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Krieg in der Ukraine

Hinrichtungen von Kriegsgefangenen durch Russen häufen sich - Kiew fordert UN-Hilfe

  • Veröffentlicht: 15.10.2024
  • 13:24 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Ein ukrainischer Kriegsgefangener weint auf dem Boden kniend nach einem Gefangenenaustausch mit russischen Soldaten.
Ein ukrainischer Kriegsgefangener weint auf dem Boden kniend nach einem Gefangenenaustausch mit russischen Soldaten.© Valentyn Ogirenko/Reuters

Die russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine nehmen zu. Der ukrainische Außenminister fordert internationale Haftbefehle gegen die "Henker und Folterer".

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine beklagt die Zunahme von Exekutionen und Folterungen ihrer Soldaten durch russische Einheiten.

  • So wurden neun Ukrainer unmittelbar nach ihrer Kapitulation von russischen Militärs erschossen.

  • Kiew fordert ein konsequenteres Vorgehen der internationalen Gemeinschaft gegen Putins Schergen.

Die Berichte über Hinrichtungen ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten nehmen zu. Für besondere Empörung sorgte die Meldung über die Hinrichtung von neun ukrainischen Soldaten, die sich bei Kämpfen in der westrussischen Region Kursk nach Verbrauch ihrer gesamten Munition ergeben hatten. Sie sollen nach ukrainischen Medienberichten noch an Ort und Stelle hingerichtet worden sein. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft in Kiew habe inzwischen Ermittlungen aufgenommen, schrieb unter anderem die Zeitung "Ukrainska Prawda".

Gegen die "russischen Henker und Folterer"

Wegen der Erschießungen hat der neue ukrainische Außenminister Andrij Sybiha die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Der Internationale Strafgerichtshof solle Haftbefehle gegen die "russischen Henker und Folterer" ausstellen, schrieb er auf X. Gleichzeitig sollten internationale Beobachter und Ärzte Zugang zu Gefangenenlagern erhalten. "Hinrichtungen werden immer häufiger, 95 Prozent der Kriegsgefangenen werden nach UN-Angaben gefoltert", beklagte er.

Auch der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez forderte die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz auf, gegen diesen erneuten groben Verstoß gegen die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen vorzugehen. "Diese Handlungen dürfen nicht ungestraft bleiben, und der Feind muss in vollem Umfang zur Verantwortung gezogen werden", schrieb er auf der Plattform Telegram.

Im Video: G20-Gipfel in Brasilien - Ukraine fordert Putins Festnahme

Erst vor Kurzem war ein russischer Soldat gefangen genommen worden, der Anfang September mit Kameraden mehrere ukrainische Soldaten erschossen haben soll, nachdem diese die Waffen gestreckt hatten. Die Tat war von einer Aufklärungsdrohne gefilmt worden. Der Staatsanwaltschaft in Kiew sind über 90 Fälle von Erschießungen ukrainischer Kriegsgefangener bekannt.

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UN berichtet von Folter und Misshandlung

Anfang Oktober hatte das UN-Menschenrechtsbüro Folter und Misshandlungen von ukrainischen und russischen Kriegsgefangenen dokumentiert. Allerdings waren die Ukrainer nach eigenen Angaben während ihrer ganzen Gefangenschaft betroffen, während Russen, sobald sie in Gefangenenlagern ankamen, sicher waren, sagte Danielle Bell, Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine. Auf beiden Seiten wurden mehrere hundert Gefangene befragt.

Die ukrainischen Kriegsgefangenen erlebten "weitreichende und systematische Folter", sowohl bei der Festnahme als auch in verschiedenen Internierungslagern und Gefängnissen, in den besetzten Gebieten in der Ukraine und in Russland.

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Der Eindruck, dass Medien und Politik "eine Soße" seien, dürfe nicht entstehen: Kanzler Olaf Scholz (SPD) übt Kritik an der Medienberichterstattung zu möglichen Waffenlieferungen in die Ukraine.

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Sie berichteten unter anderem über Schein-Exekutionen, Hundeattacken und sexuelle Gewalt, mangelnde medizinische Versorgung und zu wenig Essen. Mindestens zehn Ukrainer seien wegen dieser Zustände ums Leben gekommen. Russland erlaube trotz permanenter Nachfrage keinen Zugang zu den ukrainischen Kriegsgefangenen. Die UN-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hätten nach ihrer Freilassung mit ihnen gesprochen.

Zu den russischen Kriegsgefangenen in der Ukraine habe das Team uneingeschränkten Zugang. Sie hätten über Schläge und Folter bei der Festnahme oder dem Transport berichtet. In den Internierungslagern würden sie aber korrekt behandelt und die Einrichtungen entsprächen internationalen Standards, sagten sie.

Im Video: Duell am Himmel - Ukrainische F-16 schießt russischen Jagdbomber ab

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Merkur.de": "Kiew bittet UN um Hilfe: Exekution von Kriegsgefangenen nimmt zu"
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