Royale Etikette
Anfassen verboten: So begegnet man König Charles angemessen
- Veröffentlicht: 29.03.2023
- 13:35 Uhr
- Stefan Kendzia
Kaum sind König Charles III. und seine Gattin Camilla in Deutschland gelandet, geht in der Republik das royale Fieber um: Wie begegnet man dem britischen Throninhaber, wenn man ihm plötzlich gegenüberstehen sollte? Für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle kann ein royaler Verhaltens-Leitfaden Gold wert sein.
Das Wichtigste in Kürze
Nur nicht zu nahe kommen, nicht nach Autogrammen oder Prinz Harry fragen.
Kopf senken bei Männern, einen Hofknicks von Frauen.
Gut zu wissen: Nach Angaben des Königshauses in London gibt es keine obligatorischen Verhaltensregeln.
Da freut man sich ein Leben lang auf eine royale Begegnung. Und wenn es soweit ist, weiß man nicht, wie man sich in einem solch unvergesslichen Moment einwandfrei verhalten soll. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) können nun alle, die das Glück einer Zufallsbegegnung mit dem König von Großbritannien und Nordirland sowie von 14 weiteren Commonwealth Staaten haben, entspannen. Denn nach Angaben des Königshauses in London gibt es keine obligatorischen Verhaltensregeln. Aber: Wer trotzdem auf Etikette bestehen will, sollte das aber bitte formvollendet einhalten.
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Kopf senken, Hofknicks machen
Das höfische Protokoll schreibt keine obligatorischen Verhaltensregeln bei einer royalen Begegnung vor. Wenn, dann sollte bereits bei der Begrüßung die Geschlechterrolle eingehalten werden: Frauen zelebrieren einen kleinen Knicks, Männer beugen sich leicht vornüber und zollen mit dem Senken des Kopfes ihren Respekt. Beides aber typisch britisch: zurückhaltend, nicht exaltiert, bitte. Ganz unromantisch ist aber auch ein Händedruck möglich. "Das kann jeder halten, wie er mag", sagt eine Sprecherin der britischen Botschaft in Berlin zur dpa.
Servus, Grüzi und Hallo
Mit genau diesen Worten würde man beim König sicherlich negativ auffallen. Bei einer ersten Begegnung spricht man sowohl Charles als auch Camilla mit "Your Majesty" an, um bei einer zweiten Ansprache etwas formloser zu werden. Der König wird zum "Sir", die Queen Consort zur "Ma'am". Immer wieder gerne zitiert ist die Sprechweise von "Ma'am". Und zwar spricht man das "a" in "Ma'am" mit einem kurzen "a" wie bei "jam" (Englisch für Marmelade) aus, wie es auf der Internetseite der Royals zu lesen ist.
Update vom 25. April 2023: Auf Promiboom bieten wir einen News-Ticker zur Krönung von König Charles III.. Wir erklären, wie man die Krönung in Deutschland live im TV und im Livestream sehen kann. Wir bieten die komplette Gästeliste der Krönung von König Charles. Und: Wir zeigen die wichtigsten Fragen und Antworten zur Krönung von König Charles.
Nicht zu nahe kommen
Zu große körperliche Nähe ist nicht das, was von den Mitgliedern der Royal Family erwünscht ist. Darin eingeschlossen ist auch ein zu lässiger Umgang mit Berührungen. Händeschütteln ok. Aber Umarmungen, das Tätscheln seines Gegenübers oder die Hand auf die Schulter auflegen - das sollte unbedingt vermieden werden. Auch dann, wenn man bei einer Begegnung die Fassung zu verlieren scheint. Kleine Anekdote: Michelle Obama hat bei einem Staatsbesuch ihren Arm um die Schultern von Queen Elizabeth II. gelegt. Ein Fauxpas sondergleichen. Die Königin allerdings entschärfte die Situation und legte wiederum ihren Arm um Michelles Taille, so der Royal-Experte Craig Prescott.
Smalltalk: Aber gewusst wie
Übers Wetter reden, über Naturschutz oder den eigenen Job - sofern er nicht anstößig ist - all das ist möglich. Nur wenn es persönlich wird oder diplomatisch kompliziert, dann sollte man auf einen derartigen Gesprächsstart verzichten. Ein absolutes No-Go sind Anspielungen auf den abtrünnigen Königssohn Harry und seine Frau Meghan, auf die nähere Vergangenheit des Königsbruders Andrew oder andere, viel zu private und brisante Themen. Am besten man wartet ab, bis einem die Royals von sich aus mit einem Smalltalk-Thema versorgen, auf das man reagieren kann. Und das können sie in Perfektion. Garantiert.
Selfie ja - Autogramm nein
Sicherlich wäre ein Autogramm etwas sehr Persönliches und Wertvolles. Denn schließlich hätte das Seltenheitswert. Die Frage nach einer Unterschrift und das Entgegenstrecken eines Kugelschreibers zum Signieren des eigenen royalen Konterfeis ist ein absolutes No-Go. Ein Selfie hingegen nicht. Da hat man gleich noch den jeweiligen königlichen Look für das nächste Happening parat. Außerdem: Welch besseren Beweis gibt es, als ein Foto von sich und einem echten Royal?
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa