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Bald keine "Spaghetti vongole" mehr?

Blaukrabben-Plage in Adria wird auch zum Problem an Italiens Küsten

  • Aktualisiert: 31.07.2024
  • 17:34 Uhr
  • Stefan Kendzia
Schön anzusehen - aber eine riesige Plage an Italiens Adriaküste: die Blaukrabbe.
Schön anzusehen - aber eine riesige Plage an Italiens Adriaküste: die Blaukrabbe.© Adobe

Fans der italienischen Küche müssen vielleicht bald auf die eine oder andere Spezialität verzichten: "Spaghetti vongole" und "Zuppa di cozze" könnten von den Speisekarten verschwinden. Schuld daran ist ein "Killer der Meere".

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Italien-Urlaub und Meeresfrüchte gehören zusammen wie die Sonne und das Meer. Leider könnte eine Blaukrabben-Plage die schönste Zeit des Jahres deutlich verändern. Denn das Krabbeltier hat riesigen Appetit auf Muscheln, Fischrogen und andere Wasserlebewesen. Ein riesiges Problem nicht nur für Gourmets, sondern besonders für Italiens Fischerei.

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Angebot von Speise-Klassikern schwindet langsam, aber sicher

Weil der Fang von Muscheln und anderen Meeresfrüchten besonders in der Adria durch den Befall der Blaukrabbe immer schwieriger wird, schwindet das Angebot an typischen Speise-Klassikern in Italien. Und was seltener zu haben ist, wird auch teurer.

"Ab dem 31. Juli werde ich kein Muschelfischer mehr sein", sagt eine enttäuschte Michelina Polito der Zeitung "Il Gazzettino". Polito gibt auf - wegen der Blaukrabbe. Das Tier, das normalerweise nur an der Ostküste der USA und im Golf von Mexiko vorkommt, vermehrt sich rasant. Die Fischerin gebe aber auch auf wegen der fehlenden Politik, wie sie sagt.

Insgesamt leben an der Adria in Venetien rund 1.500 Menschen vom Muschelfang. Polito und ihr Mann sollen aber wegen der Blaukrabbe ein ganzes Jahr nichts mehr verdient haben. "Mein Mann und ich können noch überleben, aber welche Zukunft haben die jungen Leute? Die ganze Fischerei ist hier zugrunde gegangen", wird Polito zitiert. Insgesamt sei das Schweigen der Behörden "beschämend".

Blaukrabbe hat unermesslichen Appetit und zerstört selbst Fischernetze

Insgesamt soll die Krabbe, die auch "Killer der Meere" genannt wird, für rund 100 Millionen Euro Schaden gesorgt haben, indem sie Muschelzuchtanlagen zerstört und ihren unermesslichen Appetit auf Austern, andere Krustentiere und Fische gestillt hat.

"Sie öffnet Austern, Miesmuscheln, Venusmuscheln, sie verursacht ein Desaster, zerschneidet Fischernetze und ist sehr aggressiv", so Luca Zaia, Gouverneur der Region Venetien in einem Facebook-Video. Die Bilanz drohe noch dramatischer zu werden, wenn seitens der Politik keine Maßnahmen ergriffen würden.

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Manche Fischer:innen machen aus der Not eine Tugend und fangen verstärkt die Blaukrabbe. Diese findet großen Anklang bei Genießer:innen. Allerdings sind die Tiere in so riesigen Mengen vorhanden, dass die Preise im Sturzflug sind. Pro Kilo Blaukrabbe werden nur noch 50 Cent bezahlt. Ein Preis, von dem Fischer:innen nicht leben können.

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Blaukrabbe nicht das einzige Problem in der Adria

Die aus den USA eingeschleppten Schädlinge fühlen sich besonders in den Gewässern der Adria heimisch: warme Wassertemperaturen, keine Fressfeinde und Futter ohne Ende. Dazu noch die Klimakrise, die für warme Winter sorgt und die Population sich noch schneller vermehren lässt. Leider ist das nicht das einzige Problem an der Adria, wie die "Berliner Morgenpost" berichtet. Hinzu kommen Algenschleimteppiche und die rasante Vermehrung von gefräßigen Feuerwürmern. Diese sind Fleischfresser, haben keine natürlichen Feinde, können sich selbst regenerieren und sind auch noch stachelig. Forscher:innen sind fieberhaft auf der Suche nach Lösungen, wie man die Vermehrung der Würmer beeinflussen könnte.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Berliner Morgenpost: "Wie der "Killer der Meere" den Italien-Urlaub verändern könnte"
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