Ein Tassendieb geht um
Elon Musk beklaut: 65.000 Kaffeebecher bei Tesla in Grünheide verschwunden
- Veröffentlicht: 10.07.2024
- 17:19 Uhr
- Stefan Kendzia
Geht bei Tesla ein Tassendieb um - oder bedient sich etwa jeder Beschäftigte im Werk bei Berlin an den werkseigenen Kaffeebechern?
Die Tesla-Kaffeebecher scheinen eine magische Anziehungskraft auf Langfinger auszuüben. Rund 65.000 Tassen sollen aus den Küchenschränken des Automobilherstellers fehlen. Nicht weltweit, sondern allein in der Gigafactory Grünheide.
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Tassenschwund wichtiger als Kündigungen?
Tesla hat schon mehrere Probleme in seiner Geschichte gemeistert. Jetzt steht das Unternehmen von Milliardär Elon Musk allerdings vor einer ungewöhnlichen Aufgabe: Es soll geklärt werden, wo rund 65.000 Tesla-Kaffeetassen geblieben sind, wie der "Spiegel" berichtet.
Werksleiter Andre Thierig dazu auf einer Betriebsversammlung: "65.000! Rein statistisch hat jeder von euch schon fünf Ikea-Kaffeetassen zu Hause", wie er vom "Handelsblatt" zitiert wird. "Ich bin es wirklich leid, Bestellungen zu genehmigen, um noch mehr Kaffeetassen zu kaufen." Thierig soll sich geärgert haben: "Eure Erwartung ist, dass jeden Tag einfach der Schrank vollsteht mit sauberen, neuen Kaffeetassen".
Mehr oder weniger charmant bezichtige Thierig damit seine Belegschaft des Diebstahls. Das Echo der Mitarbeiter:innen soll erwartungsgemäß geteilter Meinung gewesen sein. Einige sollen nach der Rede des Werksleiters gelacht und geklatscht haben - andere hätten sich angeblich daran gestört.
Auf die größte Sorge der Mitarbeiter:innen aber wurde wohl nicht eingegangen: Nach dramatischen Umsatzeinbrüchen sollen bei Tesla reihenweise Kündigungen ausgesprochen werden. Gleichzeitig soll auf dem Werksgelände aber ein Techno-Club exklusiv für Mitarbeiter:innen eingeweiht worden sein. Angesichts dieser Ironie verwundert die Thematisierung des Tassenklaus doch etwas.
- Verwendete Quellen:
- NTV: "Bei Tesla in Grünheide wird getanzt und gestohlen"
- Handelsblatt: "Tonaufnahme enthüllt interne Machtkämpfe im Betriebsrat von Tesla"