LIVE: Pistorius spricht jetzt über die deutsche Sicherheitspolitik
IN 14 STUNDEN
  • 23.11.2024
  • Ab 11:00 Uhr
LIVE: Pistorius spricht jetzt über die deutsche Sicherheitspolitik
Anzeige
Lage der LGBTIQ+ Community im Land

Homosexueller Katarer: "Seit WM-Beginn habe ich konkrete Todesdrohungen erhalten"

  • Aktualisiert: 25.11.2022
  • 16:52 Uhr
  • glö
Der einzige offen schwul lebende Katarer berichtet von vermehrten Todesdrohungen seit WM-Beginn.
Der einzige offen schwul lebende Katarer berichtet von vermehrten Todesdrohungen seit WM-Beginn.© Daniel Bockwoldt/dpa

Der bislang einzige offen schwul lebende Katarer berichtet von vermehrten Todesdrohungen seit WM-Beginn. Er befürchte, dass die Gefahr nach der WM nur noch größer werde.

Anzeige

Nasser Mohamed, der erste und bislang einzige öffentlich homosexuell lebende Katarer, hat seit dem Start der Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Todesdrohungen erhalten. Das berichtete er gegenüber RTL/ntv. Zudem äußerte er die Sorge, dass sich die Lage für Menschen der LGBTIQ+ Community im Land verschlechtern könnte.

"Seit dem Beginn der WM habe ich konkrete Todesdrohungen erhalten", so Nasser Mohamed im Gespräch mit den beiden Sendern. Zudem sagte er: "Ich mache mir Sorgen, dass ich nach der WM, wenn dem ganzen Thema die letzte Aufmerksamkeit geschenkt wird, noch mehr gefährdet sein könnte."

"Sie warten nur darauf, bis die WM vorbei ist"

Mohamed, der derzeit in San Francisco lebt, betont, dass mit der schwindenden Aufmerksamkeit nach der WM zudem eine allgemeine Zunahme der Repressionen zu befürchten sei: "Die homophobe autoritäre Diktatur in Katar denkt nicht, dass unsere LGBT-Rechte Menschenrechte sind. Sie lassen sich provozieren und warten nur darauf, bis die WM vorbei ist, um sich auf uns zu stürzen und genau das macht mir Sorgen."

Die Tatsache, dass die Regierung nun bereit sei, Besuchern Privilegien zu gewähren, habe "keinerlei Auswirkung auf die lokale LGBT-Gemeinschaft. Im Gegenteil: Es isoliert uns sogar noch mehr." Der gebürtige Katarer hält fest: "Die Frage nach den LGBT-Rechten ist sehr politisiert worden, dass es ehrlich gesagt entmutigend ist. Menschenrechte sollten nicht politisch sein, aber sie sind es jetzt."

Verwendete Quellen:

  • RTL+: "Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar"
Katar
News

In ZDF-Doku: Katar-WM-Botschafter nennt Homosexualität "geistigen Schaden"

  • 08.11.2022
  • 12:41 Uhr