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Brasilien

Anhänger von Bolsonaro stürmen Kongress-Gelände

  • Aktualisiert: 08.01.2023
  • 21:22 Uhr
  • Nelly Grassinger
Article Image Media

Anhänger des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro sind in das Kongress-Gelände in der Hauptstadt eingedrungen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Menschen haben in der Hauptstadt Brasilia das Kongress-Gelände gestürmt.

  • Auch der Präsidentenpalast und das Oberste Gericht sollen von ihnen überrannt worden sein.

  • Vor einer Woche wurde der neue linksgerichtete Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ins Amt eingeführt.

Hunderte Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro haben versucht, den Kongress in der brasilianischen Hauptstadt Brasília zu stürmen. Sie drangen auf das Gelände des Parlaments vor, schlugen die Scheiben der Fassade ein und drangen in die Eingangshalle vor, wie am Sonntag im Fernsehsender Globo zu sehen war.

Auch in den Regierungssitz Palácio do Planalto in der Hauptstadt Brasília sollen mehrere Menschen eingedrungen sein. Männer mit Brasilienflaggen liefen durch Flure und Büros, wie am Sonntag im Fernsehsender TV Globo zu sehen war. Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva war zum Zeitpunkt der Attacke nicht in Brasília. Er war in die Stadt Araraquara im Bundesstaat São Paulo gereist, um sich über die Folgen der schweren Unwetter in der Region zu informieren.

Polizei setzt Tränengas ein

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie die Polizei Tränengas einsetzte, um Hunderte Demonstranten zurückzudrängen. Aufnahmen in sozialen Medien zeigen turbulente Szenen. Das Gelände um den Kongress war von den Behörden abgeriegelt worden. Die Bilder weckten Erinnerungen an den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021.

"Ich verurteile diese antidemokratischen Handlungen, die dringend mit der Härte des Gesetzes geahndet werden müssen", schrieb Senatspräsident Rodrigo Pacheco auf Twitter. "Ich habe mit dem Gouverneur des Bundesdistrikts, Ibaneis Rocha, telefoniert, mit dem ich in ständigem Kontakt stehe. Der Gouverneur teilte mir mit, dass der gesamte Polizeiapparat sich darauf konzentriert, die Situation unter Kontrolle zu bringen."

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Radikale Reaktion auf Niederlage Bolsonaros

Der rechte Präsident Bolsonaro war im vergangenen Oktober dem Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva in der Stichwahl unterlegen und zum Jahreswechsel aus dem Amt geschieden. Er hatte seine Wahlniederlage nie ausdrücklich anerkannt. Radikale Anhänger des Ex-Militärs hatten bereits nach der Wahl immer wieder gegen Lulas Sieg protestiert und die Streitkräfte des Landes zu einem Militärputsch aufgerufen.

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Herausforderer Luiz Inacio Lula da Silva hat die Präsidentenwahl in Brasilien gewonnen. Er setzte sich gegen Jair Bolsonaro mit fast zwei Prozent Vorsprung durch.

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Entgegen den Gepflogenheiten hatte Bolsonaro nicht an der Amtseinführung seines Nachfolgers Lula am Neujahrstag teilgenommen und war mit seiner Familie in die USA geflogen.

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Sicherheitschef entlassen

Der Sicherheitschef der Hauptstadt Brasília, Anderson Torres, wurde entlassen. "Ich habe die Entlassung des Sicherheitsministers des Bundesdistrikts beschlossen und gleichzeitig alle Sicherheitskräfte auf die Straße geschickt, um die Verantwortlichen festzunehmen und zu bestrafen", schrieb der Gouverneur des Bundesbezirks, Ibaneis Rocha, auf Twitter. "Ich bin in Brasília, um die Demonstrationen zu beobachten und alle Maßnahmen zu ergreifen, um die antidemokratischen Ausschreitungen im Regierungsviertel einzudämmen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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