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Auch Bahnverkehr betroffen

Sturmtief "Zoltan" fegt über Deutschland: Schwere Sturmflut in Hamburg erwartet

  • Aktualisiert: 22.12.2023
  • 09:44 Uhr
  • Michael Reimers
Sturmtief "Zoltan" sorgte in der Nacht zum Freitag (22. Dezember) in Deutschland für zahlreiche Schäden.
Sturmtief "Zoltan" sorgte in der Nacht zum Freitag (22. Dezember) in Deutschland für zahlreiche Schäden.© Cevin Dettlaff/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die deutsche Nordseeküste und das Hamburger Elbgebiet warnt die Polizei vor einer schweren Sturmflut.

  • Sturmtief "Zoltan" sorgt vor allem im Norden Deutschlands auch im Bahnverkehr für zahlreiche Ausfälle und Verspätungen.

  • Für ganz Niedersachsen gilt eine Hochwasserwarnung.

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Für die deutsche Nordseeküste sowie das Hamburger Elbgebiet besteht am Freitag (22. Dezember) die Gefahr einer schweren Sturmflut. Die Wasserstände werden dann nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) auf etwa 3 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Das betroffene Gebiet sollte der Polizei zufolge gemieden werden. Der Hochwasserscheitel wird den Angaben zufolge gegen 11 Uhr am Pegel St. Pauli mit einer Höhe von bis zu 3,05 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet.

Auch für die ostfriesische Küste sowie das Wesergebiet sagten die Expert:innen des BSH am Freitag schwere Sturmfluten vorher. Dort sollen die Hochwasser am Vormittag und Mittag 2,5 Meter bis 3 Meter über dem mittleren Wert liegen. An der nordfriesischen Küste werden Wasserstände von 2 Meter bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet. Als schwer gilt eine Sturmflut ab einem Wasserstand von 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. 

Im Video: Verkehr durch Sturmtief "Zoltan" massiv beeinträchtigt

Verkehr durch Sturmtief "Zoltan“ massiv beeinträchtigt

Störungen im Bahnverkehr

Weitere Einschränkungen gelten wegen des Sturmtiefs "Zoltan" weiterhin im Bahnverkehr. Bereits am Donnerstag (21. Dezember) gab es im Regional- und Fernverkehr zahlreiche Ausfälle und Verspätungen aufgrund der Sturmschäden. "Teilweise können Beschädigungen erst bei Tageslicht abschließend beurteilt werden", teilte ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Donnerstagabend mit. Besonders betroffen sind demnach die Bahnstrecken im Norden.

Am Freitag fallen nach ersten Angaben Fernverkehrszüge zwischen Hamburg/Hannover, Kassel und Frankfurt/Stuttgart/Basel sowie Würzburg und München aus. Zwischen Berlin/Leipzig/Erfurt und Frankfurt komme es zu Verspätungen und vereinzelten Ausfällen. Auch ICE- und IC-Züge zwischen Köln und Kassel entfallen zunächst. In Marienhafe, Norden, Norddeich und Norddeich Mole halten den Angaben von Freitag zufolge keine ICE- und IC-Züge. Betroffen sind zudem die EC-Zugstrecken in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die witterungsbedingten Ausfälle im Regionalverkehr hielten in der Nacht zum Freitag weiter an. So wurde der Verkehr bei Hamburg auf einigen Strecken eingestellt.

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Weserfähre fährt nicht mehr

Orkanartige Böen ließen nicht nur Bäume auf Gleise stürzen, sondern auch etwa auf Straßen. Weihnachtsmärkte blieben geschlossen oder schlossen früher und Fähren fielen aus - wie die Fahrten zwischen Rostock und Gedser in Dänemark. Darüber hinaus musste in Schleswig-Holstein die Fehmarnsund-Brücke nach Polizeiangaben vollständig gesperrt werden. Auch die Weserfähre zwischen Bremerhaven und Nordenham fällt wegen Hochwassers aus. Das teilte das Unternehmen am Freitagmorgen mit. Am Morgen sollte die Fähre ursprünglich im Halbstundentakt verkehren. Wann die Schiffe wieder fahren können, war zunächst noch nicht bekannt.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sprach für das ganze Bundesland eine Hochwasserwarnung aus. Vielerorts würden erste Flüsse über die Ufer treten und forst- und landwirtschaftliche Flächen überschwemmen.

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Zahlreiche Sturmschäden in weiteren Bundesländern

In Sachsen-Anhalt sind in der Nacht zum Freitag wegen des stürmischen Wetters zahlreiche Bäume umgestürzt und Äste sowie Verkehrsschilder abgebrochen. In Salzwedel und Gommern (Landkreis Jerichower Land) wurden zwei Menschen leicht verletzt, wie die Polizei Stendal am Freitagmorgen mitteilte. In Salzwedel war ein Transporter laut Polizei durch den starken Wind von der Straße abgekommen und in Gommern ein Baum auf ein Auto gestürzt.

Im Harz ist zwischen Elend und Sorge laut Polizei Magdeburg die B242 wegen der Gefahr durch Sturmschäden bis zum 26. Dezember vorsorglich gesperrt.

In Baden-Württemberg ist ein etwa fünf mal sechs Meter großes Dachstück aus Kupferblech durch starken Wind von einem Gebäude der Feuerwehr Plüderhausen gerissen worden. Die Feuerwehr habe das Dachstück mit einem Kran geborgen, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag. Die betroffene Stelle an dem Haus sei wieder abgedeckt worden. Verletzt habe sich bei dem Vorfall niemand. Die Einsatzmaßnahmen liefen laut Polizei von Donnerstagabend bis in die Nacht.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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