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Grüne uneins

Kretschmann kritisiert Habecks Vorgehen im Heizungsstreit

  • Aktualisiert: 01.06.2023
  • 08:17 Uhr
  • Lisa Apfel

Winfried Kretschmann gilt eigentlich als Unterstützer Robert Habecks. In der Heizungsdebatte kritisiert der Grünen-Ministerpräsident jedoch seinen Parteifreund.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich kritisch zum Heizungsstreit geäußert.

  • Dabei bemängelte der Grüne besonders das Vorgehen von Parteifreund und Wirtschaftsminister Robert Habeck.

  • Auch die Ampel-Koalition bekam ihr Fett von Kretschmann weg.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bei der Umsetzung seines Heizungsgesetzes mit gewaltigem Gegenwind zu kämpfen. Nun schloss sich auch Habecks Parteifreund Winfried Kretschmann den Kritikern an.

Kretschmann: Wärmewende nicht größtes Problem

Im Gespräch mit der "Zeit" bemängelt der Ministerpräsident Baden-Württembergs laut einer Vorabmeldung: "Das ist alles ein bisschen übertrieben mit der Heizungsdebatte." Die Wärmewende sei nicht das größte Problem des Landes, und so komme es "auf ein paar Monate" nicht an.

Habeck selbst sei "zu schnell" vorgegangen. "Politik ist nun mal eine sehr pragmatische Veranstaltung, man kann nicht mit dem Kopf durch die Wand“, so Kretschmann und weiter: "Bei einem komplexen Gefüge wie den Heizungen mit Verboten vorzugehen, ist ein Ritt auf der Rasierklinge."

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Kretschmann kritisiert auch die Ampel

Auch der Ampel-Koalition stellt der Grünen-Politiker kein gutes Zeugnis aus: "Wenn ich in meiner Koalition zuließe, dass wir uns derart öffentlich beharken, wie es die Berliner Koalition tut, dann, so möchte ich mal behaupten, würden wir das keine sechs Wochen aushalten." 

Die Haltung der FDP im Heizungsstreit kann der 75-Jährige nicht nachvollziehen:  "Dem Partner 100 Fragen zum Heizungsgesetz zu stellen, statt zehn Lösungsvorschläge zu machen, so wie es die FDP macht: Was ist denn das für eine Politik?"

Kretschmann über Verbots-Debatte: Wird "wehtun"

Was die Führungskompetenzen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Causa Heizungsstreit angeht, scheint Kretschmann ebenfalls unzufrieden. Dass eine Koalition zusammenarbeitet, sei eine Hauptaufgabe des Regierungschefs. 

Im Interview verwies der Grünen-Politiker auch auf die veränderten Lebensbedingungen, die mit dem Klimawandel einhergehen: "Wir werden zugleich in Zukunft für die wichtigen Dinge des Lebens mehr Geld ausgeben müssen, für Energie, für Lebensmittel und Sicherheit. Damit haben wir für weniger wichtige Dinge dann weniger übrig." Ohne Zumutungen würde es künftig nicht gehen. Es werde "wehtun".

Eigentlich gilt Kretschmann als Habeck-Unterstützer, 2019 hatte er ihn noch zum Grünen-Kanzlerkandidaten machen wollen.

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