Prognose für 2023
Klimatische Extreme: Weinproduktion weltweit sinkt auf Rekordtief
- Veröffentlicht: 08.11.2023
- 13:08 Uhr
- Lisa Apfel
Die weltweite Weinproduktion sinkt in diesem Jahr voraussichtlich auf ein 60-Jahre-Tief. Schuld sind laut der Internationalen Organisation für Rebe und Wein "extremen klimatische Bedingungen".
Das Wichtigste in Kürze
So wenig wie seit fast 60 Jahren nicht – das ist die Prognose für die diesjährige weltweite Weinproduktion.
Schuld sind veränderte Klimabedingungen.
Vor allem wichtige Zulieferer in der südlichen Hemisphäre leiden.
Schlechte Nachricht für alle Weinliebhaber: Die weltweite Produktion wird dieses Jahr voraussichtlich auf ein Rekordtief zurückgehen und auf den niedrigsten Stand seit 1961 sinken.
Das verkündete die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) am Dienstag (7. November) in Dijon.
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Frost, Regen & Dürre bedrohen den Wein
Demnach wird in der EU ein Produktionsvolumen erwartet, das acht Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegt.
Die weltweite Produktion läge laut der Organisation mit 224,1 Millionen Hektolitern sieben Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die OIV begründet das mit "extremen klimatische Bedingungen". Demnach sind früher Frost, schwere Regenfälle und Dürre die Gründe für die schlechte Prognose.
Deutschland nicht von Wein-Krise betroffen
Vor allen Dingen wichtige Produzenten in der südlichen Hemisphäre leiden unter den klimatischen Veränderungen: In Argentinien, Australien, Chile, Südafrika und Brasilien wurden zehn bis 30 Prozent weniger Wein als im Vorjahr hergestellt.
Deutschland hingegen hat diesbezüglich Glück: Neben den USA und Portugal zählt die Bundesrepublik zu den wenigen Ländern, in denen sich die klimatischen Bedingungen positiv auf die Weinproduktion auswirkten, wie der Deutschlandfunk berichtet:
Mit neun Millionen Hektolitern wird sogar ein leichter Anstieg zum Vorjahr erwartet. Großer Gewinner im Jahr 2023 ist Frankreich: Es ist der weltweit größte Erzeuger mit einem Volumen, das leicht über seinem Fünfjahresdurchschnitt liegt.
Und auch von der OIV gibt es noch positive Nachrichten: Vor dem Hintergrund des weltweit sinkenden Weinkonsums und der hohen Lagerbestände in vielen Teilen der Welt könne die erwartete geringe Produktion das Gleichgewicht auf dem Weltmarkt wiederherstellen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa