Natur leidet unter Ansturm
Freude bei Touristen: Thailands weltberühmte Maya Bay öffnet wieder
- Veröffentlicht: 01.10.2024
- 07:37 Uhr
- Lisa Apfel
Millionen Gäste kommen regelmäßig zur Maya Bay - mit katastrophalen Folgen für die thailändische Bucht. Nach einer Art Erholungsurlaub für die Natur öffnet der Touristen-Hotspot nun wieder.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Hollywood-Streifen machte die Maya Bay in Thailand einst weltberühmt.
Doch die Touristen-Massen haben bittere Folgen für das Ökosystem, weshalb die Bucht jährlich für einige Wochen ihre Tore schließt.
Nun können Besucher:innen wieder an den Traumstrand - und sind angehalten, sich an die geltenden Regeln zu halten.
Diese Nachricht dürfte das ein oder andere Touristen-Herz höher schlagen lassen: Die weltbekannte Maya Bay auf der paradiesischen Inselgruppe Ko Phi Phi in Thailand ist wieder geöffnet - zumindest für die nächsten zehn Monate. Vom 1. August bis zum 30. September wird die Traumbucht im Süden des Landes alljährlich für Besucher:innen geschlossen. Der Grund: Das fragile Ökosystem soll sich vom Touristenansturm erholen können. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die Nationalparkbehörde forderte Gäste wohl auch deshalb auf, unbedingt alle geltenden Regeln zu beachten.
Der weiße Tropenstrand, der von markanten Felsen umrahmt wird, war durch Danny Boyles Hippie-Blockbuster "The Beach" aus dem Jahr 2000 bekannt geworden. In dem Film mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle ist der Strand noch völlig unberührt.
Besucher-Ansturm zog Ökosystem in Mitleidenschaft
Das sollte sich aber schnell ändern: Massen an Touristen strömten zu der Bucht auf der sonst unbewohnten Insel Phi Phi Leh. So wurde das Paradies zum überfüllten Alptraum: Dutzende Boote warfen jeden Tag ihre Anker ins einst intakte Riff, die Korallen gingen kaputt, die Schwarzspitzenhaie verschwanden, der Müll türmte sich.
2018 zogen die Behörden auf Drängen von Meeresbiolog:innen die Reißleine: Der Strand wurde geschlossen - und blieb es letztlich wegen der Corona-Pandemie bis Anfang 2022. Seither gelten strengere Regeln. So dürfen etwa keine Boote mehr in die Bucht fahren. Das schreckt Besucher:innen jedoch nicht ab: Der Strand bleibt ein Touristen-Hotspot. Allein von Oktober 2023 bis Juli 2024 kamen wieder 1,6 Millionen Urlauber:innen.
Korallenbleiche: Zwei weitere Buchten schließen temporär
Neben der Maya Bay werden mittlerweile noch zwei weitere Buchten regelmäßig in der Monsunzeit dicht gemacht: Loh Samah Bay und Lo Kor Bay. In diesem Jahr war die Schließung besonders wichtig, weil Expert:innen bereits im Mai eine verheerende Korallenbleiche an einigen der schönsten Schnorchel- und Tauchspots in der Region festgestellt hatten.
Bei der Schließung in der Regenzeit geht es auch um die Sicherheit der Gäste: Die meisten kommen mit traditionellen Longboats von der Nachbarinsel Phi Phi Don. Bei Sturm und hohem Wellengang ist es für die oft alten Boote schwer, in der Bucht von Loh Samah anzulegen, von wo aus Urlauber:innen mittlerweile zu Fuß zur Maya Bay laufen.
Im Video: Besorgniserregendes Ausmaß der Korallenbleiche am Great Barrier Reef
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa