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Ungewöhnliche Methoden

Fachkräftemangel: Jetzt gehen Headhunter auf Lehrersuche im Ausland

  • Veröffentlicht: 28.03.2024
  • 16:58 Uhr
  • Stefan Kendzia
Der Lehrermangel ist groß. Um ihn zu lindern, greift Sachsen-Anhalt für viel Geld auf Personalagenturen zurück. (Symbolbild)
Der Lehrermangel ist groß. Um ihn zu lindern, greift Sachsen-Anhalt für viel Geld auf Personalagenturen zurück. (Symbolbild)© Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

In Deutschland herrscht Lehrermangel. Schulen sind händeringend auf der Suche nach Pädagogen. Jetzt setzt das erste Bundesland auf die Hilfe von Personalagenturen, die gezielt im Ausland nach Lehrpersonal suchen.

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Lehrer:innen aus dem Ausland für deutsche Schüler:innen? Warum nicht? Das dachte man sich in Sachsen-Anhalt und schickte Headhunter in die Fremde, um sich auf die Suche nach neuen Lehrkräften zu machen.

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Knapp 11.000 Euro für eine Lehrkraft

Lehrer:innen kosten Geld. Lehrer:innen suchen auch. Sachsen-Anhalt hat nun als erstes Bundesland überhaupt Personalagenturen beauftragt, um im Ausland nach Lehrkräften zu suchen. Diese Suche lässt sich das Land eine Stange Steuergeld kosten: 1,2 Millionen Euro sollen in den vergangenen drei Jahren gezahlt worden sein - für die Ausbeute eine beachtliche Summe. Lediglich 110 Lehrkräfte seien laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) dafür eingestellt worden. Das macht knapp 11.000 Euro pro Lehrkörper an Akquisekosten. Übrigens haben 38 dieser eingestellten Pädagogen ihren Dienst bereits wieder quittiert, so ein Verweis der "Mitteldeutschen Zeitung" auf Daten des Landesbildungsministeriums.

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Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) nannte die neue Art der Personalsuche ein "probates Mittel" gegen den Lehrermangel. "Jede Lehrkraft, die in den Dienst des Landes Sachsen-Anhalt eingestellt werden kann, bedeutet einen Erfolg", sagte sie. "Unser Headhunter-Projekt findet bundesweite Beachtung." Gesucht werde nicht nur im nachbarschaftlichen Ausland, sondern international. Somit hätte sich die Diversität im Lehrerzimmer erhöht und das sei eine Bereicherung für Schule und Schüler:innen.

Selbstverständlich gibt es auch Kritik in Bezug auf die Headhunter-Akquise. SPD-Landtagsfraktionschefin Katja Pähle bezeichnete das Programm angesichts der vielen Kündigungen nach kurzer Zeit als "offensichtlich nicht nachhaltig angelegt".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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