Nicht umkehrbare Entwicklung
Gletscher-Alarm: Österreich in wenigen Jahren "so gut wie eisfrei"
- Veröffentlicht: 08.04.2024
- 14:56 Uhr
- Stefan Kendzia
Österreich sollen nur noch wenige Jahrzehnte bleiben, bis sich auch die letzten Gletscher der Alpenrepublik verabschiedet haben. Zu verhindern ist der Schwund nicht mehr, sagen Experten.
Dass die Gletscher in Österreich immer mehr an Masse verlieren, ist kein Geheimnis. Dass die Eisriesen in Österreich aber nur noch 40 bis 45 Jahre überleben werden, ist dramatisch. Selbst bei größten Anstrengungen ist diese Tragödie nicht mehr umkehrbar.
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"Mit den Gletschern ist es vorbei"
Die Gletscherwelt Österreichs verschwindet immer mehr. In wenigen Jahren sind sie fort: "In 40 bis 45 Jahren wird Österreich weitgehend eisfrei sein", sagte Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Institut für Geografie und Raumforschung an der Universität Graz laut Deutsche Presse-Agentur (dpa). Den Gletschern gehe es "hundsmiserabel" und "mit den Gletschern ist es vorbei."
Schuld daran soll der fortschreitende Klimawandel sein. Dass diese Vorhersage nichts mit Dramatisierung zu tun hat, zeigen Daten von Gletscherbeobachtungen. Von 93 beobachteten Gletschern hätten von 2022 auf 2023 bis auf einen alle an Länge verloren. Besonders deutlich sei der Rückgang bei der Pasterze am Fuß des Großglockners: Hier wurde ein Schwund von 203,5 Metern gemessen, wie aus dem aktuellen Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) hervorgeht. Die 203 Meter bedeuten einen Verlust von 14,03 Millionen Kubikmeter Eis.
Im Schnitt haben sich die 93 beobachteten Gletscher um 23,9 Meter zurückgezogen. Ein besorgniserregender Wert, denn es ist der dritthöchste in der 133-jährigen Geschichte der Messungen des Alpenvereins. Stärker war der Rückzug ein Jahr zuvor: Im Jahr 2021/22 wurde ein Verlust von durchschnittlich 28,7 Metern gemessen. Leider kann dieser desaströse Zustand in Österreich nicht mehr rückgängig gemacht werden. Selbst restriktive Klimaschutzmaßnahmen kämen bereits zu spät, wie Gerhard Karl Lieb vom ÖAV-Gletschermessdienst mitteilte. Auf globaler Ebene hingegen sei noch etwas zu erreichen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa