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Ersatz für russische Pipelines

Kosten für LNG-Terminals mehr als verdoppelt

  • Veröffentlicht: 21.11.2022
  • 10:29 Uhr
  • Anne Funk
Bau eines LNG-Terminals in Ludmin an der Ostesee.
Bau eines LNG-Terminals in Ludmin an der Ostesee.© Stefan Sauer/dpa

Die Unabhängigkeit von russischem Pipeline-Gas wird Deutschland wesentlich mehr kosten, als zu zunächst geplant. Für die geplanten LNG-Terminals müsse mit dreieinhalb Milliarden Euro Mehrkosten gerechnet werden, so das Bundeswirtschaftsministerium.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland will auf schwimmende LNG-Terminals setzen, um die Energieversorgung zu sichern.

  • Damit will man sich unabhängiger von russischem Pipeline-Gas machen.

  • Die Kosten für die Terminals steigen nun erheblich.

Um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern und das Land unabhängig von russischen Exporten zu machen, setzt die Bundesregierung auf schwimmende Flüssigerdgas-Terminals. Diese anzuschaffen, zu installieren und zu unterhalten werde aber nun deutlich teurer als bisher angenommen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

So habe sich der Gesamtbedarf 2022 laut Bundeswirtschaftsministerium auf rund 6,56 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln erhöht, das seien dreieinhalb Milliarden Euro mehr als geplant. Die benötigten Haushaltsmittel für das Jahr 2023 seien in der Summe noch nicht berücksichtigt.

Kosten werden erst jetzt konkreter

"Diese Erhöhung war in einer zweiten Phase aufgrund der sich dynamisch entwickelnden Situation notwendig", so die Aussage. In Abstimmungen mit zahlreichen Akteuren haben die Kosten konkretisiert werden können. Dabei sollen die Mehrkosten der "Finanzierung von Vorhaben, die essenziell für die deutsche Energiesicherheit für die kommenden Winter sind", dienen.

Zunächst hatte der Haushaltsausschuss im Bundestag für 2022 2,94 Milliarden Euro für Betriebskosten und Kosten für zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen an Land vorgesehen. Obendrein seien für die Beteiligung der staatlichen Förderbank KfW am stationären Terminal in Brunsbüttel rund 738 Millionen Euro eingeplant.

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LNG-Terminals sind "zentraler Baustein"

Um russisches Pipeline-Gas zu ersetzen, setzt Deutschland unter anderem auf Flüssiggas, das per Schiff geliefert wird. Für den Import werden mehrere Terminals errichtet, bisher verfügte Deutschland über keine eigenen Anlandeterminals. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte diese als "zentralen Baustein für die Sicherung unserer Energieversorgung im kommenden Winter" bezeichnet.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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