2.500 Kilometer vom eigentlichen Reiseziel entfernt
Falsche Richtung: Ehepaar landet mit Ryanair in Litauen statt in Spanien
- Aktualisiert: 17.06.2024
- 17:25 Uhr
- Christina Strobl
Ein britisches Ehepaar landete nicht an ihrem Reiseziel Spanien, sondern in Litauen. Die genutzte Airline Ryanair beschuldigt indessen die speziell mitgebuchte Assistenz des Flughafens in Bristol.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Ehepaar aus Großbritannien wollte nach Spanien verreisen, doch Ryanair brachte sie ins 2.500 Kilometer entfernte Litauen.
Daraufhin musste sich das Paar, das zu Hause am Flughafen Bristol spezielle Assistenz mitgebucht hatte, einer langwierigen zusätzlichen Reise unterziehen.
Die Airline gibt den Beschäftigten am Flughafen Bristol die Schuld.
Eigentlich wollte der 47-jährige Brite Andrew Gore nur seinen Geburtstag zusammen mit seiner Frau Victoria in der Sonne feiern. Doch anstatt wie geplant nach Spanien ging es in eine ganz andere Richtung.
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2.500 Kilometer vom eigentlichen Reiseziel entfernt gelandet
Denn als das Ehepaar aus Großbritannien wieder festen Boden unter den Füßen hatte, stellte es fest: Sie sind nicht in Spanien, sondern im 2.500 Kilometer entfernten Litauen gelandet, wie der "Independent" berichtet.
Bereits am Flughafen in der englischen Hafenstadt Bristol begann die Odyssee des Ehepaars: Da Andrew ein Bein amputiert wurde und Victoria Autistin ist, sind die beiden auf Hilfe vom Flughafenpersonal angewiesen. Vorausschauend hatten die beiden also direkt spezielle Unterstützung mitgebucht. Diese brachte die Urlauber:innen auch zu ihrem vermeintlichen Gate.
Die Boardkarten wurden mehrmals überprüft
Dort angekommen, wurden ihre Boardkarten gleich mehrmals überprüft. Im Flugzeug fragte Victoria die Flugbegleiterin, ob die beiden zusammen sitzen könnten, da sie Flugangst habe. "Sie hat unsere Bordkarte noch einmal kontrolliert und uns in die zweite Reihe gesetzt", erzählte die Britin dem "Independent".
Da sie den Rest der Reisegruppe nicht gesehen hatte, fragte sie, ob diese auch an Bord sei. "Uns wurde mitgeteilt, dass sie auf jeden Fall im Flieger seien, und sie sagten: 'Entspannt euch einfach'", berichtet Victoria. Doch wie sich ein paar Stunden später herausstellen sollte, war der Rest der zehnköpfigen Gruppe nicht im gleichen Flugzeug.
Fehler kostet das Ehepaar Zeit und Geld
Während des Flugs machte das Ehepaar ein Nickerchen und als die beiden schließlich gelandet waren und aus dem Fenster schauten, stellten sie fest, dass die Umgebung gar nicht nach dem warmen Spanien aussah. Nach dem Anschalten seines Handys bemerkte Andrew auch den Fehler, denn darauf war eine Nachricht zu sehen, die ihn im 2.500 Kilometer entfernten Litauen willkommen hieß. Die beiden waren nicht, wie der Rest der Gruppe, in Barcelona, sondern im baltischen Kaunas gelandet.
Um schließlich doch noch an ihr eigentliches Reiseziel im Süden zu gelangen, mussten sich Andrew und Victoria Gore einer langwierigen Prozedur unterziehen: Erstmal ging es mit dem Taxi in die litauische Hauptstadt Riga. Nach einer Hotelübernachtung ging es am nächsten Tag per Direktflug nach Barcelona. Ihr Gepäck kam erst zwei Tage später an.
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Airline beschuldigt den Flughafen in Bristol
Eine lange und anstrengende Reise, die das Paar viel Energie kostete. "Es war surreal und eine Erfahrung, die ich nie wieder machen möchte. Unsere Familie war krank vor Sorge und wir waren erschöpft, als wir schließlich ankamen", so Andrew.
Ryanair entschuldigte sich für den Vorgang, machte aber gleichzeitig das Personal vom Flughafen Bristol verantwortlich. Der Assistenz-Dienstleister habe das Ehepaar zum falschen Gate gebracht. Insgesamt kostete das Durcheinander die Gores circa 1.600 Euro. Geld, das sie bisher nicht erstattet bekommen haben.
- Verwendete Quellen:
- "Watson": "Albtraum im Ryanair-Flieger: Ehepaar landet in Litauen statt in Spanien"