Sechs Tote
Hubschrauber-Absturz in New York: Siemens-Manager Escobar und Familie sterben
- Aktualisiert: 11.04.2025
- 14:55 Uhr
- Christopher Schmitt
Trauer in New York: Drei Kinder und drei Erwachsene sterben bei einem Hubschrauberabsturz in den Hudson River. Sehen Sie hier live und kostenlos auf Joyn den Livestream vom Unglücksort.
Bei einem Hubschrauberabsturz in den Hudson River mitten in der Millionenmetropole New York sind drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache.
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Unter den Toten sind neben dem Piloten auch ein Manager der Siemens-Tochter Siemens Mobility, der 49 Jahre alte Agustín Escobar, sowie seine Frau. Escobar war dort Chef der Sparte Rail Infrastructure. Sein Dienstsitz war in Berlin. Seine Frau arbeitete für den Energietechnikhersteller Siemens Energy. Beide Unternehmen bestätigten die jeweilige Identität der Opfer.
"Wir sind zutiefst bestürzt über den tragischen Hubschrauberabsturz, bei dem Agustin Escobar und seine Familie ums Leben gekommen sind", schrieb Siemens in einer Mitteilung. "Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt allen Angehörigen."
Adams zufolge waren alle Fluggäste nach vorläufigen Informationen zu einem Besuch aus Spanien angereist und auf einem Rundflug über der Metropole, als der Helikopter aus noch ungeklärten Gründen in den Fluss vor Manhattan stürzte. Einsatzkräfte fuhren mit zahlreichen Booten zur Unglücksstelle, doch für die Insassen des Hubschraubers vom Typ Bell 206 kam jede Hilfe zu spät.
Unglücksursache noch völlig unklar
Wie es zu dem Absturz kam, war zunächst völlig unklar. Michael Roth, zu dessen Unternehmen der Hubschrauber für Touristenrundflüge in der Millionenstadt gehört, sagte der britischen Zeitung "The Telegraph": "Er (der Pilot) meldete sich und sagte, dass er landen würde und dass er Treibstoff bräuchte. Es hätte etwa drei Minuten dauern sollen zurückzukehren, aber nach 20 Minuten war er immer noch nicht da." Ein weiterer Hubschrauber der Firma habe sich dann auf den Weg gemacht und aus der Luft den abgestürzten Helikopter im Hudson gesehen.
Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Hubschraubers zu sehen ist, die wie ein Stein aus großer Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte.
Trump: "Aufnahmen sind schrecklich"
"Die Aufnahmen von dem Unfall sind schrecklich", schrieb US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social. Nähere Informationen zu Ursache und Hergang des Unglücks werde es in Kürze geben, kündigte er an.
Der Hubschrauber war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um - wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle über den Hubschrauber, der nahe dem Ufer von New Jersey in den Fluss stürzte.
Hubschrauber gehören in New York zum Alltag
Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild und sind gerade in Manhattan ständig zu sehen. Meistens haben sie Tourist:innen an Bord oder bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Vielen New Yorker:innen ist das nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich. Immer wieder entbrannten nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit mehr als acht Millionen Einwohner:innen und Hunderten Wolkenkratzern.
Dabei dürfen Helikopter nur mit spezieller Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen. Die meisten Pilot:innen heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson. Nicht weit entfernt von der jetzigen Absturzstelle hatte ein Pilot 2009 eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft US Airways spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der spektakuläre Vorfall machte weltweit Schlagzeilen und wurde später verfilmt.
Immer wieder Unfälle
Ein Rundflug über New York gehört jedes Jahr für Tausende Tourist:innen zum Pflichtprogramm. Für einige werden die wenigen Minuten über der einmaligen Kulisse von Manhattan - für die sie Hunderte Dollar zahlen - zum Höhepunkt des Urlaubs. Eine Reihe von Unternehmen hat sich zudem auf Flüge für Geschäftsleute spezialisiert.
Viele Anwohner:innen stört der Hochbetrieb über den Dächern der Stadt allerdings. 2016 versuchte die Stadtverwaltung, die mit Dutzenden Millionen Dollar Einnahmen selbst an dem Geschäft profitiert, einen Kompromiss zu schließen: Die ursprüngliche Zahl von 60 000 Flügen pro Jahr wurde halbiert.
Zu Unfällen kam es jedoch weiterhin. So stürzte im Mai 2019 ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf.
- Verwendete Quellen
- Nachrichtenagentur dpa