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Tabu-Bruch in den USA

Hurrikan-Saison trifft auf Wahlkampf: Trump verärgert Demokraten mit falschen Informationen

  • Aktualisiert: 11.10.2024
  • 09:24 Uhr
  • Oliwia Kowalak
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump (l.) besichtigt die vom Hurrikan Helene betroffene Stadt Valdosta.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump (l.) besichtigt die vom Hurrikan Helene betroffene Stadt Valdosta.© Evan Vucci/AP/dpa

Im US-Wahlkampf waren Hurrikan-Katastrophen ein entscheidender Endspurt für die Kandidaten. Der Republikaner Donald Trump empört kurz vor der Wahl mit bizarren Behauptungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Wahl rückt näher und die Hurrikan-Saison übt Druck auf die Kandidaten Kamala Harris und Donald Trump aus.

  • Der Republikaner Donald Trump sorgt vor diesem Hintergrund für Verwirrung mit Falschinformationen.

  • US-Präsident Joe Biden warnt im Zuge der Sturmkatastrophe "Milton" vor Lügenkampagnen des Ex-Präsidenten.

Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen durchlebt die US-amerikanische Bevölkerung bittere Katastrophenzeiten. Denn von Juni bis November tobt die Hurrikan-Saison, die einige Bundesstaaten härter trifft als andere. Diese schwierige Zeit war in der Vergangenheit oftmals Grund dazu, politische Spiele zugunsten von Wahl-Kampagnen zu führen. Und nicht selten sind diese entscheidenden Auftritte von Politikern wesentlich für das darauffolgende Wahlergebnis.

Auch in diesem Jahr nutzt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die hilflose Stimmung der betroffenen US-Bürger, um Wahlkampf zu betreiben. Wie die Deutsche Presse-Agentur am 9. Oktober berichtet, warnt der amtierende US-Präsident Joe Biden in diesem Zusammenhang vor kursierenden Falschinformationen. "Rücksichtslose, unverantwortliche und erbarmungslose" Falschinformationen und Lügen seien in den vergangenen Wochen verbreitet worden. Allen voran von Ex-Präsident Donald Trump.

"Extrem gefährlicher" Sturm: Biden sagt Deutschlandreise wegen "Milton" ab

Trump und die Hurrikan-Saison: Bizarre Auftritte des Republikaners

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Hurrikan-Saison den Präsidentschaftskandidaten Trump zu fragwürdigen Aussagen und Auftritten bewegen kann. Wie der "Spiegel" berichtet, hat der Republikaner in diese katastrophalen Zeiten öfter für Verwirrung bei US-Bürgern gesorgt.

Im Jahr 2019 irritierte der damalige Präsident die US-Bevölkerung mit einer Falschprognose über den möglichen Verlauf des Hurrikans "Dorian". Der Sturm kostete 81 Menschen das Leben - davon drei in Florida. Trump kritzelte damals für die Untermauerung seiner Theorie auf der offiziellen Karte der Meteorologen, die er im Anschluss den Medien präsentierte.

Seine Prognose schloss fälschlicherweise den Bundesstaat Alabama mit ein, woraufhin Menschen aus der Region besorgt beim örtlichen Wetteramt anriefen. Der Republikaner räumte in der darauffolgenden Woche ein, dass seine Bemerkung nicht richtig gewesen sei. Der Auftritt wurde später als "Sharpie-Gate" bekannt - benannt nach dem Filzstift, mit dem er die Zugbahn des Sturms auf der Karte verändert hatte.

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich wieder rassistisch geäußert.
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US-Wahlkampf

"Viele schlechte Gene im Land": Trump attackiert erneut Migranten

Der Republikaner Trump ätzt im US-Wahlkampf immer wieder gegen Migranten und macht Kriminalität zum Kernthema. Jetzt sorgt eine neue Aussage für Aufsehen.

  • 08.10.2024
  • 08:31 Uhr

Nach Verwüstung von "Helene" teilt Trump weiter aus

Auch die diesjährige Hurrikan-Saison ist für den Ex-Präsidenten Anlass, die Notlage zu seinem Vorteil zu drehen - und wie Präsident Biden betont, Lügenkampagnen zu verbreiten. Nachdem Hurrikan "Helene" enorme Verwüstungen in den Bundesstaaten North Carolina und Florida hinterlassen hat und über 200 Todesopfer forderte, bereitet Biden nun auf den katastrophalen Nachfolger "Milton" vor. Der US-Präsident warnt vor dem Hurrikan als "Jahrhundertsturm" der höchsten Gefahrenkategorie fünf und fordert die Bewohner der Westküste Floridas zur Evakuierung auf: "Es geht buchstäblich um Leben und Tod."

Trump behauptete bereits bei seinem Besuch im Swing State Georgia nach dem Sturm "Helene", dass Biden und seine Regierung völlig untätig seien und die Gouverneure ihn nicht erreichen könnten, was die zuständigen Politiker kurz darauf richtigstellten. Zudem meinte Trump, dass in North Carolina keine Hubschrauber im Einsatz seien. Laut Bericht flogen allerdings bereits in den ersten Tagen nach dem Sturm Helikopter der Nationalgarde und private Maschinen 1600 Einsätze.

"Er lügt!": Biden wettert gegen Donald Trump

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Harris: "Gipfel der Verantwortungslosigkeit"

Doch nun nimmt die Trumpsche Verwirrungskampagne mit "Milton" richtig an Fahrt auf. Mitunter verbreitete Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung vor einigen Tagen die Behauptung, dass Mittel der Katastrophenschutzbehörde Fema (Federal Emergency Management Agency) an Migranten ohne legalen Status fließen würden. Die Demokraten wollten damit Menschen illegal zur Stimmabgabe für Harris bewegen. "Kamala hat das ganze Fema-Geld, Milliarden von Dollar, für die Unterbringung von Migranten ausgegeben", so der ehemalige US-Präsident.

Das Geld in den Katastrophengebieten von North Carolina und Florida - die ebenso als Swing States gelten - sei schon aufgebraucht. Was für diese bleibe, sind läppische 750 US-Dollar. Die Fema stellte die Behauptung sofort klar und versicherte, dass Geschädigten über die erste Soforthilfe hinaus Anträge auf Tausende Dollar Staatshilfe stellen können.

Demokraten reagieren indes mit Empörung auf die Wahlkampfstrategie des Republikaners: "Es ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit und, offen gesagt, der Gefühllosigkeit", schimpfe US-Vize-Präsidentin Kamala Harris bei einer US-Talkshow. Für Biden seien die Äußerungen des Republikaners "unamerikanisch".

Doch auch Biden und Harris möchten sich in dieser entscheidenden Krisenzeit von ihrer besten Seite präsentieren und reisten ebenso in die vom Hurrikan "Helene" erfassten Regionen. Harris besuchte Stützpunkte der Nationalgarde in North Carolina und traf sich mit den Opfern der Katastrophe. Der demokratische Gouverneur Cooper lobte ihren Einsatz: Dank der Hilfe der Regierung, des Gliedstaats, von Freiwilligen und privaten Organisationen sei die Reaktion auf das "präzedenzlose Desaster" bisher "riesig", schrieb die NZZ. "Diese Krisenmomente bringen das Beste, was in uns steckt, zum Vorschein", sagte Harris.

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Hurrikans im US-Wahlkampf: Gerüchte nichts Ungewöhnliches

Die Hurrikan-Saison ist für die US-Präsidentschaftswahl laut Experten von besonderer Bedeutung. Politiker müssten sich daran messen lassen, wie sie in Not- und Katastrophensituationen reagieren. Das Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung überschattet Menschen in betroffenen Regionen. Sie schauen genau hin, wie kompetent und krisensicher die Regierung auf die Notlage reagiert.

Die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, sagte außerdem, es sei nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten. Das aktuelle Ausmaß entrüstet Criswell allerdings: "Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe". Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Diese Gerüchte könnten in manchen Fällen auch Leben kosten.

So warnt die Fema vor dem kursierenden Mythos, dass die Katastrophenschutzbehörde in Florida Evakuierungen verhindere. "Das ist ein schädliches Gerücht, das Leben in Gefahr bringen kann". Und weiter: "wenn Sie zur Evakuierung aufgefordert werden, tun sie das sofort".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Spiegel.de: "Trumps Lügen-Hurrikan, Stärke fünf"
  • zdf.de: "Entscheidet Hurrikan "Milton" die Wahl?"
  • nzz.ch: "Florida droht ein zerstörerischer Jahrhundertsturm – Trump und Harris nutzen die Hurrikane für ihren Wahlkampf"
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