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Kriminalität

Zahl der Geldautomatensprengungen in Deutschland nimmt zu

  • Veröffentlicht: 13.01.2023
  • 14:11 Uhr
  • Clarissa Yigit
Erst am Montag (9. Januar) wurde in Aschaffenburg (Bayern) ein Geldautomat am frühen Morgen auf einem Parkplatz in die Luft gesprengt.
Erst am Montag (9. Januar) wurde in Aschaffenburg (Bayern) ein Geldautomat am frühen Morgen auf einem Parkplatz in die Luft gesprengt.© Ralf Hettler/dpa

Wie kommt man schnell an Geld? Eine Geldautomatensprengung macht es möglich. Fast täglich wurde seit Jahresbeginn ein Geldautomat in die Luft gesprengt – ohne Rücksicht auf Schaden an Dritten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sprengungen von Geldautomaten nehmen deutlich zu.

  • Im Jahr 2020 waren mit 414 Sprengungen die meisten registriert worden.

  • Vor allem in den Bundesländern an der französischen und holländischen Grenze häufen sich die Sprengungen.  

Geldautomaten zu sprengen scheint ein neuer Trend zu sein. Obwohl die Orte, an denen diese stehen, in der Regel videoüberwacht werden, steigen die Fälle der Sprengungen jährlich. Allein im Jahr 2021 gab es 392 Geldautomatensprengungen, wie das "Bundesministerium des Innern und für Heimat" (BMI) sowie das "Bundeskriminalamt" (BKA) im November mitteilten. Die meisten Sprengungen waren im Jahr 2020 verzeichnet worden. Hier haben Kriminelle 414 Geldautomaten in die Luft gejagt. Für das Jahr 2022 könnte sich der Trend demnach fortgesetzt haben. 

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Täglich eine Sprengung 

Das Jahr ist noch jung, und dennoch gab es bereits mehrere Geldautomatensprengungen.

Hier ein paar Beispiele: Am Donnerstag (12. Januar) wurde in Weyerbusch (Kreis Altenkirchen) ein Geldautomat in die Luft gejagt. In Neuwied (Wied) sprangen am Mittwoch (11. Januar) Täter einen Geldautomaten in die Luft, der in einem Wohngebäude untergebracht war. Der Automat befand sich zudem in Autobahnnähe und sei somit laut Angaben des "Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz" besonders gefährdet. Auch in Willich (Kreis Viersen) haben mehrere Kriminelle am Dienstag (10. Januar) einen Geldautomat in einer Bank hochgejagt. So geht es quasi täglich weiter.

Steigende Fallzahlen seien in Hessen und Berlin zu verzeichnen. Die häufigsten Sprengungen fanden allerdings in Bundesländern nahe den Niederlanden statt. Insbesondere betroffen war – laut BKA – Nordrhein-Westfalen.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): "Die Sprengung von Geldausgabeautomaten hat deutschlandweit und auch hier bei uns in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Die Täterbanden gehen dabei äußert skrupellos und brutal vor."

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Warum werden so viele Automaten in Deutschland gesprengt?

Wie die "Tagesschau" beschreibt, habe dieses Phänomen mit Klebstoff und Farbe zu tun. So sind in den Niederlanden und Frankreich die Geldautomaten auf "Klebetechnik und Einfärbesysteme" umgerüstet worden. Dies bedeutet, dass Bargeld entweder durch Klebstoff oder Farbe unbrauchbar gemacht wird. In Deutschland werde diese Technik nicht angewendet. "Das nutzen die Täter gnadenlos aus", beschreibt Bastian Kipping, Kriminaloberkommissar beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz in der "Tagesschau".

Da in Deutschland viel häufiger mit Bargeld gezahlt werde als im Nachbarland Holland, werde Deutschland "zum lohnenden Ziel für die Verbrecher". Alleine 55.000 Geldautomaten sind im Bundesgebiet verteilt, schreibt die "Deutschen Kreditwirtschaft". Laut "Statista" gab es im Jahr 2021 in den Niederlanden nur 836 Geldautomaten . Zudem seien die deutschen Automaten in der Regel auch noch mit mehr Bargeld befüllt als in Nachbarländern.

Sprengung bringe Gefahren mit sich

Aber nicht nur der finanzielle Schaden steht im Blickpunkt. Das BKA als auch das BMI sind sich einige, dass solch eine Sprengung "erhebliche Gefahren für die körperliche Unversehrtheit und das Leben unbeteiligter Dritter" mit sich bringe, da immer mehr hochgefährlicher Sprengstoffe verwendet werden.

So könne von den Tätern die Gefahren von Trümmerteilen und Splittern nicht erkannt werden. Zudem flüchteten die Kriminellen oftmals rücksichtslos in meist hochmotorisierten Fahrzeugen. Dieses Verhalten könnte Dritte und Einsatzkräfte der Polizei erheblich gefährden, erklärt das BKA.

In der Vergangenheit wurden überwiegend Gasgemische genutzt, die in den Automaten eingeleitet und gezündet werden. Mittlerweile verwenden die Täter überwiegend feste Explosivstoffe, ergänzt das Bundeskriminalamt.

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