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Kriminalität

Bedrohungslage an Duisburger Schulen: Vier Jugendliche hinter Drohmails

  • Aktualisiert: 11.04.2025
  • 17:58 Uhr
  • dpa
In Duisburg fiel der Unterricht an 20 Schulen aus.
In Duisburg fiel der Unterricht an 20 Schulen aus.© Christoph Reichwein/dpa

Am Montag wurde für 20 Schulen in Duisburg nach Eingang von Drohschreiben eine Bedrohungslage ausgerufen. Ermittler kamen den Absendern jetzt auf die Spur.

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Vier Jugendliche sollen hinter dem Drohschreiben stecken, das am Donnerstag zum Unterrichtsausfall an einem Duisburger Gymnasium geführt hat. Absender der Drohmail soll ein 15-Jähriger aus Berlin sein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Außerdem werde gegen drei weitere Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren aus Duisburg ermittelt.

Nach dpa-Informationen gehen die Ermittler davon aus, dass die Jugendlichen aus Duisburg eine Prüfung an der Schule verhindern wollten. Dass die vier auch etwas mit den rechtsradikalen Drohschreiben zu tun haben könnten, die bereits am Montag zum Unterrichtsausfall an 20 Duisburger Schulen führten, sei hingegen nicht erkennbar, hieß es. Vermutlich seien sie lediglich Trittbrettfahrer.

Im Video: Bedrohungslage: Etliche Schulen in Duisburg bleiben geschlossen

Vier E-Mails in sechs Tagen

Seit Ende vergangener Woche waren insgesamt vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt an Duisburger Schulen eingegangen. Zunächst war deshalb am Montag der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler an 20 Duisburger Schulen ausgefallen.

Am Mittwochabend ging dann eine weitere Droh-Mail ein, die sich mit teils rassistischen Hintergrund gegen das Duisburger Max-Planck-Gymnasium richtete. Der Schulleiter gab daraufhin vor, es gebe eine Brandschutzübung - und schickte die Schüler gleich am Morgen wieder nach Hause.

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Online-Daten bringen Ermittler auf entscheidende Spur

Nach dpa-Informationen kamen die Ermittler über Daten eines E-Mail-Anbieters auf die Spur des 15-Jährigen in Berlin. Noch am Donnerstagabend habe das Berliner Landeskriminalamt seine Wohnung durchsucht und den Jugendlichen befragt. Dabei habe sich die Spur zu den anderen Jugendlichen in Duisburg ergeben. Auch ihre Wohnungen seien durchsucht und Handys sichergestellt worden.

Nach den bisherigen Ermittlungen soll einer von ihnen das Drohschreiben entworfen und mit den anderen abgestimmt haben. Dann sollen sie ihren Bekannten in Berlin gebeten haben, die Mail abzuschicken - mit dem Ziel, eine Prüfung am Max-Planck-Gymnasium zu verhindern.

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Innenminister: "Digitale Brandstifter hinterlassen Spuren"

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) lobte den schnellen Ermittlungserfolg. "Digitale Brandstifter hinterlassen Spuren, die die Polizei ganz sicher aufnimmt", sagte er. "Die Polizei hat in Windeseile und mit allen technischen Mitteln die Register gezogen und Hintergründe zu den Tatverdächtigen der Duisburger Droh-Mails ermittelt." Solche Droh-Mails seien keine Bagatelle, betonte Reul.

Auch NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) mahnte: "Das Versenden von Drohmails ist kein harmloser Streich, sondern es hat ernsthafte Konsequenzen – das muss allen bewusst sein."

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:newstime vom 12. April 2025 | 18:10
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