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Entwarnung wegen voller Gasspeicher?

Bundesnetzagentur-Chef warnt: "Die wirkliche Herausforderung beginnt jetzt"

  • Veröffentlicht: 04.11.2022
  • 20:07 Uhr
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© dpa

Die Gasspeicher in Deutschland sind voll. Kann der Präsident der Bundesnetzagentur Entwarnung geben? Im Gespräch mit ProSieben Newstime warnt Klaus Müller: "Die wirkliche Herausforderung beginnt jetzt."

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Das Wichtigste in Kürze:

  • "Die wirkliche Herausforderung beginnt gerade jetzt, wenn es im November kälter wird", sagt Klaus Müller.
  • Das "Heizung-Aufdrehen" sei jetzt die Entscheidung, die jede:r von uns tagtäglich treffen müsse, so Müller.
  • Sollte es unseren Nachbarn in der EU schlechter gehen als Deutschland, dann würde sich Deutschland "natürlich solidarisch" zeigen.

Die Gasspeicher sind randvoll, heißt es von offizieller Stelle. Das ausgegebene Ziel wurde sogar übertroffen. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, ist froh darüber, wie er im exklusiven Interview mit ProSieben Newstime erklärt. Man müsse aber ehrlicherweise sagen, dass "die Witterungsbedingungen der letzten Wochen uns allen geholfen haben".

Er ist sich sicher: "Die wirkliche Herausforderung beginnt jetzt, wenn es im November kälter wird." Auf die Frage, wie schnell das Gas aufgebraucht werden könnte, antwortet er: "Wenn es uns gelingt, mindestens 20 Prozent Gasverbrauch einzusparen und wir auch die LNG-Terminals an der Küste hinkriegen, dann können wir gut, das heißt auch ohne Mangellage, durch diesen Winter kommen."

"Harte Monate vor uns"

Das "Heizung-Aufdrehen" sei jetzt die Entscheidung, die jede:r von uns tagtäglich treffen müsse, so Müller. Sein Appell: Gerade, wenn es kalt wird, mit dem Gas-Einsparen nicht nachzulassen, "weil die Speicher brauchen wir. Kälter wird es in der Regel im Dezember, Januar, Februar. Das heißt, die harten Monate liegen noch vor uns".

Gas sei ein knappes Gut und wir dürften unsere Industrie nicht in einen Mangel hineinführen, appelliert der Präsident der Bundesnetzagentur. "Und um das zu vermeiden, um Arbeitsplätze, um Produktion, um Medikamente, Lebensmittel und vieles andere weiter auch herstellen zu können, das nützt uns allen, können wir uns selber etwas beschränken."

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Erfahrungen sammeln für den nächsten Winter

Sollte es unseren Nachbarn in der EU schlechter gehen als Deutschland, dann würde sich Deutschland "natürlich solidarisch" zeigen. Denn: "Der nächste Winter liegt ja auch vor uns. Ich denke schon an 2023, 2024. Auch dann werden wir europäische Solidarität brauchen, um unsere Speicher zu befüllen."

Durchhalten müssten wir "kurzfristig bis zum Frühling nächsten Jahres", so Müller. Das sei jetzt die erste Marathon-Strecke, die wir in Europa durchhalten müssen. "Aber der zweite Winter, den müssen wir mindestens auch noch mal schaffen. Das heißt, jeder Trick, jede gute Erfahrung mit Sparen, die wir jetzt sammeln, merken wir uns für den übernächsten Winter, damit wir auch gut durch den zweiten Winter kommen."

Das komplette Interview von ProSieben Newstime mit Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller seht ihr im Video:

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