US-Wahlkampf
Ivanka Trump: Wo bleibt die Unterstützung der Lieblingstochter in Papa Donalds Wahlkampf?
- Veröffentlicht: 30.10.2024
- 17:25 Uhr
- Stefan Kendzia
Noch während der ersten Amtszeit von Donald Trump war Ivanka nicht nur eine glühende Unterstützerin ihres umstrittenen Präsidenten-Vaters. Sie war seine Top-Beraterin und Stellvertreterin im Wahlkampf. Wo ist das alles nur geblieben? Sie glänzt mit Abwesenheit.
Ein Trump-Wahlkampf ohne seine Lieblingstochter Ivanka? Kaum vorstellbar, wenn man sich die Auftritte Ivankas vor und während der ersten Präsidentschaft als auch bei der Bewerbung zur zweiten Amtsperiode ins Gedächtnis ruft. Heute bietet sich da ein völlig anderes Bild: Ein harmonisches Miteinander des Clans in Sachen Wahlkampf, zumindest bei Trumps Lieblingsfrauen, ist nicht zu sehen.
Im Video: Melania Trump überrascht bei Wahlkampf-Event in New York
Ivanka genoss ihre früheren Auftritte auf dem politischen Parkett
Einst solle Ivanka auf Stimmenfang von Wählerinnen gehen. Ihre Rolle hatte Ivanka zumindest scheinbar genossen - sie bewegte sich auf dem politischen Parkett wie eine First Lady. Nur: Bei der letzten Verkündigung ihres Vaters, sich doch noch einmal um das Amt des US-Präsidenten bewerben zu wollen, erteilte die Lieblingstochter ihrem Vater sozusagen eine Absage. Inklusive Ehemann Jared Kushner.
Beide verkündeten laut "New York Times", sich aus der Politik zurückziehen zu wollen, um ihrem Familienleben den Vorzug zu geben. "Ich werde meinen Vater zwar immer lieben und unterstützen, dies werde ich in Zukunft jedoch außerhalb der politischen Arena tun", wird Ivanka zitiert.
Hat sich Ivanka wegen Sturm aufs Kapitol zurückgezogen?
Der Zeitpunkt dieser Entscheidung ist bemerkenswert. Denn zu jener Zeit war ihr Vater mit vier getrennten Strafprozessen konfrontiert. Einer davon im Zusammenhang mit den Unruhen im Kapitol vom 6. Januar 2021. Genau hier könnte die Erklärung für ihren Rückzug liegen.
Wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet, war es Ivanka, die beim Sturm auf das Kapitol ihren Vater dazu gedrängt haben soll, etwas gegen die Gewalt zu unternehmen. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Ivanka als Frauenrechtlerin an der Seite ihres Vaters nicht gerade glaubwürdig erscheinen könnte.
Einen Wahlkampf-Einstieg in letzter Minute? Nein!
Die älteste Tochter des aktuellen Präsidentschaftskandidaten hat ihren Ehemann dazu eingesetzt, für sie und ihre Familie zu sprechen. Auf die Frage, wie hoch die Chancen seien, dass Ivanka in letzter Minute doch wieder in den Wahlkampf einsteigen könnte, antwortete Kushner prägnant mit dem Wörtchen "Null". Kushner fügte hinzu, dass seine Ehefrau "die Entscheidung getroffen habe, dieses Kapitel ihres Lebens abzuschließen, als sie Washington verließ. Und sie ist dabei bemerkenswert konsequent geblieben."
Die Entscheidung gegen die Politik sei ganz bewusst gefallen, da diese "ein blutiger Sport" sei und sich das Ehepaar Trump-Kushner für das Familien- und Eheleben entschieden habe. Der Umzug von New York auf eine Insel vor Miami - den "Milliardärsbunker" - verdeutlichte das zusätzlich.
Statt Lieblingstochter wenigstens die Schwiegertochter
Trumps Geschäfte - und seine politische Karriere - waren immer auch mit seiner Familie verknüpft. Nachdem sich Ivanka als auch Trumps Ehefrau Melania weitestgehend zurückgezogen haben, ließ Trump seiner Schwiegertochter Lara Trump eine wichtigere Rolle zukommen: Sie wurde Co-Vorsitzende des Republican National Committee.
- Verwendete Quellen:
- New York Times: "Where’s Ivanka?"
- Neue Zürcher Zeitung: "Donald Trumps Clan: Lässt Tochter Ivanka ihn im Stich?"