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Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Verdächtiger drohte schon vor 10 Jahren mit Straftaten
- Aktualisiert: 22.12.2024
- 19:38 Uhr
- dpa
Der mutmaßliche Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt lebte von 2011 bis 2016 in Mecklenburg-Vorpommern. Dort fiel er wiederholt auf, indem er Straftaten androhte. Alle Infos hier im Newsticker.
+++Newsticker+++
Buschmann warnt nach Magdeburg vor zu viel Symbolpolitik
Nach dem Anschlag von Magdeburg warnen Spitzenpolitiker vor vorschnellen Schlüssen und Symbolpolitik. "Unsere Aufgabe ist, den Opfern und ihren Angehörigen beizustehen. Schlecht wäre ein Überbietungswettbewerb um symbolische Maßnahmen. Das würde der schlimmen Situation nicht gerecht", sagte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann dem "Spiegel".
Auch SPD-Generalsekretär Matthias Miersch rief zur Besonnenheit auf: "Instrumentalisierungen oder vorschnelle Schlüsse helfen niemandem und spalten nur unsere Gesellschaft", sagte er dem "Spiegel". "Stattdessen sollten wir nach erfolgter Auswertung die notwendigen Lehren ziehen – sowohl für die Sicherheitsarchitektur als auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt."
Auch Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck rief in einer Videobotschaft dazu auf, "sich nicht vom Hass anstecken" zu lassen. Rechte Gruppen hatten bereits kurz nach der Tat zu Demonstrationen aufgerufen.
Baerbock verspricht nach Anschlag baldige Aufarbeitung
Außenministerin Annalena Baerbock kündigt nach dem Anschlag von Magdeburg eine Aufarbeitung in den kommenden Tagen an. "Da sind die Sicherheitsbehörden dran", sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur auf dem Weihnachtsmarkt in Kleinmachnow.
Nach der Todesfahrt rückt die Frage in den Blick, ob die Gewalttat hätte verhindert werden können. Mehrere Behörden hatten in der Vergangenheit Hinweise auf den Täter Taleb A. erhalten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte ebenfalls schnelle Aufklärung zugesagt.
Zugleich betonte Baerbock, dass in den Tagen danach das Mitgefühl den Betroffenen und den Familien der Opfer gelte. Es müsse deutlich gemacht werden, Weihnachtsmärkte als "Orte des Zusammenhaltes, des Miteinanders einer Gesellschaft" weiter zu erhalten. Insbesondere in dem Moment der Trauer gelte: "Wir sind zusammen, wir stehen zusammen, wir trauern zusammen mit den Magdeburgerinnen und Magdeburgern."
Bundesamt verwies Hinweisgeber direkt an Polizei
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat eine Person mit Hinweisen zu dem späteren Täter des Anschlags von Magdeburg an die Polizei verwiesen. Dies entspreche dem für solche Fälle vorgesehen Vorgehen. "Der hinweisgebenden Person wurde ein direkter Link zu der entsprechenden Polizeibehörde, deren Auftritt auch in englischer Sprache verfügbar ist und wo die jeweiligen Anliegen mitgeteilt werden können, zur Verfügung gestellt", heißt es in einer schriftlichen Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Frage, ob das Bamf auch selbst die Polizei verständigt hat, wurde nicht beantwortet.
Das Bundesamt hatte zuvor auf der Plattform X mitgeteilt, der Hinweis sei im Spätsommer vergangenen Jahres über die Social-Media-Kanäle eingegangen. "Dieser wurde, wie jeder andere der zahlreichen Hinweise auch, ernst genommen."
Im Netz kursieren derzeit Screenshots, die Nachrichten einer Person mit Warnungen vor dem Täter Taleb A. an das Bamf zeigen sollen. Die Echtheit dieser Screenshots war zunächst nicht zu verifizieren.
Schausteller nach Anschlag: "Wir beugen uns nicht"
Der Deutsche Schaustellerbund begrüßt die Fortsetzung von Weihnachtsmärkten auch nach dem Anschlag von Magdeburg. "Die Konsequenz aus der Tat von Magdeburg darf nicht sein, dass wir unsere Art zu leben ändern, die von Freiheit und Demokratie geprägt ist und davon, einander friedlich zu begegnen, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu feiern", unterstrich Verbandspräsident Albert Ritter in einer Mitteilung.
"Die schreckliche Tat von Magdeburg bewegt und schockiert auch uns.
Unsere aufrichtige Anteilnahme und unsere Gedanken gelten den Opfern und den Hinterbliebenen", sagte Ritter. Schließungen seien aber nicht die richtige Reaktion. "Wir beugen uns nicht, wir müssen weitermachen."
GdP kritisiert Mangel bei Behördenaustausch
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg einen fehlenden Behördenaustausch. "Wir sprechen zu wenig bei den Behörden untereinander. Der Datenaustausch ist nicht automatisiert", sagte Jochen Kopelke dem Fernsehsender Phoenix.
Eine Rolle spielen zudem aus seiner Sicht falsche Schwerpunkte bei Sicherheitsgesetzen. "Der Datenschutz verhindert, dass viel mehr Informationen fließen. Das ist ein Kernproblem in der deutschen föderalen Sicherheitsarchitektur."
Faeser kündigt nach Warnungen schnelle Aufklärung an
Nach dem Anschlag von Magdeburg sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser auch mit Blick auf Hinweise zu dem Täter, die zuvor bei den Behörden eingegangene waren, schnelle Aufklärung zu. "Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden laufen auf Hochtouren", sagte die SPD-Politikerin laut einer Mitteilung.
Es gelte jetzt, alle Hinweise zusammenzuführen, die ein Bild des Täters ergeben, "der in kein bisheriges Raster passt". "Die Ansichten und Äußerungen, die der Täter kundgetan hat, werden ebenso untersucht wie die Hinweise und Verfahren, die es bei verschiedenen Behörden und der Justiz gab. Daraus gilt es dann, die richtigen Schlüsse zu ziehen", sagte Faeser. Durch die Bundesbehörden werde "jeder Stein" umgedreht. In einer möglichen Sondersitzung des Bundestags-Innenausschusses würden die Spitzen der Sicherheitsbehörden und sie selbst über den Ermittlungsstand informieren.
Bündnis: Rechte vereinnahmen Anschlag von Magdeburg
Ein Bündnis gegen Rechts und der Deutsche Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt kritisieren Versuche der extremen Rechten, den Anschlag von Magdeburg zu instrumentalisieren. "Jetzt ist nicht die Zeit für Polarisierung oder gar politische Indienstnahme", heißt es in der Erklärung, die vom DGB und dem Verein "Miteinander" kommt. "Die Menschen der Stadt Magdeburg – wir alle – brauchen eine Atempause, eine Zeit der Besinnung, um das Geschehen zu verarbeiten."
Die Menschen der Stadt Magdeburg – wir alle – brauchen eine Atempause, eine Zeit der Besinnung, um das Geschehen zu verarbeiten.
Deutsche Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt
Man bitte alle politischen Akteure, auf das Bedürfnis der Menschen nach Momenten der Stille und der Trauer Rücksicht zu nehmen. Am Tag nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg gab es bereits eine erste Demonstration rechter Gruppierungen.
Habeck warnt nach Magdeburg-Tat vor sich ausbreitendem Hass
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck die Bürger aufgerufen, sich nicht durch Desinformation verunsichern zu lassen. "Glauben Sie nicht, was Ihnen Propagandisten im Netz weismachen wollen. Die Lüge ist schneller als die Wahrheit", sagte der Vizekanzler in einer in den sozialen Medien veröffentlichten Videobotschaft. "Nehmen Sie sich Zeit für die Wahrheit. Nehmen Sie sich Zeit für Skepsis, für Zweifel, nachzufragen. Lassen Sie sich nicht vom Hass anstecken."
Vieles an dem Anschlag sei noch ungeklärt, auch das genaue Motiv. "Trotzdem befürchte ich, wird sich das im Netz sofort propagierte Misstrauen gegenüber Muslimen, Ausländern, Menschen mit Migrationsgeschichte weiter in die Gesellschaft eingraben." Genau dies sei das Ziel derer, die es verbreiteten, warnte Habeck. "Nichts daran ist unschuldig. Es ist das, was Rechtsextremisten und Autokraten-Verehrer, ja, Extremisten jeder Art wollen: Misstrauen, Angst und Zorn schüren."
Verdächtiger drohte in Mecklenburg-Vorpommern
Über den mutmaßlichen Täter des Anschlags in Magdeburg werden immer weitere Details bekannt. Nun kommt heraus: Offenbar drohte der Mann schon vor rund zehn Jahren mit terroristischen Taten.
Von 2011 bis 2016 lebte der Verdächtige in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde er 2013 wegen "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" verurteilt. Laut Landesinnenminister Christian Pegel hatte er gegenüber Vertretern der Ärztekammer mit einer Tat gedroht, die internationale Beachtung bekommen werde - und auf den Anschlag beim Boston-Marathon verwiesen.
Bei Durchsuchung seien jedoch keine Hinweise auf eine reelle Anschlagsvorbereitung gefunden worden, ebenso keine islamistischen Bezüge.
Ein Jahr später wollte er dann bei einer Behörde Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen und soll im Fall einer Ablehnung erneut mit Handlungen gedroht haben, die internationale Beachtung bekommen würden. Daraufhin habe es eine sogenannte Gefährderansprache der Polizei gegeben.
2015 habe er sich dann unter anderem in einer Petitionshotline einer Bundesbehörde beschwert. Dabei soll er die betreffenden Richter von 2013 als Rassisten bezeichnet und Überlegungen angedroht haben, sich eine Pistole zu besorgen. Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel.
Todesopfer aus Niedersachsen und Raum Magdeburg
Die fünf Menschen, die beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet wurden, kamen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der getötete neunjährige Junge stamme aus Niedersachsen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf Anfrage. Die vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren kämen aus dem Großraum Magdeburg. Um die Familien zu schützen, gab der Sprecher keine weiteren Details zur Herkunft bekannt.
Bundesamt erhielt vor Anschlag Hinweis zu Tatverdächtigem
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat nach eigenen Angaben vor der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt einen Hinweis zu dem mutmaßlichen Täter erhalten. Der Hinweis sei im Spätsommer letzten Jahres über die Social-Media-Kanäle eingegangen, schrieb das Bamf am Samstag auf der Plattform X. "Dieser wurde, wie jeder andere der zahlreichen Hinweise auch, ernst genommen."
Da das Bundesamt keine Ermittlungsbehörde sei, sei die hinweisgebende Person, wie in solchen Fällen üblich, direkt an die verantwortlichen Behörden verwiesen worden, hieß es.
Im Netz kursieren derzeit Screenshots, die Nachrichten einer Person mit Warnungen vor dem mutmaßlichen Täter Taleb A. an das Bamf zeigen sollen. Die Echtheit dieser Screenshots war zunächst nicht zu verifizieren.
Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sagte am Samstagabend im ZDF-"heute journal", das BKA habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann bekommen. "Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen." Die Sache sei aber unspezifisch gewesen.
"Er hat auch verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht", sagte Münch zu dem Verdächtigen. Diese Dinge müssten aber nochmal überprüft werden, um zu schauen, ob den Sicherheitsbehörden etwas durchgegangen sei. "Wir haben hier ein völlig untypisches Muster, und wir müssen das auch in Ruhe jetzt auch analysieren."
Tatverdächtiger kommt in Untersuchungshaft
Nach der tödlichen Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Haftbefehl gegen den festgenommenen Tatverdächtigen erlassen worden. Der 50-Jährige müsse wegen des Vorwurfs fünffachen Mordes, mehrfach versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Magdeburg mit. Der Verdächtige war am Samstagabend einem Haftrichter vorgeführt worden.
Nach der Tat mit fünf Todesopfern und 200 Verletzten am Freitagabend war der Mann zunächst in Polizeigewahrsam gebracht worden. Der Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt. Es handele sich um einen Einzeltäter, nach bisherigen Ermittlungen gebe es keine Hinweise auf einen zweiten Täter, teilten die Ermittler mit.
Papst kondoliert in Schreiben an Bundespräsident
Papst Franziskus kondoliert in einem Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. "Seine Heiligkeit bringt seine Anteilnahme an der Trauer der Hinterbliebenen zum Ausdruck. Allen Betroffenen sichert er seine geistliche Nähe zu", heißt es in dem Schreiben. "Von Herzen erbittet er allen Gottes Beistand und Trost."
Tatverdächtiger wird Haftrichter vorgeführt
Der mutmaßlich Verantwortliche für die Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt soll einem Haftrichter vorgeführt werden. Das solle noch am Samstag in Magdeburg erfolgen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Der Haftrichter entscheidet, ob der Tatverdächtige in Untersuchungshaft gebracht wird. Bisher ist er nach Angaben der Ermittlungsbehörden noch in Polizeigewahrsam.
Gegen den 50 Jahre alten Mann werde wegen des Verdachts auf fünffachen Mord und versuchten Mord in 200 Fällen ermittelt, sagte Horst Walter Nopens, Leitender Oberstaatsanwalt in Magdeburg.
Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg werden die Ermittlungen weiterhin von der Polizei in Sachsen-Anhalt geführt. Die Bundesanwaltschaft prüfe noch, ob sie die Ermittlungen übernehme, so die Sicherheitskräfte in Magdeburg.
Wagenknecht sieht Faeser in der Verantwortung
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat nach dem Anschlag von Magdeburg das Bundesinnenministerium aufgefordert, zu klären, ob die Tat hätte verhindert werden können. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) müsse erneut die Frage beantworten, "warum so viele Hinweise und Warnungen im Vorfeld ignoriert wurden", teilte Wagenknecht mit.
Bei dem Tatverdächtigen Taleb A. handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Saudi-Arabien, der erstmals 2006 nach Deutschland gekommen ist. Saudi-Arabien hatte Deutschland vor A. gewarnt, hieß es aus saudischen Sicherheitskreisen. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert.
Obwohl der Tatverdächtige unter anderem dem Bundeskriminalamt bekannt gewesen sei und seine "radikalen Positionen und Drohungen gegen Deutschland und seine Bürger" öffentlich postete, habe er einen unbefristeten Aufenthaltstitel gehabt, bemängelte sie. Wagenknecht forderte auch mit Blick auf die Anschläge in Solingen und Mannheim "endlich ein überzeugendes Sicherheitskonzept mit klarem Fokus auf den Schutz der Bevölkerung".
Ermittlungen weisen auf mögliches Motiv hin
Das Motiv des Todesfahrers von Magdeburg war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland. Das sei der gegenwärtige Stand der Ermittlungen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens in Magdeburg. Der Tatverdächtige kommt aus Saudi-Arabien.
Stadt Magdeburg: Todesfahrt war nicht vorhersehbar
Die Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach Einschätzung der Stadtverwaltung in dieser Form nicht vorhersehbar gewesen. Man habe es mit einem Fall zu tun, mit dem kein Veranstalter habe rechnen könne, sagte der Magdeburger Ordnungsdezernent Ronni Krug.
Das Sicherheitskonzept für den Markt sei immer wieder angepasst und zuletzt im November dieses Jahres verschärft worden. Das Konzept sei "nach bestem Wissen und Gewissen" erstellt worden. Vielleicht habe man einen solchen Fall auch nicht verhindern können, sagte Krug. Allerdings wolle er nicht den polizeilichen Ermittlungen vorgreifen.
Keine Poller: Polizeikräfte bewachten den Rettungsweg
Der Flucht- und Rettungsweg, auf dem der mutmaßliche Täter von Magdeburg auf den Weihnachtsmarkt gelangt sein soll, war nach Angaben der Stadt nicht durch Sperren oder Poller geschützt. Notarzt und Feuerwehr sollten über diesen Weg bei Unfällen oder anderen Einsätzen auf dem Platz gelangen können, sagte Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung der Stadt.
Dort seien aber mobile Einsatzkräfte der Polizei stationiert gewesen. Die Wege seien daher nicht ungeschützt gewesen, verteidigte Krug das Konzept. Es habe sich "über lange Jahre bewährt".
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und versuchten Mordes
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter vom Weihnachtsmarkt bislang wegen fünffachen Mordes. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens sagte, lautet der Tatvorwurf darüber hinaus versuchter Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Neunjähriges Kind unter den Todesopfern
Bei der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind ein neunjähriges Kind und vier Erwachsene ums Leben gekommen. Das teilte der Leiter der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Horst Walter Nopens, mit. 200 Menschen wurden verletzt.
Polizei schließt zweiten Täter aus
Bei der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Einzeltäter. Nach derzeitigem Ermittlungsstand könne ein zweiter Täter ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg.
Täter nutzte Rettungsweg
Bei der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und 200 Verletzten soll der mutmaßliche Täter über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg.
Spendenkonten eingerichtet
Einen Tag nach der Attacke auf Besucher:innen des Magdeburger Weihnachtsmarktes haben die Stadt und Wohlfahrtsverbände Spendenkonten für die Opfer und Betroffenen eingerichtet. Es gehe darum, den Betroffenen möglichst schnell Unterstützung zu ermöglichen, erklärte die Stadt. Das Konto laufe bei der örtlichen Sparkasse.
Wohlfahrtsverbände in Sachsen-Anhalt riefen ebenfalls zu Spenden auf. "Gerade jetzt müssen und können wir einander helfen, den Opfern, ihren Angehörigen und den vielen Helfern in Magdeburg beistehen und die Not lindern", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Oberkirchenrat Christoph Stolte. Das Konto sei von DRK, Caritas und Diakonie eingerichtet worden.
Spendenkonten:
LHS Magdeburg
IBAN: DE89 8105 3272 0641 0958 72
BIC: NOLADE21MDG
DRK Sachsen-Anhalt Sozialbank
IBAN: DE10 3702 0500 0003 5195 00
BIC: BFSWDE33XXX
Mutmaßlicher Täter war Berliner Justiz bekannt
Der mutmaßliche Täter von Magdeburg war der Berliner Justiz bekannt. Er hatte am vergangenen Donnerstag (19. Dezember) einen Gerichtstermin - erschien aber nicht. Nach dpa-Informationen lag ein Verfahren der Amtsanwaltschaft Berlin wegen des Missbrauchs von Notrufen durch Taleb A. vor. Zuerst hatte der "Spiegel" berichtet.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, am 23. Februar dieses Jahres im Dienstgebäude der Berliner Polizei den Notruf der Feuerwehr gewählt zu haben, ohne dass ein Notfall vorgelegen habe. Daher wurde beim Amtsgericht Tiergarten Strafbefehl beantragt, der mit 20 Tagessätzen zu je 30 Euro erlassen wurde.
Saudi-Arabien warnte vor Tatverdächtigem
Saudi-Arabien hat Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem mutmaßlichen Täter der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, Taleb A., gewarnt. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert, hieß es. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Er sei Schiit gewesen. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch. Es gibt immer wieder Berichte über Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hatte es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden gegeben.
Haseloff: Fünf Tote bei Weihnachtsmarkt-Attacke in Magdeburg
Nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. "Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
Die Bilanz sei noch schrecklicher als am Abend zunächst angenommen. Der Ort des Anschlages werde "auf immer mit der Geschichte der Stadt Magdeburg in Verbindung bleiben", erklärte ein sichtlicher erschütterter Haseloff am Ort des Geschehens. Er werde als Gedenkort Eingang in die Stadtgeschichte finden.
Der Ministerpräsident sprach von einer Dimension, die sich "keiner von uns vorstellen konnte". Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war nach Magdeburg zum Ort des Geschehens gereist.
Länder erhöhen Polizeipräsenz an Weihnachtsmärkten
Nach der Todesfahrt von Magdeburg verschärfen einige Länder ihre Sicherheitsvorkehrungen auf den Weihnachts- und Adventsmärkten. So soll etwa in Berlin, Bayern und Hamburg die Polizeipräsenz auf den Märkten erhöht werden. Das Thüringer Innenministerium berät mit den Marktveranstaltern im Freistaat mögliche Nachbesserungen der Sicherheitskonzepte. Auch in Leipzig sollen die Polizeipräsenz sichtbar erhöht und Zuwege zusätzlich gesichert werden.
In Hessen soll die Präsenz auf den Märkten deutlich hochgefahren werden, wie Innenminister Roman Poseck (CDU) ankündigte.
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt bleibt nach der Todesfahrt geschlossen.
Kanzler Scholz in Magdeburg eingetroffen
Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Bundeskanzler Kanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos), Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) kamen sie zunächst mit dem Kabinett in der Staatskanzlei zusammen, wie die Staatskanzlei bestätigte. Gemeinsam mit Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchten sie anschließend den Tatort in der Magdeburger Innenstadt.
Verdächtiger ist Islam-Kritiker
Der nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg festgenommene Mann aus Saudi-Arabien ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-jährige Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim.
In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."
"Bild": Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen
Die Zahl der Todesopfer nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitagabend ist einem Bericht der "Bild" zufolge auf vier gestiegen. Es gebe 41 Schwerstverletzte, berichtet das Blatt zudem unter Berufung auf die Polizei.
Insgesamt seien 205 Menschen verletzt worden. 86 Menschen würden mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Außerdem gebe es 78 Leichtverletzte.
Durchsuchungen: Polizei geht weiter von Einzeltäter aus
Nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gehen die Ermittler weiter von einem Einzeltäter aus. Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt, teilte die Polizei auf X mit. Die Einsatzmaßnahmen dauerten an, es würden unter anderem Durchsuchungen durchgeführt, hieß es weiter. Eine Sprecherin sagte, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg. Details nannte sie nicht. "Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter."
Reaktionen auf Anschlag in Magdeburg - Musk beleidigt Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte mit Entsetzen auf den Anschlag in Magdeburg. "Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen", schrieb Scholz auf X. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sein Dank gelte "den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden".
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Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk nutzte den Anschlag, um seine Kommentare zur Lage in Deutschland zuzuspitzen. Er hatte bereits mehrere Stunden vor dem Vorfall zur Wahl der AfD aufgerufen. "Scholz sollte sofort zurücktreten", schrieb er auf X.
Zudem nannte Musk Scholz "incompetent fool", was so viel wie "unfähiger Narr" bedeutet.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz drückte sein Mitgefühl aus und dankte den Einsatzkräften.
Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schrieb bei X über "furchtbare Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten".
Rainer Haselof, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, sagte auf einer Pressekonferenz, er erwarte eine Ermittlung durch die Bundesanwaltschaft.
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht forderte auf X, mehr zu tun, um solche Taten zu verhindern – ohne zu spezifizieren, was für Schritte das sein sollen.: "Der schreckliche Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in #Magdeburg macht mich fassungslos. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke den engagierten Einsatzkräften und den Ärzten, die jetzt um das Leben der Verletzten kämpfen. Wir müssen mehr tun, um solche entsetzlichen Taten in Zukunft zu verhindern."
Das ist über den Tatverdächtigen bisher bekannt
Es soll sich bei dem festgenommenen Tatverdächtigen um einen 50-jährigen Mann handeln, der aus Saudi-Arabien stammt und 2006 nach Deutschland kam. Zuletzt soll er in Sachsen-Anhalt als Arzt im Fachbereich der Psychotherapie gearbeitet haben. Nach Recherchen von WDR und NDR soll er in der saudischen Exil-Community eine durchaus prominente Figur sein und als Ansprechpartner für Asylsuchende, insbesondere Frauen, gegolten haben. Seit 2016 hat er den Asylstatus als politischer Flüchtling.
In den "Tagesthemen" sagte Ministerpräsident Haseloff, es handele sich nach jetzigem Ermittlungsstand um einen Einzeltäter. Für die Stadt gehe nach aktuellem Ermessen keine weitere Gefahr aus. Das bei der Tat verwendete Auto soll der Mann angemietet haben.
Der festgenommene Verdächtige ist den deutschen Behörden nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bislang nicht als Islamist bekannt gewesen.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) hat 2019 ein Interview mit dem mutmaßlichen Täter von Magdeburg veröffentlicht. "Ich bin der aggressivste Kritiker des Islams in der Geschichte", sagt Taleb Al Abdulmohsen darin. In dem Gespräch wird er zu seiner Tätigkeit als Fluchthelfer aus Saudi-Arabien vorgestellt.
Es gibt keinen guten Islam.
Taleb Al Abdulmohsen
Darin spricht er auch über eine gewisse Isolation: "Auch nachdem ich den Asylantrag gestellt hatte, habe ich gemerkt, dass viele der muslimischen Asylbewerber, denen ich in Deutschland ehrenamtlich helfe, mich für einen schlechten Menschen halten, weil ich nicht mehr glaube."
Von der Leyen verurteilt Attacke auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verurteilt. "Meine Gedanken sind heute bei den Opfern der brutalen und feigen Tat in Magdeburg", schrieb sie auf der Plattform X. Ihr Beileid gelte den Angehörigen und Freunden, ihr Dank der Polizei und den Rettungskräften. "Diese Gewalttat muss aufgeklärt und hart geahndet werden."
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Video soll Festnahme des Verdächtigen zeigen
Ein Handyvideo soll die Festnahme des Verdächtigen zeigen. Darauf ist zu sehen, wie ein Polizist seine Waffe auf den Verdächtigen richtet und ihm zuruft, sich hinzulegen: "Die Hände auf den Rücken!" und "Bleib liegen!" Der Mann legt sich neben einem schwarzen - sichtbar beschädigten - Auto auf den Boden und befolgt die Anweisungen. Schließlich kommt Verstärkung, mehrere Polizist:innen springen aus dem Einsatzwagen und umkreisen den am Boden liegenden Verdächtigen. Der Polizist weist seine Kollegen an, "nicht so nah ran" zu gehen.
Halle erhöht Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt
Als Reaktion auf den tödlichen Anschlag in Magdeburg verstärkt die Stadt Halle die Sicherheit auf ihrem Weihnachtsmarkt. Der Markt werde vorerst fortgesetzt, in Absprache mit der Polizei die Sicherheit aber mit zusätzlichem Personal noch einmal verstärkt, informierte die Stadtverwaltung. Zudem würden mehrere Zufahrten noch einmal gesondert gesichert. Aus Solidarität mit Magdeburg werde in den kommenden Tagen keine Musik mehr gespielt, hieß es.
Nato-Generalsekretär kondoliert Scholz wegen Magdeburg
Nach dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte nach eigenen Worten Bundeskanzler Olaf Scholz kontaktiert und ihm sein Mitgefühl ausgedrückt. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien", schrieb Rutte auf der Plattform X. "Die Nato steht an der Seite Deutschlands."
Polizei bittet um Fotos und Videos zu tödlichem Anschlag
Die Polizei sucht Hinweise, Fotos und Videos rund um den tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Zeugen könnten diese im Hinweisportal der Polizei Sachsen-Anhalt hochladen, informierte die Polizeiinspektion Magdeburg. Zudem wurde ein Bürgertelefon geschaltet. Das sei unter der Nummer 0391/5461690 zu erreichen, hieß es.
Bischof: Mehr für ein friedvolles Miteinander einsetzen
Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige hat sich bestürzt über den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt geäußert. "Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, die Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger", erklärte Feige.
Er denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte. "Zugleich sehe ich in diesem Vorfall aber auch die Herausforderung für unsere Gesellschaft, jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegenzutreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einzusetzen."
Haseloff: Verdächtiger ist Arzt
Laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff handelt es sich bei dem festgenommenen Verdächtigen sich um einen Arzt, der in Bernburg lebt und arbeitet. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden nicht als Islamist bekannt. "Nach jetzigem Stand ist es ein Einzeltäter, sodass auch für die Stadt nach jetzigem Ermessen keine weitere Gefahr ausgeht, weil wir ihn festnehmen konnten und jetzt alle Untersuchungen laufen."
Woidke bestürzt über Anschlag - Brandenburg bietet Hilfe an
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat mit Bestürzung auf den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt reagiert. Innenministerin Katrin Lange (SPD) bot medizinische Hilfe und die Unterstützung der Polizei an. Die Sicherheitsbehörden in Brandenburg wollen sich nach ihren Angaben am Samstag über möglicherweise erforderliche Maßnahmen verständigen.
Der Anschlag auf den friedlichen Weihnachtsmarkt ist furchtbar. Dieses Verbrechen macht mich wütend.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke
Haseloff: Kanzler Scholz kommt am Samstag nach Magdeburg
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag in die Stadt reisen.
"Der Kanzler wird morgen vorbeischauen und hier mit uns die Lage bewerten und auch sicherlich mit uns gemeinsam nicht nur trauern, sondern auch entsprechend Maßnahmen besprechen, die notwendig sind", sagte Haseloff am Abend in Magdeburg. "Und ich kann mir vorstellen, dass aufgrund der Schwere dieses Anschlages auch der Generalbundesanwalt tätig werden wird."
Ministerpräsident Rhein: "Anschlag trifft uns ins Mark"
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat sich erschüttert über den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens zwei Toten gezeigt. "Ein furchtbarer Anschlag reißt uns aus der Adventsruhe und trifft Deutschland ins Mark", sagte Rhein in einem auf der Plattform X veröffentlichten Statement. "Mein Mitgefühl und meine Gedanken sind bei den Menschen in #Magdeburg: bei den Opfern, ihren Angehörigen und den Einsatzkräften."
Haseloff geht nach Anschlag von Einzeltäter aus
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) geht nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach jetzigem Stand von einem Einzeltäter aus. Der Mann sei gefasst, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg.
Haseloff: Zwei Menschen tot
Bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Dies sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Sicherheitskreise: Verdächtiger nicht als Islamist bekannt
Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen.
Habeck spricht von furchtbaren Nachrichten aus Magdeburg
Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, hat bestürzt auf den mutmaßlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt reagiert. "Welch furchtbare Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten", schrieb Habeck bei X.
Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen.
Vize-Kanzler, Robert Habeck
"Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die vor Ort alles geben, um zu helfen und die Hintergründe aufzuklären."
FDP-Chef schockiert über mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ist bestürzt über den mutmaßlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. "In Magdeburg wurden viele Menschen Opfer eines tödlichen Anschlags", schrieb Lindner bei X. "Die Bilder haben mich schockiert. Ich denke an die Opfer, ihre Familien und die Einsatzkräfte vor Ort."
Mindestens ein Toter und viele Verletzte auf Weihnachtsmarkt
Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden, sagte die Magdeburger Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz.
Täter soll laut Welt aus Saudi-Arabien stammen
Wie WELT aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll es sich um einen Mann mit Geburtsjahr 1974 aus Saudi-Arabien handeln. Er soll das Tatfahrzeug kurz vor dem Anschlag gemietet haben.
Polizei: Täter fuhr 400 Meter weit
Nach dem Anschlag ist laut Bild ein Verdächtiger festgenommen worden. Wie ein Polizeisprecher am Freitagabend in Magdeburg weiter sagte, ist noch unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt. Das Auto, mit dem der Täter "mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt" in die Menschenmenge gerast war, sei noch vor Ort.
Scholz-Statement zum Anschlag
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich auf X zu dem Anschlag geäußert. Er schrieb: "Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden."
Laut Bild mindestens elf Tote
Bei dem Anschlag hat es nach BILD-Informationen mindestens elf Tote gegeben.
Uniklinik Magdeburg bereitet sich auf viele Verletzte vor
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. "Wir rüsten gerade auf", sagte der Sprecher der Uniklinik. "Intensivbetten stehen bereit."
Magdeburger Stadtsprecher: "Zahlreiche Verletzte"
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gibt es "zahlreiche Verletzte". Das sagte Stadtsprecher Michael Reif. "Die Feuerwehr, die Polizei ist im Einsatz und versorgt die Verletzten." Mehr lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. "Die Bilder sind schrecklich. Nach meinem Kenntnisstand ist ein Pkw in die Weihnachtsmarktbesucherinnen und -besucher gefahren - aber aus welcher Richtung und wie weit kann ich noch nicht sagen", so Reif weiter.
Sanitäter versorgen Opfer auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind nach dem mutmaßlichen Anschlag zahlreiche Sanitäter im Einsatz. Sie versorgen die Verletzten, die vor den Marktbuden auf dem Boden liegen, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Zur Versorgung der Verletzten wurden Zelte aufgebaut. Überall ist Blaulicht zu sehen. Der Weihnachtsmarkt war nach der Tat geschlossen worden, auch der Straßenbahnverkehr wurde eingestellt.
Haseloff: "Das ist ein furchtbares Geschehen"
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat mit Entsetzen auf das Geschehen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt reagiert. "Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten", sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.
Behörden gehen in Magdeburg von Anschlag aus
Bei dem Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg handelt es sich nach Angaben von Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe "vermutlich um einen Anschlag". Laut Stadtsprecher Michael Reif handelte es sich nach erstem Stand um einen "Anschlag auf den Weihnachtsmarkt".
Zahlreiche Rettungskräfte am Magdeburger Weihnachtsmarkt im Einsatz
Rund um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Das berichten dpa-Reporter von vor Ort. Ein Autofahrer war in eine Menschengruppe gefahren und festgenommen worden. Zu Toten oder Verletzten gab es zunächst keine Informationen. Auf Videos in sozialen Netzwerken sind jedoch Verletzte zu sehen.
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Er sei festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt. Zu Toten oder Verletzten gab es zunächst keine Informationen.