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Schwieriger als gedacht

Grünen-Zentrale in Berlin: Riesiger Ärger mit Wärmepumpe und Sanierung 

  • Veröffentlicht: 09.06.2023
  • 13:58 Uhr
  • Stefan Kendzia
In der Parteizentrale der Grünen versucht man schon seit über drei Jahren den Einbau einer Wärmepumpe (Vergleichsbild) samt Lüftung.
In der Parteizentrale der Grünen versucht man schon seit über drei Jahren den Einbau einer Wärmepumpe (Vergleichsbild) samt Lüftung.© Franziska Gabbert/dpa-tmn

Robert Habeck träumt vom Umbau Deutschlands hin zu einem klimaneutralen Land. Wärmepumpen sollen dabei ein wesentlicher Faktor sein. Dass das alles andere als einfach und günstig ist, erfahren die Grünen nun selbst - bei der Sanierung ihrer Parteizentrale in Berlin-Mitte.

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Bis zum Inkrafttreten des Heizgesetzes von Robert Habeck soll es nicht mehr lange dauern. Dieses Vorhaben scheint einfacher umzusetzen zu sein als die Altbausanierung samt Einbau einer Wärmepumpe in der Parteizentrale der Grünen in Berlin. Ein Einzelfall und peinlich für Habeck oder die absolute Realität, die da vor unseren Türen wartet?

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Die Grünen wollten mit gutem Beispiel vorangehen

Was wäre das für eine Vorzeige-Aktion gewesen: Die Grünen kauften sich laut einer exklusiven Recherche des "Spiegel" bereits 1997 in Berlin-Mitte eine charmante, günstige Altbau-Immobilie - ein Mehrfamilienhaus. Im Vergleich zu anderen Parteien, die sich opulente Zentralen in der Hauptstadt gönnten, sollte es bei den Grünen eine nachhaltige, bürgernahe Immobilie werden. 2019 folgte dann die Entscheidung zum Umbau. Und wenn man schon dabei ist, dann bitte mit gutem Beispiel vorangehen. Eine Wärmepumpe mit Geothermieanlage und eine komplett neu entwickelte Lüftung sollte es sein. Der damalige Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sagte noch 2020 voller Stolz: "Wir bauen erst das Haus um und danach das Land".

Wir bauen erst das Haus um und danach das Land.

Michael Kellner, 2020, damaliger Bundesgeschäftsführer

Dann fehlten Handwerker, die Bausubstanz machte Probleme und, und, und. Das zentrale Problem ist die Wärmeversorgung. Um den Altbau erneuerbar heizen zu können, muss ein aufwendiges System aus Rohren und Kabeln verbaut werden. Dieses System musste überall in der Geschäftsstelle verlegt werden – was im Altbau äußerst schwierig ist. Zusätzlich sorgte das immens tiefe Loch für Probleme, das für die Pumpe gebohrt werden musste: Dafür brauchte es eine Sondergenehmigung, geschultes Personal und eine Spezialmaschine.

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Rund fünf Millionen Euro inklusive Stress und Ärger

Jetzt, nach mehr als drei Jahren seit Baubeginn ist das Loch gebohrt, die Kosten liegen nun bei rund fünf Millionen Euro samt Ärger und Stress. Voraussichtlich Ende des dritten Quartals 2023 soll alles in Betrieb gehen, wie eine Sprecherin gegenüber dem "Spiegel" bestätigte.

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