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Geldanlage

Finanzbehörde nimmt Neobroker Trade Republic unter die Lupe

  • Veröffentlicht: 05.02.2025
  • 18:27 Uhr
  • Kira Born

Einfach Geld anlegen, Aktien kaufen und von den hohen Zinsen der EZB profitieren: Damit wirbt Trade Republic. Doch nun nimmt die Finanzaufsichtsbehörde das Zinskonto und Girokontosystem des Neobrokers ins Visier.

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Das Jahr 2024 war für den Neobroker Trade Republic ein Rekordjahr. Infolge seiner kostenlosen Einführung eines Girokontos mit einer Bezahlkarte Anfang 2024 kann der Trade Republic seine Kund:innenzahl von vier auf acht Millionen verdoppeln.

Insbesondere in der Hochzinslage 2023 und 2024 mit Spitzenwerten von bis zu 4,5 Prozent konnte Trade Republic Kund:innen für sich gewinnen. Das Versprechen: große Vorteile für Sparende, da das Berliner Start-up die Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf ihre Kund:innen umlegt. Andere Banken zögerten zu diesem Zeitpunkt noch.

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Dieses Zinskonto wird nun jedoch von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genauer geprüft. Dem Wirtschaftsportal "Manager Magazin" zufolge soll der Grund für die Prüfung der BaFin sein, dass der Neobroker Trade Republic seinen Nutzer:innen nicht transparent vermittelt, wo genau ihr Geld liegt. Denn Trade Republic selbst ist keine Bank und muss deshalb die Anlagen in der Höhe von schätzungsweise 100 Milliarden Euro bei anderen Bankinstituten anlegen.

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Warum ermittelt die BaFin gegen Trade Republic?

Der Vorstandschef von Trade Republic, Christian Hecker, führt den Boom der Kund:innen des Finanzdienstleisters auf das Kontosystem als Alternative zum klassischen Bankkonto zurück. Als klassische Bankinstitute ihren Anleger:innen nur ein bis zwei Prozent Zinsen zahlten, bot Trade Republic seinen Nutzer:innen fast vier Prozent.

Doch was vielen Anleger:innen nicht bewusst ist: Zwar besitzt das Fintech eine Vollbanklizenz, dennoch ist das Unternehmen keine Bank und kann somit Kundeneinlagen nicht selbst verwalten. Das Geld muss bei einer Partnerbank oder in hochliquide Anlagen investiert werden. Vonseiten des Unternehmens heißt es, dass das Guthaben der Nutzer:innen bei renommierten Bankpartnern geparkt wird und gesetzliche Einlagensicherungen eingehalten werden, so Trade Republic.

Doch genau in diesem Punkt soll Kund:innen nicht transparent kommuniziert worden sein, wo ihr Geld liegt, was eine Begutachtung der BaFin nach sich zieht, wie "InvestmentWeek" meldet.

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Was prüft die BaFin bei dem Neobroker?

Der große Unterschied zwischen einem regulären Girokonto und dem Angebot des Neobrokers ist, dass mit dem Zinskonto von Trade Republic keine Überweisungen oder Lastschriften möglich sind. Damit ersetzt es kein klassisches Girokonto, wie Wirtschaftsmagazine und Verbraucherschützer:innen unterstreichen.

Medienberichten zufolge prüft die Aufsichtsbehörde nun, ob den Nutzer:innen des Trade-Republic-Kontos ausreichend und umfänglich transparent kommuniziert wurde, wo genau ihre Anlagen liegen und welche Risiken dieses Investment nach sich ziehen kann.

Auf Anfrage der "Süddeutschen Zeitung" teilte das Unternehmen mit: "Die Produkte von Trade Republic entsprechen den strengen Regularien der Bafin." Verbraucherschützer:innen kritisieren die Intransparenz des Fintech jedoch schon seit Längerem und raten Anleger:innen zur Vorsicht.

  • Verwendete Quellen:
  • Süddeutsche Zeitung: "Warum die Bafin bei Trade Republic genauer hinschaut"
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:newstime vom 5. Februar 2025 | 19:45
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