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"Klare Absicht, Palästinenser auszulöschen"

Amnesty International: Israel begeht Völkermord an Palästinensern

  • Veröffentlicht: 05.12.2024
  • 04:16 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Dichter Rauch und Flammen schlagen direkt nach einem israelischen Luftangriff auf das Stadtviertel Tajuna aus einem Gebäude.
Dichter Rauch und Flammen schlagen direkt nach einem israelischen Luftangriff auf das Stadtviertel Tajuna aus einem Gebäude.© Hassan Ammar/AP

Amnesty International erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel und beschuldigt die Regierung, Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen zu begehen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty wirft Israel Völkermord an Palästinensern und vorsätzliche Zerstörung im Gazastreifen vor.

  • Israel weist die Vorwürfe zurück und betont sein Recht auf Selbstverteidigung nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023.

  • Amnesty warnt, die humanitäre Lage im Gazastreifen sei katastrophal.

Amnesty International wirft Israel Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vor. Laut der Menschenrechtsorganisation habe die israelische Armee während ihrer Militäroffensive Kriegsverbrechen begangen und absichtlich Leid sowie Zerstörung über die dort lebende Bevölkerung gebracht. Zu diesen Vorwürfen veröffentlichte Amnesty einen fast 300 Seiten umfassenden Bericht.

Israel weist diese Vorwürfe entschieden zurück und betont sein Recht auf Selbstverteidigung. Der Gaza-Krieg begann nach dem Massaker der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen starben und etwa 250 verschleppt wurden. Hamas-Kämpfer hätten Zivilist:innen als Schutzschilde missbraucht, während Israel laut eigener Aussage alles darangesetzt habe, Zivilist:innen zu schützen.

Im Video: Brisanter Völkermord-Vorwurf: Israel steht erstmals vor UN-Gericht

Amnesty: Deutsche Rüstungsunternehmen machen sich mitschuldig

Amnesty hingegen erklärte, Israel habe gezielt darauf abgezielt, die Palästinenser als Gruppe zu zerstören. Wer weiterhin Waffen an Israel liefere, darunter auch deutsche Rüstungsunternehmen, mache sich möglicherweise mitschuldig. Die Organisation fordert ein Ende des Völkermords, einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln.

Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, kritisierte, dass die israelische Regierung wiederholt Warnungen zur katastrophalen humanitären Lage ignoriert und sich über Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs (IGH) hinweggesetzt habe. Der IGH hatte Israel aufgefordert, die Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen sicherzustellen.

Der israelische Staat beging und begeht Völkermord an Palästinensern im Gazastreifen.

Agnès Callamard, Amnestys internationale Generalsekretärin

Israel "hatte und hat die klare Absicht, Palästinenser im Gazastreifen auszulöschen".

Seit über einem Jahr setzt Israel massiv Bodentruppen und Luftangriffe gegen die Hamas ein. Laut palästinensischen Angaben sind bisher über 44.500 Menschen getötet und rund 105.500 verletzt worden. Ein Großteil der Infrastruktur und Wohnhäuser wurde zerstört. Hilfsorganisationen warnen vor einer drohenden Hungersnot.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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