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Freistaat vor Deutschland

 Bayern weltweit zweitbester Industriestandort

  • Aktualisiert: 18.08.2023
  • 10:08 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Wo sind die weltweit besten Standortbedingungen für die Industrie? Eine Studie kommt zu einem interessanten Ergebnis: Bayern liegt im internationalen Vergleich auf Rang zwei - und schneidet besser als der Gesamtstandort Deutschland ab.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Studie hat die weltweit besten Industriestandorte vorgestellt.

  • Bayern liegt demnach im internationalen Vergleich auf Platz zwei und damit vor der Bundesrepublik Deutschland.

  • Dennoch warnt ein Experte vor einer "schleichenden De-Industrialisierung".

Einer Studie des Beratungsunternehmens IW Consult zufolge ist Bayern weltweit der zweitbeste Industriestandort. Während die Schweiz die Rangliste anführt, liegt der Gesamtstandort Deutschland mit dem fünften Platz hinter dem Freistaat, wie aus der am Donnerstag (17. August) veröffentlichten Analyse hervorgeht. Australien und Dänemark sind die beiden weiteren Standorte unter den Top 5. 

Die alljährliche Studie hatte die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in Auftrag gegeben. Sie ermittelt die Qualität von insgesamt 46 Standorten. Bayern und der Gesamtstandort Deutschland werden dabei separat analysiert. Das Ranking der jüngsten Studie beruht auf den Daten aus dem Jahr 2021.

Der entscheidende Standortnachteil Bayerns ist einmal mehr der Themenbereich Kosten.

Bertram Brossardt, vbw-Hauptgeschäftsführer

"Bayern belegt hinter der Schweiz nach wie vor einen sehr guten zweiten Platz", sagte der vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Viel zu hohe Kosten" gefährdeten jedoch die Positionierung des Bundeslandes. "Und genau hier liegt das Problem: Der entscheidende Standortnachteil Bayerns ist einmal mehr der Themenbereich Kosten", unterstrich Brossardt. Der Geschäftsführer machte dafür unter anderem "hohe Arbeits- und Energiekosten sowie eine hohe Steuer- und Abgabenbelastung" verantwortlich.

Weniger Kapital aus dem Ausland

Brossardt warnte zudem vor einer "schleichenden De-Industrialisierung". Neuinvestitionen von Firmen fänden zunehmend im Ausland statt, während aus dem Ausland immer weniger Kapital fließe. "Wenn wir diesen Trend nicht stoppen, ist unser Industriestandort massiv in Gefahr." Bayern sei ein Industrieland, "in dem fast ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe erzielt" werde, fügte er hinzu.

Für die Ermittlung der Standortqualität wurden laut der Studie 61 Indikatoren aus sechs Themenbereichen näher unter die Lupe genommen. Besonders gut schneidet der Freistaat demnach in den Kategorien Staat, Infrastruktur, Wissen und Markt ab. In all diesen Punkten landet er unter den Top 10.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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