Aufs falsche Gleis gesetzt
Blockade bei Bremen: Zugabfahrt durch 200 Personen verhindert - Ermittlungen
- Veröffentlicht: 20.07.2023
- 16:53 Uhr
- Stefan Kendzia
In Achim bei Bremen ist ein Zug an seiner Abfahrt gehindert worden. Rund 200 Personen sprangen auf die Gleise und zwangen den Lokführer zum Stehenbleiben und stiegen dann in den Zug ein. Es kam zu deutlichen Verspätungen.
Rund 200 Mitarbeitende eines Logistikunternehmens haben in Achim bei Bremen einen Zug an der Abfahrt gehindert und haben dann den Zug bestiegen. Alles nur, weil sie sichergehen wollten, dass auch alle Kolleg:innen den Zug nicht verpassen.
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Ab auf die Gleise!
Rund 200 Amazon-Mitarbeiter haben den Aufstand geprobt. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) seien die Frauen und Männer nach Feierabend mit dem Bus zum Bahnhof nach Achim gefahren worden. Problem: Sie kamen dort ein paar Minuten früher als gewöhnlich an. Am Gleis stand gerade noch der Zug, der - wenn alle pünktlich angekommen wären - bereits abgefahren wäre. Die Meute erkannte die Chance und sprang auf die Gleise - so konnte der Zug vor der Abfahrt abgehalten werden. Schließlich wollten die Blockierer:innen sicher gehen, dass auch alle Kolleg:innen in den Genuss einer früheren Zugfahrt kämen - der folgende Zug wäre erst 23 Minuten später abgefahren.
Da haben die Mitarbeiter von Amazon wohl nicht richtig kalkuliert. Die Blockade sorgte für einen Polizeieinsatz, Identitätskontrollen und eine etwa einstündige Verspätung. Jetzt steht der Verdacht der Nötigung im Raum, eine Geldstrafe oder sogar eine Haft von bis zu drei Jahren. Da hätte sich das Warten auf den nächsten Zug definitiv gelohnt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa