Zwei Kinderleichen identifiziert
Israelische Armee: Von der Hamas übergebene Geisel-Leiche ist nicht Schiri Bibas
- Aktualisiert: 21.02.2025
- 09:56 Uhr
- Franziska Hursach
Nach monatelanger Ungewissheit hat Israel nun die Identität zweier von der Hamas übergebener Kinderleichen bestätigt. Die dritte übergebene Leiche gehört jedoch nicht zu ihrer Mutter Schiri Bibas.
Das Wichtigste in Kürze
Die israelische Armee hat bestätigt, dass die von der Hamas übergebenen Kinderleichen Kfir und Ariel Bibas gehören.
Die dritte übergebene Leiche gehört jedoch nicht zu Schiri Bibas, sondern zu einer unbekannten Person. Israel wirft der Hamas vor, die Vereinbarung zur Übergabe von vier getöteten Geiseln gebrochen zu haben.
Laut Berichten soll die Hamas in den kommenden Tagen vier weitere Leichen übergeben. Zudem sollen sechs Geiseln im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas freikommen.
Die israelische Armee hat nach einer forensischen Untersuchung bestätigt, dass es sich bei den von der islamistischen Hamas übergebenen Kinderleichen um Kfir und Ariel Bibas handelt. Die beiden Jungen wurden am 7. Oktober 2023 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Expert:innen zufolge wurden sie im November 2023 in Gefangenschaft von Terroristen ermordet. Nach Darstellung der Hamas waren sie bei einem israelischen Bombardement getötet worden. Ariel Bibas sei zum Zeitpunkt seines Todes vier Jahre und Kfir Bibas zehn Monate alt gewesen.
Dritte Leiche ist anonyme Person
Die dritte übergebene Leiche konnte jedoch nicht ihrer Mutter Schiri Bibas zugeordnet werden. Nach Angaben der Armee handelt es sich um eine anonyme Person, die keine der verbliebenen israelischen Geiseln ist.
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Dies sei ein schwerer Verstoß der Terrororganisation Hamas gegen die Vereinbarung, vier getötete Geiseln an Israel zu übergeben. "Wir fordern, dass die Hamas Schiri mit allen anderen unserer Geiseln zurückgibt", hieß es in einer Mitteilung des Militärs.
Leiche einer älteren, männlichen Geisel identifiziert
Die Hamas hatte die Leichen am Donnerstag (20. Februar) im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben, das sie anschließend der israelischen Armee überstellte. Die sterblichen Überreste wurden im forensischen Institut bei Tel Aviv untersucht. Bereits zuvor war die Leiche des 1940 geborenen Oded Lifschitz identifiziert worden. Lifschitz war ein pensionierter Journalist und Aktivist für die Rechte von Palästinensern. Seine Frau, Yocheved Lifschitz, war ebenfalls entführt worden, wurde aber zwei Wochen später freigelassen.
Während Israel nun auf weitere zugesagte Übergaben wartet, bleibt unklar, wie die Vereinbarung mit der Hamas weiter umgesetzt wird. Berichten zufolge sollen in den kommenden Tagen vier weitere Leichen übergeben werden. Zudem sollen im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas sechs weitere Geiseln freikommen.
Leichenübergabe sorgte für Empörung
Die Übergabe der Leichen erfolgte in Chan Junis unter inszenierten Bedingungen der Hamas. Die Terrororganisation hatte eine Bühne aufgebaut, während maskierte Kämpfer und jubelnde Schaulustige die Szene begleiteten. Diese Bilder sorgten international für Empörung.
Das Schicksal der Familie Bibas hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Besonders die Videoaufnahmen der verängstigten Mutter mit ihren rothaarigen Söhnen, die während des Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 entstanden, bewegten viele. Der Vater der Kinder, Jarden Bibas, der kürzlich freikam, erklärte nach seiner Rückkehr: "Mein Licht ist immer noch dort (im Gazastreifen), und solange sie dort sind, ist hier alles düster."
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa