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Frauen überproportional  betroffen

Altersarmut: Trotz Vollzeit-Stelle droht jeder dritten Frau eine Mager-Rente

  • Aktualisiert: 16.01.2023
  • 20:07 Uhr
  • Karin Holly
Vielen Frauen in Deutschland droht Altersarmut.
Vielen Frauen in Deutschland droht Altersarmut.© REUTERS

Das Bundesarbeitsministerium veröffentlicht neue Zahlen, laut denen Frauen später mit einer Rente von weniger als 1.000 Euro auskommen müssten – trotz Vollzeitarbeit. Expert:innen unterstützen frühe private Sparpläne, besonders für Frauen, um der Altersarmut vorzubeugen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mini-Rente ist bereits Realität für mehr als 2,7 Millionen Frauen in Deutschland.

  • Nach mehr als 40 Jahren Vollzeitbeschäftigung reicht das Geld oft kaum.

  • Männer sind von Altersarmut weniger betroffen.

Für viele Frauen, die bereits seit Jahrzehnten in Vollzeit arbeiten, ist der Schock und die Enttäuschung oft groß. Der Rentenbescheid zeigt bei so manchen Berufstätigen zu wenig unterm Strich, um den Lebensabend sorgenfrei genießen zu können. Das Bundesarbeitsministerium veröffentlichte nun Zahlen, die laut Regierungsvertretern beängstigend sind.

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Wer eine Monatsrente von 1.000 Euro erhalten möchte, sollte 40 Jahre lang mindestens 2.844 Euro brutto monatlich verdienen. Für 1.200 Euro im Monat müssten es schon 3.413 Euro pro Monat Einkommen sein, berichtet das Ministerium. Ein Großteil der Mini-Renten-Verdiener ist laut der Statistik weiblich – Expert:innen erwarten, dass diese Zahlen in Zukunft weiter steigen.

Frauen überproportional von geringen Renten betroffen

Nur ein knappes Drittel der arbeitenden Frauen gehen ihrem Job in Vollzeit nach. Trotzdem liegt die Gefahr einer geringen Rente bei Frauen deutlich höher. Linken-Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch bezeichnet das als Katastrophe. Bartsch hatte die Anfrage zur aktuellen Lage beim Bundesarbeitsministerium eingereicht. Die gegenwärtige Inflation und bereits jetzt herrschende hohe Altersarmut verschärfe die Situation noch deutlich, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND).

Millionen Frauen droht eine Rutschbahn in die Altersarmut

Dietmar Bartsch, Die Linke

Bartsch sieht die gegenwärtige Situation als ein Zeichen der Respektlosigkeit gegenüber Frau, eine große Rentenreform sei überfällig. "Unser Rentensystem braucht jetzt ein großes Update – ein funktionsfähiges Betriebssystem", sagt der Fraktionschef der Linken auf Anfrage des RND. Gleichzeitig empfehlen Wirtschaftsexpert:innen frühzeitig schon bei Arbeitseintritt mit einer privaten Altersvorsorge zu beginnen. Dazu eigenen sich laut Expert:innen der Deutschen Rentenversicherung Aktiensparfond-Sparpläne, Riester-Verträge, Beteiligungen an betrieblicher Altersvorsorge und Lebensversicherungen. Auch dürfen Angestellte ab 50 Jahren freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung zuzahlen und so ihre gesetzlichen Rentenansprüche aufbessern.

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