Wahlkampf

Hier sieht Merz mehr Gemeinsamkeiten mit den Grünen als mit der SPD

Veröffentlicht: 03.12.2024
08:10 Uhr
Michael Reimers

Grüne und Union gelten nicht gerade als enge Freunde. Jetzt scheint CDU-Chef Friedrich Merz aber einen kleinen Schritt auf die Grünen zuzugehen - während er der SPD einen Dämpfer versetzt.

Das Wichtigste in Kürze

Friedrich Merz stimmt den Grünen zu - und zieht deren Ansichten denen der SPD vor.
Das kommt nicht sehr oft vor. Der Unionskanzlerkandidat sieht in der Außenpolitik aber tatsächlich mit den Grünen mehr Übereinstimmung.
Wirtschaftspolitisch, so betont Merz, liegen die beiden Parteien jedoch weiterhin weit auseinander.

Eigentlich üben sich Friedrich Merz und die Union regelmäßig in scharfer Kritik an den Grünen. Nun aber hat der CDU-Chef überraschend Gemeinsamkeiten mit der Partei aufgezeigt. Seiner Einschätzung nach teilt die Union außenpolitisch zumindest mehr Positionen mit den Grünen als mit der SPD.

Merz: Union wirtschaftspolitisch anderer Meinung als Grüne

Auf die Frage, mit wem er nach einer erfolgreichen Bundestagswahl besser zusammenarbeiten könnte, sagte der Kanzlerkandidat der Union der "Bild": "In der Außen- und Sicherheitspolitik gibt es sicher mit den Grünen mehr Gemeinsamkeiten als mit der SPD." Gleichzeitig unterstrich er aber auch: "Mit Blick auf die Wirtschaftspolitik der Grünen sind wir ganz anderer Meinung, da brauchen wir einen grundlegenden Kurswechsel."

Merz betonte, zunächst hätten die Wähler das Wort. Die Union führe auch keinen Koalitionswahlkampf. "Wir kämpfen um jede Stimme. Und nach der Bundestagswahl sprechen wir dann mit den demokratischen Parteien der politischen Mitte, wie wir diesen Kurswechsel hinbekommen", sagte er.

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Auch Grüne betonen Übereinstimmungen

Am Wochenende hatte bereits die Grünen-Chefin Franziska Brantner im Konflikt mit Russland eine größere Nähe zu Merz als zu Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) signalisiert. Auf die Frage "Was können Sie mit Herrn Merz besser als mit Herrn Scholz?" sagte Brantner der "Bild am Sonntag": "Frieden, Freiheit in Europa und klar an der Seite der Ukrainer stehen." Der Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck und der Grünen-Co-Parteichef Felix Banaszak äußerten sich am Montag (2. Dezember) ebenfalls kritisch zum Ukraine-Kurs von Kanzler Olaf Scholz und der SPD.