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Ehemaliger Bundesfinanzminister

Christian Lindner im Porträt: Vom Finanzminister zum Koalitions-Sprengmeister - und zurück

  • Aktualisiert: 07.11.2024
  • 16:33 Uhr
FDP-Chef Christian Lindner.
FDP-Chef Christian Lindner.© Christoph Soeder/dpa

Mit 16 Jahren ging Christian Lindner in die Politik und stieg dort schnell auf. Während seiner Amtszeit als Finanzminister in der Ampelregierung platzte die Koalition. Der FDP-Chef im Porträt.

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Steckbrief

  • Name: Christian Wolfgang Lindner
  • Beruf: Politiker, ehemaliger Bundesfinanzminister (FDP)
  • Geburtstag: 7. Januar 1979
  • Geburtsort: Wuppertal
  • Wohnort: Berlin

Christian Lindners Politikkarriere begann früh: Mit 16 Jahren trat er in die FDP ein, heute ist er Parteivorsitzender. Lindner gilt seit Jahren als Hoffnungsträger der Liberalen, die Krise der FDP im Jahr 2013 wurde zu seinem Glück: Der damals 34-Jährige wurde Parteivorsitzender und brachte die Freien Demokraten 2017 zurück in den Bundestag. 2021 wurde er in der Ampel-Koalition mit Grünen und SPD zum Finanzminister ernannt: Nach wochenlangem Streit in der Bundesregierung wurde Lindner am 6. November 2024 seines Amtes durch Olaf Scholz enthoben.

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Von der Koalitionsabsage zum Finanzminister und wieder zurück

Kritiker werfen dem FDP-Chef oft Aufmerksamkeits-Hascherei vor, besonders die geplatzten Sondierungen zur Jamaika-Koalition hängen ihm schwer nach. "Es ist besser nicht zu regieren, als falsch zu regieren" – mit diesem Satz schrieb Lindner Parteigeschichte. Nach der Bundestagswahl 2017 verhandelten die Liberalen gemeinsam mit den Unionsparteien und den Grünen sechs Wochen lang über eine mögliche Jamaika-Koalition – bis Lindner die Sondierungen mit jenem Satz jäh beendete. Er sehe zu viele faule Kompromisse, so der Politiker damals. Die FDP erntete viel Kritik für die Koalitionsabsage und konnte sich nach zahlreichen missglückten Landtagswahlen und einer Europawahl erst bei der Bundestagswahl 2021 wieder erholen.

Auch wenn nach der Wahl nicht ganz klar war, ob sich die FDP gerade mit den Grünen auf einen gemeinsamen Weg einigen kann – zusammen mit der SPD und den Grünen stellte die Partei die Ampel-Koalition. Partei-Chef Christian Lindner erklärte nach der FDP-Zustimmung zum Koalitionsvertrag: "Es ist besser, diese Koalition zu wagen, als auf Gestaltungschancen zu verzichten."

Während der gemeinsam Regierung mit SPD und Grünen kam es immer wieder zum Streit der Ampelparteien. Zentraler Streitpunkt war immer wieder die Haushalts- und Wirtschaftspolitik der Koalition. Anfang November 2024 veröffentlichte Christian Lindner ein Grundsatzpapier zur Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik in der Bundesregierung. Darin forderte er eine Wirtschaftswende für Deutschland sowie eine "teilweise grundlegende Revision politischer Leitentscheidungen". Die Koalitionspartner aus der SPD und von den Grünen reagierten mit heftiger Kritik.

Die unterschiedlichen Standpunkte zwischen Grünen, SPD und FDP führte am 6. November 2024 zum Bruch der Ampel. Bundeskanzler Olaf Scholz entließ Finanzminister Christian Lindner und besiegelte damit das Aus der Ampelkoalition.

Lindners Weg in die Politik

Im Alter von 16 Jahren wurde Christian Lindner Mitglied der FDP. Fünf Jahre später, im Mai 2000, kam Lindner als jüngster Abgeordneter aller Zeiten in den Landtag von Nordrhein-Westfalen. Parteikollegen gaben ihm daher den Spitznamen "Bambi". Währenddessen studierte Lindner Politikwissenschaft, Staatsrecht und Philosophie in Bonn. Neben dem Studium war er auch Reserveoffizier bei der Bundeswehr – und ist heute noch Major der Reserve bei der Luftwaffe.

Als 30-Jähriger wurde Lindner 2009 unter FDP-Chef Guido Westerwelle zum Generalsekretär der Partei. Nachdem die FDP bei den Bundestagswahlen 2013 nur 4,8 Prozent der Stimmen bekam und damit nicht mehr erneut in den Bundestag einzog, wurde Lindner im Dezember 2013 zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Bei der Bundestagswahl 2017 führt Lindner die Partei zurück in den Bundestag - 10,7 Prozent der Stimmen holte die FDP.

Auch privat macht Lindner immer wieder von sich reden. So heiratete er im Juli 2022 seine Partnerin, die "Welt"-Reporterin Franca Lehfeldt, auf Sylt – unter den Gästen waren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und CDU-Chef Friedrich Merz. Es ist nicht Lindners erste Ehe: Von 2011 bis 2020 war der FDP-Chef mit "Welt am Sonntag"-Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld verheiratet.

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Fragen und Antworten zu Christian Lindner

Das war das Bundeskabinett der Ampel-Koalition

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Die Mitglieder des Scholz-Kabinetts im Überblick ...
© REUTERS

Die Mitglieder des Scholz-Kabinetts im Überblick ...

Mit einem gemeinsamen Selfie begann die Zusammenarbeit der Ampelkoalition. Volker Wissing (links), Annalena Baerbock (Grüne), Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne).
© Volker Wissing/FDP/instagram/dpa

Mit einem gemeinsamen Selfie begann die Zusammenarbeit der Ampelkoalition. Volker Wissing (links), Annalena Baerbock (Grüne), Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne).

Die Spitzen der Koalitionsparteien: Christian Lindner, Robert Habeck und Olaf Scholz.
© Kay Nietfeld/dpa

Die Spitzen der Koalitionsparteien: Christian Lindner, Robert Habeck und Olaf Scholz.

Olaf Scholz (SPD) ist seit dem 8. Dezember 2021 Bundeskanzler.
© REUTERS

Olaf Scholz (SPD) ist seit dem 8. Dezember 2021 Bundeskanzler.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Vizekanzler: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen).
© REUTERS

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Vizekanzler: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen).

Der ehemalige Bundesminister der Finanzen: Christian Lindner (FDP).
© REUTERS

Der ehemalige Bundesminister der Finanzen: Christian Lindner (FDP).

Bundesministerin des Innern und für Heimat: Nancy Faeser (SPD).
© REUTERS

Bundesministerin des Innern und für Heimat: Nancy Faeser (SPD).

Bundesministerin des Auswärtigen: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen).
© REUTERS

Bundesministerin des Auswärtigen: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen).

Bundesminister der Verteidigung: Boris Pistorius (SPD)
© REUTERS

Bundesminister der Verteidigung: Boris Pistorius (SPD)

Bundesminister der Justiz: Marco Buschmann (FDP).
© REUTERS

Bundesminister der Justiz: Marco Buschmann (FDP).

Bundesminister für Arbeit und Soziales: Hubertus Heil (SPD).
© REUTERS

Bundesminister für Arbeit und Soziales: Hubertus Heil (SPD).

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen).
© REUTERS

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen).

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen).
© via REUTERS

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen).

Bundesminister für Gesundheit: Karl Lauterbach (SPD).
© REUTERS

Bundesminister für Gesundheit: Karl Lauterbach (SPD).

Bundesminister für Digitales und Verkehr: Volker Wissing (ehemals FDP).
© REUTERS

Bundesminister für Digitales und Verkehr: Volker Wissing (ehemals FDP).

Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen).
© REUTERS

Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen).

Bundesministerin für Bildung und Forschung: Bettina Stark-Watzinger (FDP).
© REUTERS

Bundesministerin für Bildung und Forschung: Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Svenja Schulze (SPD).
© REUTERS

Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Svenja Schulze (SPD).

Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Wolfgang Schmidt (SPD).
© REUTERS

Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Wolfgang Schmidt (SPD).

Verwendete Quellen:

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