WM 2022 in katar
DFB-Kapitän Neuer ohne "One Love"-Binde
- Aktualisiert: 21.11.2022
- 12:26 Uhr
- Simon Traub
Der DFB verzichtet nach der Androhung von Sanktionen durch die FIFA auf die "One Love"-Kapitänsbinde für Manuel Neuer. Auch andere Nationen kündigen an, die Binde nicht zu tragen.
Das Wichtigste in Kürze
Die FIFA hatte Sanktionen angedroht, sollte ein Kapitän bei der WM 2022 mit der Binde auflaufen.
Die europäischen Nationen haben anschließend beschlossen, das Risiko einer möglichen Gelben Karte oder anderer sportlicher Sanktionen einzugehen.
Die Verbände haben "die Spielführer gebeten, die Armbinden bei Spielen der FIFA-Weltmeisterschaft nicht zu tragen".
Mit der "One Love"-Binde wollte die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Katar ein Zeichen setzen. Ein kleines Zeichen, aber ein Zeichen. Jetzt wurde sich dagegen entscheiden. Die FIFA hatte Sanktionen angedroht, sollte ein Kapitän bei der WM 2022 mit der Binde auflaufen.
Es gab Beratungen zwischen der UEFA und der FIFA und die europäischen Nationen haben anschließend beschlossen, das Risiko einer möglichen Gelben Karte oder anderer sportlicher Sanktionen einzugehen. Das erklärte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einer gemeinsamen Stellungnahme mit den beteiligten Verbänden der UEFA-Arbeitsgruppe und bestätigte die Entscheidung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)
Spielführer ohne "One Love"-Armbinden
In der Mitteilung heißt es: "Als nationale Verbände können wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie mit sportlichen Sanktionen, wozu auch Verwarnungen gehören, rechnen müssen. Deshalb haben wir die Spielführer gebeten, die Armbinden bei Spielen der FIFA-Weltmeisterschaft nicht zu tragen."
Wir erleben einen beispiellosen Vorgang in der WM-Geschichte. Die von der FIFA herbeigeführte Konfrontation werden wir nicht auf dem Rücken von Manuel Neuer austragen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf
Der niederländische Verband wollte die Binde auch vom Kapitän tragen lassen und erklärten: "Wir stehen zur 'One Love'-Botschaft und werden diese weiter verbreiten." Aber: Die oberste Priorität sei es, Spiele zu gewinnen. "Da möchte man nicht, dass der Kapitän das Spiel mit einer Gelben Karte beginnt", so die Niederländer.
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Harry Kane, der englische Kapitän, wäre der erste Sportler gewesen, der bei dieser WM gegen die FIFA-Regularien verstoßen hätte - beim Spiel der Engländer am Montag (21. November) gegen Iran. "Wir waren bereit gewesen, Strafen zu zahlen, was normalerweise bei Verstößen gegen Kleider-Regularien der Fall wäre. Dennoch konnten wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie eine Gelbe Karte bekommen könnten oder gar gezwungen werden, das Spielfeld zu verlassen", hieß es in der Stellungnahme des englischen Verbands.
Verwendete Quellen:
- DFB: "Stellungnahme der UEFA-Arbeitsgruppe"
- Nachrichtenagentur dpa