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Mehr Einsätze

Ausnahmezustand: Rettungsdienste in Deutschland überlastet

  • Veröffentlicht: 23.12.2022
  • 16:46 Uhr
  • Anne Funk
Rettungsdienste und Feuerwehren in Deutschland kommen an ihre Grenzen.
Rettungsdienste und Feuerwehren in Deutschland kommen an ihre Grenzen.© Heiko Becker/dpa

Rettungsdienste und Feuerwehren in Deutschland kommen an ihre Belastungsgrenze: Immer mehr Einsätze können nur verspätet gefahren werden. Die Gründe dafür sind vielfältig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Rettungsdienste und Feuerwehren kommen an ihre Belastungsgrenzen.

  • Es besteht die Gefahr, dass nicht mehr alle Einsätze gefahren werden können.

  • Dabei fehlt Personal, außerdem können Beschäftigte nicht langfristig gehalten werden.

Mit Silvester steht nicht nur einer der lautesten und feuchtfröhlichsten Abende vor der Tür, besonders Rettungsdienste und Feuerwehren sind in der letzten Nacht des Jahres im Ausnahmezustand.

Doch Ausnahmezustand herrscht inzwischen das ganze Jahr. Bei Feuerwehr und Rettungsdiensten trete dieser ein, wenn die Rettungswagen zu mindestens 80 Prozent ausgelastet seien und nicht mehr innerhalb von zehn Minuten zum Einsatz kommen könnten, heißt es in einem Bericht der "Welt". Allein in Berlin sei das 2022 bereits 300 Mal der Fall gewesen - also annährend täglich.

"Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden"

"Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden", erklärt Manuel Barth von der Deutschen Feuerwehr Gewerkschaft Berlin-Brandenburg. Es würde ihn nicht wundern, wenn inzwischen Menschen gestorben seien, weil kein Rettungswagen verfügbar gewesen sei. 

Auch wenn dieser Zustand in der Hauptstadt besonders präsent ist - das Problem ist ein bundesweites. Laut einer Umfrage von "Welt am Sonntag" unter den zehn größten Städten in Deutschland kommen Rettungsdienst und Feuerwehr vielerorts an ihre Belastungsgrenze. Die Zahl der Einsätze sei gestiegen, es fehle allerdings in vielen Kommunen an Personal.

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Personal kann nicht gehalten werden

Doch das ist nur einer von vielen Gründen, warum die Situation immer dramatischer werde. Die Zahl der Beschäftigten im Rettungsdienst sei zwischen 2012 und 2021 sogar gestiegen. Doch: "Mehr Einsatzkräfte mögen helfen, aber seit Jahren wird vermieden, die wirklichen Ursachen dieses kranken Systems zu bekämpfen", erklärt Marco König, Vorsitzender des Berufsverbands Rettungsdienst (DBRD), der "Welt am Sonntag".

König fordert immer wieder von der Politik, den Rettungsdienst bei Gesetzesvorhaben innerhalb der Notfallversorgung stärker zu berücksichtigen. "In der Corona-Krise richteten sich viele Augen auf das Gesundheitssystem", so König, der Rettungsdienst habe aber kaum Beachtung gefunden, verbessert habe sich fast nichts.

So sei es auch nicht verwunderlich, dass jeder zweite Auszubildende im Rettungsdienst nur fünf bis zehn Jahre im Beruf bliebe. Ein Grund für die sogenannte "Berufsflucht": die Bezahlung. Auch rechtliche Handlungsunsicherheit und geringe Aufstiegsmöglichkeiten spielten eine Rolle, so König.

  • Verwendete Quellen:
  • Welt: "Deutschlands Retter am Limit – 'Ausnahmezustand ist Normalzustand geworden'"
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