Nach Anrufen von Scholz, Starmer und Macron
Einmischung unerwünscht: Iran weist europäische Vermittlungsversuche zurück
- Aktualisiert: 14.08.2024
- 12:30 Uhr
- dpa
Europäische Staaten versuchen, Iran von einem Racheakt gegen Israel abzuhalten. Teheran weist das zurück: Die Europäer sollten lieber Israels Tötung zweier Köpfe von Hamas und Hisbollah verurteilen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Iran weist europäische Vermittlungsversuche und Aufforderungen zum Verzicht auf einen Vergeltungsschlag gegen Israel zurück.
Weiter betont die Führung in Teheran, dass es für seine Sicherheit und territoriale Integrität keine Ratschläge oder Erlaubnis aus dem Ausland benötigt und unabhängig entscheiden wird.
Die Sorgen vor einer Eskalation im Nahen Osten sind gestiegen, nachdem der Iran und seine Verbündeten Vergeltungsschläge gegen Israel angekündigt haben.
Der Iran weist die europäischen Vermittlungsversuche und Aufforderungen zum Verzicht auf einen Vergeltungsschlag gegen Israel zurück. "Diese Aufforderungen sind politisch einseitig und unlogisch, da sie ein Regime (Israel) zu noch mehr Kriminalität in der Region ermutigen", sagte Irans Außenamtssprecher Nasser Kanaani.
Außerdem brauche der Iran für die Verteidigung seiner Sicherheit und territorialen Integrität weder Rat noch Erlaubnis aus dem Ausland und werde darüber unabhängig entscheiden, so der Sprecher laut Webportal des Außenministeriums.
Telefonate aus Europa
Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer hatten in Telefonaten den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian aufgefordert, auf einen Vergeltungsschlag zu verzichten und so eine weitere militärische Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.
Im Video: Israel bereitet sich auf iranischen Angriff vor
Auch Peseschkian sagte dem europäischen Trio, dass Israel an der jüngsten Krise Schuld sei und daher bestraft werden müsse. Um eine Eskalation ernsthaft zu verhindern, solle der Westen die israelische Regierung verurteilen und die - wie er es nannte - Kriegsverbrechen nicht weiter ignorieren, so der iranische Präsident.
Seit der gezielten Tötung zweier führender Köpfe der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz sind im Nahen Osten die Sorgen vor einem Flächenbrand gewachsen. Der Iran und seine Verbündeten im Libanon hatten nach den Tötungen massive Vergeltungsschläge gegen Israel angekündigt. Die israelischen Streitkräfte sind seit Tagen in höchster Alarmbereitschaft.