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Online-Gigant

Kartellklage gegen Amazon wegen Missbrauch von Marktmacht

  • Veröffentlicht: 27.09.2023
  • 14:43 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat zusammen mit 17 Bundesstaaten eine Klage gegen den Onlineriesen Amazon eingereicht.
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat zusammen mit 17 Bundesstaaten eine Klage gegen den Onlineriesen Amazon eingereicht. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Dem Online-Riesen Amazon wird seit Jahren schon vorgeworfen, seine Marktmacht zu missbrauchen. Jetzt hat die US-Wettbewerbsbehörde FTC zusammen mit 17 US-Bundesstaaten Klage eingereicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Wettbewerbsbehörde FTC reichte zusammen mit 17 US-Bundesstaaten Klage gegen Amazon ein.

  • Der Konzern würde den Wettbewerb unterdrücken und eine Monopolstellung einnehmen, so der Vorwurf.

  • Amazon lege laut FTC "ein Ausschlussverhalten an den Tag, das aktuelle Wettbewerber am Wachstum und neue Wettbewerber am Aufkommen hindert".

Konkurrenten von Dienstleistungen im Online-Marktplatzgeschäft sollen ausgeschlossen werden - so würde Amazon den Wettbewerb unterdrücken und eine Monopolstellung einnehmen. Das ist der Vorwurf, den die US-Wettbewerbsbehörde FTC zusammen mit 17 US-Bundesstaaten dem Online-Giganten machen. Die Kartellklage ist laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) vor einem Bundesgericht in Seattle eingereicht worden.

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Bereits die vierte Klage gegen Amazon

Es handelt sich bereits um die vierte Klage, die die FTC gegen den Online-Riesen einreicht. Dabei wird deutlich darauf hingewiesen, dass es nicht darum gehe, Amazon einen Vorwurf zu machen, dass das Unternehmen zu groß sei. Der Konzern lege aber "ein Ausschlussverhalten an den Tag, das aktuelle Wettbewerber am Wachstum und neue Wettbewerber am Aufkommen hindert". Weiter führt die FTC aus: "Unsere Beschwerde legt dar, wie Amazon eine Reihe von Straf- und Zwangstaktiken eingesetzt hat, um seine Monopole unrechtmäßig aufrechtzuerhalten", sagte die FTC-Vorsitzende Lina Khan laut einer Mitteilung.

Die Klage ziele auf das Herzstück des Unternehmens ab - auf den Marktplatz. Man wolle versuchen, "Amazon für diese monopolistischen Praktiken zur Rechenschaft zu ziehen" sowie freien und fairen Wettbewerb wiederherzustellen.

Zudem beschuldigt die FTC Amazon, dass Händler:innen dazu gezwungen werden sollen, die eigenen Logistik- und Lieferdienstleistungen zu nutzen. Nur dann würden die Produkte der betreffenden Händler:innen prominent platziert werden. Auch Bestrafungen soll es geben - und zwar für Verkäufer:innen, die ihre Waren auf anderen Webseiten statt auf Amazon günstiger anbieten würden.

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Nachteile für Verbraucher?

David Zapolsky, Senior Vice President von Amazon, kritisierte die Klage. Er machte deutlich, dass "sich die FTC von ihrem Auftrag, Verbraucher und Wettbewerb zu schützen, radikal entfernt hat". Denn schließlich seien es die Praktiken, die der FTC anzweifle, gewesen, die "zu einer größeren Auswahl, niedrigeren Preisen und schnelleren Lieferzeiten für Amazon-Kunden geführt und den vielen Unternehmen, die in Amazons Shop verkaufen, größere Chancen eröffnet" haben. Sollte die Kartellklage für die FTC und die Bundesstaaten erfolgreich sein, würde das zu geringerer Produktauswahl, höheren Preisen, langsameren Lieferungen für Verbraucher:innen und geringeren Möglichkeiten für kleine Firmen führen. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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