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Ukraine-Krieg

Explosionen kurz nach Ende der Waffenruhe

  • Aktualisiert: 08.01.2023
  • 09:44 Uhr
  • Julian Ragauskas
Eine zerstörte Kuppel liegt auf dem Boden vor der orthodoxen Kirche.
Eine zerstörte Kuppel liegt auf dem Boden vor der orthodoxen Kirche.© Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Kremlchef Wladimir Putin über das orthodoxe Weihnachtsfest deklarierte Feuerpause für gescheitert erklärt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 36 Stunden lang sollten Russlands Waffen angesichts der orthodoxen Weihnacht schweigen.

  • Doch am Ende sieht Kiew sich darin bestätigt, dass alles nur Propaganda war.

  • Ein Überblick zum Geschehen in der Nacht.

"Die Welt konnte einmal mehr sehen, wie falsch Aussagen aus Moskau auf jeder Ebene sind", sagte der 44-Jährige in seiner Videobotschaft am Samstagabend:

Sie haben irgendetwas von einer angeblichen Feuerpause gesagt, doch die Realität ist, dass russische Geschosse erneut Bachmut und andere ukrainische Positionen getroffen haben

Präsident Wolodymyr Selenskyj

Auch der ukrainische Generalstab sprach von andauernden russischen Angriffen mit Panzern, Artillerie und Raketen. Kurz nach dem Ende des von Putin für die Feuerpause genannten Zeitraums um 22.00 Uhr MEZ meldete zudem das ostukrainische Gebiet Charkiw Explosionen.

Putins deklarierte Waffenruhe gescheitert

Selenskyj betonte: "Wieder einmal hat sich bestätigt: Nur die Vertreibung der russischen Besatzer von ukrainischem Land und die Beseitigung aller Möglichkeiten Russlands, Druck auf die Ukraine und ganz Europa auszuüben, wird die Wiederherstellung von Waffenstillstand, Sicherheit und Frieden bedeuten." Ukrainischen Angaben zufolge starben durch russischen Beschuss während der Weihnachtstage in Bachmut im östlichen Gebiet Donezk zwei Zivilisten.

Putin hatte am Donnerstag einseitig eine 36-stündige Feuerpause angeordnet und als Begründung das Weihnachtsfest genannt, das viele orthodoxe Christen am 7. Januar feiern. Kiew lehnte den russischen Vorstoß von Anfang an als Heuchelei ab und auch viele internationale Beobachter sprachen von einer reinen Propaganda-Geste.

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Nach Ablauf der Frist: Charkiw meldet Explosionen

Kurz nach dem offiziellen Ende des von Wladimir Putin bestimmten Zeitraums meldeten die Behörden der Region rund um die ostukrainische Stadt Charkiw direkt mehrere Explosionen. "Achtung an die Einwohner von Charkiw und der Region: Bleiben Sie in den Schutzräumen. Die Besatzer schlagen wieder zu!", schrieb Gouverneur Oleh Synehubow am Samstagabend auf Telegram. Ersten Informationen zufolge gebe es ein Todesopfer, hieß es von Synehubow weiter. Auch in den Gebieten Poltawa, Dnipropetrowsk, Saporischschja, Luhansk sowie auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim wurde fast unmittelbar nach 22.00 Uhr MEZ Luftalarm ausgerufen.

Noch während die Waffenruhe offiziell in Kraft war, räumte Moskau am Nachmittag ein, ukrainische Angriffe weiter zu erwidern. "Alle Positionen der ukrainischen Armee, von denen aus Beschuss erfolgte, wurden von den russischen Streitkräften durch Erwiderung des Feuers niedergeschlagen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Kampfhandlungen gab es demnach in den Gebieten Donezk, Cherson und Saporischschja. Ungeachtet dessen behauptete Konaschenkow, Russland halte sich an die selbst auferlegte 36-stündige Feuerpause.

Umfrage: Bürger sehen Panzer-Lieferungen skeptisch

Die Entscheidung der Bundesregierung, Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, stößt bei den Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge auf ein geteiltes Echo. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Insa für die "Bild am Sonntag" finden 49 Prozent die Entscheidung eher falsch und 40 Prozent eher richtig. Die Lieferung von Kampfpanzern lehnen 50 Prozent ab, 38 Prozent sind dafür.

Die Bundesregierung hatte ihre Entscheidung, rund 40 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, am Donnerstag öffentlich gemacht. Union und Teile der Regierungsparteien FDP und Grüne fordern auch, dem von Russland angegriffenen Land Kampfpanzer zu schicken.

  • Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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