Kapitän dampft einfach ab
Italien: Kreuzfahrtschiff lässt unpünktliche Passagiere im Hafen stehen
- Veröffentlicht: 22.08.2023
- 13:41 Uhr
- Stefan Kendzia
Die Italiener sind ja für vieles bekannt - für übermäßige Pünktlichkeit wohl eher nicht. Passagier:innen eines Kreuzfahrtschiffs mussten nun am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn man zu spät kommt.
Die Letzten werden die Ersten sein. Zumindest sind sie wahrscheinlich die ersten Personen, die ein Kreuzfahrtschiff im Hafen hat stehenlassen. Und das wohl ganz bewusst. Der Kapitän des Luxusschiffes "MSC Splendida" dampfte einfach ab, obwohl am Pier noch eine Frau und ein Mann herzzerreißend um Mitnahme geschrien haben, wie ein Video auf YouTube zeigt.
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Einfach zurückgelassen - ohne Gepäck
Wer zu spät kommt, den bestraft der Kapitän. In diesem Fall handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die nach einem Landausflug in Bari zu spät am Pier angekommen sind, um mit dem Luxusliner der Reederei MSC weiter in See zu stechen. Wie die Tageszeitung "La Repubblica" berichtet, sollen die beiden ohne Gepäck zurückgelassen worden sein. Und das war nicht unbemerkt geblieben. Laut schreiend sollen sie gerufen haben: "Kapitän, bitte warten Sie auf uns. Sie können es tun, wenn Sie wollen."
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Ob der Kapitän das tatsächlich mitbekommen hat, sei dahingestellt. Allerdings soll eine Passagierin, die sich auf der "Splendida" befunden haben soll, der "Daily Mail" folgendes gesagt haben: "Ich war mit meiner Familie auf dieser Kreuzfahrt, als es passierte. Wir waren beim Mittagessen, als sie eine einzige Durchsage für zwei italienisch klingende Namen machten und nichts weiter." Der Kapitän soll demnach nicht einmal eine Minute gewartet haben. "Es gab nur wenig, bis gar keine Bemühungen, die Leute zu finden", berichtete die Frau.
Grundsätzlich sind Kreuzfahrtpassagier:innen selbst verantwortlich und müssen unbedingt pünktlich sein. Kreuzfahrtschiffe könnten nicht einfach so stoppen und umkehren; es gäbe einen straffen Zeitplan, den sie einhalten müssten. Außerdem seien die Liegekosten extrem hoch, wie Ugo Patroni Griffi von der Hafenbehörde der "La Repubblica" mitteilte. Trotzdem gab es ein Happy End: Die beiden Gäste sollen in Triest wieder zugestiegen sein.
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