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Vom Weltraum aus wählen

Gestrandet auf der ISS: So geben Astronauten bei der US-Wahl dennoch ihre Stimme ab

  • Veröffentlicht: 23.09.2024
  • 12:34 Uhr
  • Michael Reimers

Kamala Harris oder Donald Trump? Darüber wollen auch zwei Astronauten mitentscheiden. Das Problem: Sie sitzen im Weltraum fest.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Suni Williams und Barry Wilmore dominierten in den vergangenen Wochen immer wieder die Schlagzeilen.

  • Denn die beiden Astronauten müssen aufgrund des Pannen-Raumschiffs "Starliner" anstatt nur acht Tage nun voraussichtlich acht Monate auf der Internationalen Raumstation ISS ausharren.

  • Die US-Wahl im November müssen sie deshalb aber nicht auslassen.

Der US-Wahlkampf ist in vollem Gange: Am 5. November wird entweder die Demokratin Kamala Harris oder der Republikaner Donald Trump ins Weiße Haus gewählt.

Auch die Astronauten Barry "Butch" Wilmore und Sunita Williams hatten wohl eigentlich geplant, ganz normal ihre Stimme abzugeben. Doch da gibt es ein kleines Hindernis: Williams und Wilmore werden am Wahltag nicht auf der Erde sein. Denn die beiden sind auf der Internationalen Raumstation ISS gestrandet.

Freue mich, "vom Weltraum aus wählen zu können"

Ursprünglich sollten sie lediglich acht Tage im All verbringen, nun werden es voraussichtlich acht Monate. Das bedeutet: Bis voraussichtlich Februar werden die beiden Astronauten nicht auf die Erde zurückkehren. Ihr Raumschiff "Starliner" des Herstellers Boeing war am 7. September unbemannt auf der Erde gelandet. Schon beim Hinflug von Williams und Wilmore zur ISS im Juni hatte es am Raumschiff Probleme gegeben. So überhitzten fünf der Triebwerke und fielen aus, außerdem trat durch Lecks Helium aus. Einen bemannten Rückflug damit sah die US-Raumfahrtbehörde NASA als zu unsicher an.

Deshalb heißt es für die 58-jährige Williams und den 61-jährigen Wilmore quasi: Briefwahl de luxe. Beide haben ihre Anträge, um bei den US-Wahlen im November abstimmen zu können, von der ISS aus abgegeben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Aus ihrer ungewöhnlichen und vor allen Dingen ungeplanten Art zu wählen macht die Astronautin das Beste: "Ich freue mich darauf, vom Weltraum aus wählen zu können, was ziemlich cool ist", sagte Williams.

Auch Wilmore gibt sich ob seiner Situation gelassen: In der Raumfahrt laufe nicht immer alles wie gewünscht, sagte er der dpa zufolge. "90 Prozent unserer Schulungen bereiten uns auf das Unerwartete vor." Und manchmal gebe es etwas, was man sich überhaupt nicht denken könne. "Wir hatten großes Glück, dass wir die Raumstation hatten, und die Möglichkeit, zu bleiben und auf einem anderen Weg zurückzukommen", sagte Wilmore. "Die NASA leistet großartige Arbeit."

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So können die Astronauten auf der ISS wählen

Wie "The Hill" berichtet, ist die Wahl vom All aus zwar nichts Neues - demnach nehme die NASA bereits seit 27 Jahren Briefwahlstimmen aus dem All entgegen. Damals hatte der US-Bundesstaat Texas ein Gesetz erlassen, das dies erlaubte. Die NASA hat ihren Hauptsitz in der texanischen Metropoloe Houston, weshalb laut "The Hill" fast jeder US-amerikanische Astronaut in Texas ansässig ist. Der große Unterschied im aktuellen Fall im Vergleich zu all den anderen Jahren bestehe darin, dass Wilmore und Williams nicht damit gerechnet hatten, so ihre Stimme abzugeben.

Doch wie soll das Ganze nun ablaufen? "The Hill" zufolge arbeiteten die Wahlbehörden in Harris County, Texas, mit der NASA zusammen, um den Astronauten eine PDF-Datei mit anklickbaren Wahlfeldern zukommen zu lassen. Die Datei ist dem Bericht zufolge passwortgeschützt, um eine geheime Stimmabgabe zu gewährleisten. Der Wahl von Harris oder Trump sollte also auch in einer Höhe von rund 400 Kilometern über der Erde nichts im Weg stehen. 

Im Video: "Pulsierender" Ton - ISS-Astronaut meldet unheimliches Geräusch im Weltall

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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