • Zecke komplett entfernen: Nur so kannst du die Infektionsgefahr verringern
  • Geeignetes Werkzeug: Verwende möglichst eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder auch eine Pinzette.
  • Zugriff: Greife die Zecke möglichst nahe an der Hautoberfläche, niemals am vollgesogenen Körper.
  • Nur die Ruhe: Ziehe die Zecke langsam und gerade (!) aus der Haut, direkt an der Bissstelle. Ganz wichtig: Die Zecke nicht drehen.
  • Desinfiziere die Wunde sofort mit geeigneten Mitteln.
  • Keine Hausmittel: Bitte sieh von Hausmitteln, wie  Öl oder Klebstoff ab, womit die Zecke beträufelt werden soll: Das reizt sie unnötig, wodurch sie erst recht ihr Sekret absondert.
  • Kein geeignetes Werkzeug oder Desinfektion zur Hand: Versuche, die Zecke mit dem Fingernagel zu entfernen, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.
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Reiseziele 2023: Hier gibt's besonders viele Zecken

Zecken leben überall dort, wo ihre Beute lebt. Von der Küste bis zum Gebirge sind Zecken überall zu finden. Sie fühlen sich in dichten Strauchzonen, hohen Gräsern und an feuchten Waldrändern besonders wohl. Bis zu 1,5 Meter klettern die kleinen Parasiten auf Gräser und Büsche und lassen sich auf herannahende Wirtsarten fallen oder mit streifen. 

In Deutschland bezieht sich das FSME-Risikogebiet laut Robert-Koch-Institut vor allem auf Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Südhessen und den Süd-Osten von Thüringen. Allerdings gibt es auch vereinzelt Risikogebiete in Mittel-Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Wer in einem Risikogebiet beheimatet ist oder Urlaub macht, sollte eine Impfung in Betracht ziehen.

Schutztipps: Das mögen Zecken gar nicht!

Sowohl beim Strand-Urlaub als auch beim Wanderausflug lohnt es sich vor den Krabblern gewappnet zu sein. Wer das Frühjahr für Ausflüge in die Natur nutzt, sollte folgende Schutzmaßnahmen beachten:

  • Lange Kleidung: Trage in der Natur und im Garten lange Kleidung, um den Zecken die Suche nach einem geeigneten Plätzchen besonders schwer zu machen. Auf heller Kleidung sind die dunklen Parasiten besonders schnell erkennbar. 
  • Kopfbedeckung: Vor allem im Wald ein Must-have. Zecken lassen sich gerne von oben auf die Kopfhaut fallen. 
  • Zeckenschutz-Spray: Es gibt Inhaltstoffe, die Zecken überhaupt nicht mögen. Trage das Spray in regelmäßigen Abständen auf deiner Haut auf.
  • Niedrige Vegetation: Meide hohes Gras und dickes Gestrüpp. Dort fühlen sich Zecken besonders wohl. Suche nach einem Spaziergang deinen Körper nach Zecken ab. 
  • Impfung: Gegen FSME gibt es eine wirksame Impfung. 
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Diese Krankheiten gehen von Zecken aus

Zecken ernähren sich vom Blut ihres Wirtes. Dafür eignen sich warmblütige Tiere - also Säugetiere, Vögel und Menschen. Mit der Nahrungsaufnahme können die Zecken Krankheitserreger übertragen. Tatsächlich gibt es keine andere parasitische Tiergruppe, die so viele Krankheiten übertragen kann wie Zecken. Borreliose, FSME, Babesiose, Ehrlichiose, Rickettiosen und Neoehrlichiose können auch Menschen betreffen. 

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Krankheit: FSME

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, wird durch Flavi-Viren ausgelöst. Die Krankheit führt zu grippeähnlichen Symptomen. Allerdings können sich auch Hirnhäute und das Gehirn entzünden. Vereinzelt verläuft FSME tödlich. Gegen den Krankheitserreger gibt es eine wirksame Impfung.

2020 wurden über 700 FSME Fälle gemeldet - so viele wie noch nie zuvor. 2021 normalisierte sich das Aufkommen wieder auf rund 390 FSME-Erkrankungen.

Krankheit: Borreliose

Borreliose wird durch Bakterien verursacht und ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit in Europa. Wanderröte, Gelenkentzündungen, und neurologische Symptome sind typische Anzeichen für die Krankheit. Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika - eine Impfung gibt es nicht.

Jedes Jahr gibt es laut RKI bis zu 200.000 Neuerkrankungen. Zecken in ganz Deutschland können die Krankheitserreger übertragen. 

Zeckenarten in Deutschland: Diese Zecken kommen am häufigsten vor

Weltweit wurden bisher über 900 Zeckenarten entdeckt - 15 davon gibt es auch in Deutschland. Bedingt durch mildere Temperaturen wandern immer wieder auch neue Zeckenarten aus wärmeren Gebieten nach Deutschland. 

  • Gemeiner Holzbock: Hierzulande haben die meisten Menschen mit dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) zu kämpfen. Die Zeckenart lauert im Garten, Wald und auf Wiesen und überträgt FSME und Borreliose. 
  • Auwaldzecke: Mittlerweile gilt auch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) aus Überträger für Krankheitserreger wie Borrelien und FSME. Verbreitet ist die Auwaldzecke in ganz Deutschland. 
  • Hyalomma-Riesenzecken: Die Arten Hyalomma maginatum und Hyalomma rufipes stammen ursprünglich aus trockenen Gebieten in Afrika, Asien, Süd- und Osteuropa. Auffällig sind neben ihrer Größe ihre gestreiften Beine. Nach aktuellen Forschungen bevorzugen die Riesenzecken große Säugetiere wie Pferde und Rinder.
  • Ixodes inopinatus: Erst vor wenigen Jahren wurde diese neue Zeckenart in Deutschland entdeckt. Ursprünglich stammt diese Art aus dem Mittelmeer-Raum, ist mittlerweile aber häufiger in Süddeutschland zu finden. 
  • Braune Hundezecke: Auch diese Zeckenart ist erst vor einiger Zeit nach Deutschland eingewandert. Eigentlich ist die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) im Mittelmeerraum und in Teilen der Tropen heimisch. Hunde sind ihr bevorzugter Wirt, gelegentlich befällt die Zecke aber auch Menschen.

Zecken bei Hunden vorbeugen: Schutz für Vierbeiner

Auch für Hunde können die kleinen Krabbler gefährlich werden. Durch einen Zeckenbiss können Vierbeiner schwer erkranken. Borreliose zählt zu den am häufigsten durch Zecken ausgelösten Krankheiten bei Tieren. Anzeichen dafür bei den Vierbeinern können Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit und Fieber sein. 

Umso wichtiger ist es deshalb, die Fellnasen regelmäßig auf Zeckenbisse zu kontrollieren. Besonders gerne bequem machen es sich Zecken an folgenden Stellen: 

  • Ohren und Kopf
  • Hals
  • Beinansätze
  • Maul
  • Bauchbereich

Vorbeugen lassen sich Zeckenbisse durch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen. Zum einen empfiehlt es sich in der Hochsaison, hohes Gras zu meiden - denn hier lauern Zecken besonders häufig auf vorbeistreifende Wirte. 

Zeckensprays und Shampoos versprechen einen wirksamen Schutz vor dem Befall. Achte hierbei bestmöglich auf natürliche Inhaltsstoffe wie ätherische Öle. Auch Naturheilmittel wie Bierhefe, Kokos- und Schwarzkümmel-Öl können helfen. Im Zweifel lohnt es sich, Schutzmaßnahmen mit dem:der Tierärzt:in abzuklären.

Bei Zeckenbissen heißt es: schnell reagieren.
Bei Zeckenbissen heißt es: schnell reagieren.© andriano_cz - stock.adobe.com
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