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Bettkanten-Entscheidung

Arbeitnehmer-Umfrage: 59 Prozent melden sich krank, obwohl sie fit sind

  • Veröffentlicht: 24.01.2024
  • 10:58 Uhr
  • Stefan Kendzia
Studie der Pronova BKK: Sechs von zehn Arbeitnehmer:innen melden sich trotz Arbeitsfähigkeit krank.
Studie der Pronova BKK: Sechs von zehn Arbeitnehmer:innen melden sich trotz Arbeitsfähigkeit krank.© Alexander Heinl/dpa-tmn

Die Arbeitnehmer:innen in Deutschland sind viel weniger fleißig, als man ihnen nachsagt: Laut der Studie "Arbeiten 2023" der Pronova BKK entscheiden sich unglaubliche 59 Prozent der Beschäftigten bei einer leichten Schniefnase für den einen oder anderen Krankheitstag, statt in die Arbeit zu gehen. 

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"Bettkanten-Entscheidung": Das ist keine zweideutige Sache, sondern der Moment, an dem man sich morgens aufgrund einer kleinen Schniefnase dann doch für einen freien Tag zu Hause entscheidet, statt der Arbeit nachzugehen. Bei 59 Prozent fällt die Entscheidung gegen den Arbeitsplatz, wie jetzt eine repräsentative Studie der Pronova BKK herausgefunden hat.

Im Video: Telefonische Krankschreibung wieder möglich - wann und wie geht es?

Telefonische Krankschreibung wieder möglich: Wann und wie geht es?

Krankfeiern: Eine Frage der Generation

Wem ist das noch nicht passiert? Man wacht morgens auf, fühlt sich eigentlich fit genug für die Arbeit und wird dennoch vom Teufelchen auf der Schulter überredet, blauzumachen. Der zarte Schnupfen kommt da gerade richtig und die telefonische Krankschreibung, die laut Bundesgesundheitsministerium seit Dezember 2023 wieder möglich ist, verführt manche vielleicht zusätzlich. "Bettkanten-Entscheidung" nennt man das. Und es sind nicht wenige Beschäftigte, die eine solche Entscheidung treffen: 59 Prozent sind es laut Pronova BKK. Weitere Ergebnisse der Studie: 10 Prozent melden sich häufig krank, 23 Prozent manchmal und 26 Prozent lassen sich nur selten in Versuchung führen. 36 Prozent sagen von sich, gesund immer dem Job nachzugehen.

Interessant dabei: Wer wie mit einer Krankmeldung umgeht, ist eine Frage der Generationen. Zumindest wird der Generation Z von drei Viertel der Arbeitnehmer:innen unterstellt, nach Lust und Laune krankzufeiern. 28 Prozent der Generation ab 59 Jahren hingegen behaupten, dies nie zu tun. Unterm Strich ist zu erkennen, je jünger die Arbeitnehmer:innen sind, desto eher wird ihnen nachgesagt, manchmal die Krankmeldung einzureichen, obwohl sie eigentlich gesund wären. "Es ist erkennbar, dass sich die junge Generation durch ein sensibleres Frühwarnsystem für die eigenen Bedürfnisse auszeichnet, was aus meiner Sicht sehr wertvoll ist. Sie schreibt also ihrer Selbstfürsorge und eigenen Gesundheit eine hohe Priorität zu und zieht nicht um jeden Preis das Arbeitspensum durch, wenn sie gesundheitlich angeschlagen ist", sagt Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin Patrizia Thamm von der Pronova BKK.

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:newstime

Zwölf Prozent gehen trotz positivem Corona-Test zur Arbeit

In Sachen Präsenz bei der Arbeit findet offenbar ein Umdenken statt: Laut der Befragung gehen heute deutlich weniger Arbeitnehmer:innen mit leichten Infekten zur Arbeit als noch vor der Corona-Pandemie. Während dies 2018 noch 50 Prozent gemacht haben, waren es 2023 nur noch 34 Prozent. Sind Beschäftigte allerdings wirklich krank, so kuriert nicht einmal jede:r Dritte seine Erkrankung vollständig aus: Besonders bei Atemwegserkrankungen und ansteckenden Infekten warten 23 bzw. 19 Prozent lediglich so lange, bis die schlimmsten Symptome vorbei sind. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass 12 Prozent der Befragten mit positivem Corona-Test und mildem Verlauf an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Selbst während der Pandemie waren es 9 Prozent. Thamm dazu: "Das Virus bleibt nach wie vor unberechenbar. Es ist daher ratsam, zu Hause zu bleiben, um das Risiko einer Ansteckung von Kolleg:innen zu minimieren. Insbesondere, weil heute deutlich häufiger als vor einigen Jahren die Möglichkeit besteht, im Homeoffice zu arbeiten."

  • Verwendete Quellen:
  • Bundesministerium für Gesundheit: "Ab sofort Krankschreibung per Telefon möglich"
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