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Klimakrise

Extremtemperaturen in Spanien: 72.000 Menschen ohne Trinkwasser

  • Veröffentlicht: 11.05.2023
  • 10:34 Uhr
  • Clarissa Yigit

Das Wichtigste in Kürze

  • Im April wurden in Südspanien Temperaturen von knapp 39 Grad gemessen.

  • Zudem habe es seit Februar in dem Land kaum geregnet.

  • Auch ist der Stausee der Sierra Boyera ausgetrocknet und die dortige Bevölkerung hat somit kein Trinkwasser mehr.

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Aufgrund von Extremtemperaturen in Südspanien und kaum Niederschlägen seien rund 72.000 Menschen ohne Wasser. Trinkwasser bekommen die Bewohner:innen nun aus Tanklastern.

Südspanien befindet sich in einer extreme Dürreperiode. Seit Februar habe es dort kaum mehr geregnet und es herrschten dort bereits im April Temperaturen mit Spitzenwerten von knapp 39 Grad Celsius (gemessen am 27. April in Córdoba) – so heiß sei es nur im August.

Auch belegen die Daten des "staatlichen meteorologischen Dienstes" aus Spanien, dass der April 2023 der heißeste April seit 1961 war – dem Beginn der Temperaturaufzeichungen.

Selbst der Stausee der Sierra Boyera, der um diese Jahreszeit circa 28 Millionen Kubikmeter Wasser fasst und somit bis zu 73 Prozent gefüllt sein sollte, sei bereits seit ein paar Wochen leer, so das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" ( RND). Es könne nichts mehr abgepumpt werden, ergänzt "Bild". Dies sei ein Katastrophensignal.

Folgen der Wasserknappheit

Diese extreme Trockenheit führe nun dazu, dass rund 72.000 Menschen ohne Trinkwasser seien.

Francisco Luna, ein Restaurantbetreiber aus Pozoblanco – im Norden der andalusischen Provinz Córdoba – klagt: "Vor vielen Jahren hatten wir schon mal Wasserbeschränkungen. Aber kein Trinkwasser zu haben, das ist das erste Mal."

Die Versorgung mit Trinkwasser der Anwohner:innen in Pozoblanco und 42 anderen umliegenden Dörfern würde zur Zeit über Tanklaster erfolgen.

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Landwirtschaft spürt als erstes die Auswirkungen

"Das Problem ist, dass es auf ein Jahr mit sehr wenig Regen und hohen Temperaturen folgt", schreibt das RND und bezieht sich dabei auf Aussagen des Direktors des "Copernicus Climate Change Service", Carlo Buontempo im Gespräch mit der Zeitung "El País".

Wenn sich das Wetter in Spanien nicht ändere, würde als erstes die Landwirtschaft die Auswirkungen zu spüren bekommen, so "Bild ", da diese rund zwei Drittel bis vier Fünftel des Wassers verbrauche.

Da sich die Bauern in Spanien nicht mehr auf den Regen verlassen können, werde daher etwa ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen des Landes künstlich bewässert. Somit würden die unbewässerten Flächen, auf denen vor allem Getreide und Oliven angebaut werden, zuerst unter der Dürre leiden. Das "BBVA Research" rechnet bereits für dieses Jahr, dass der Ertrag der Olivenernten in Andalusien nur halb so hoch sein werde, wie im vergangenen Jahr.

Sollte zudem die extreme Trockenheit noch über den Herbst hinaus andauern, könnten Restriktionen auf die Bauern, die ihr Land bewässern, zukommen.

Einheimische als auch Tourist:innen wurden bisher nur angehalten, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Für die Sommersaison habe der andalusische Tourismusminister Arturo Bernal zudem zugesichert, dass die Wasserversorgung an der "Costa del Sol" gewährleistet ist.

  • Verwendete Quellen:
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