Lesben- und Schwulenverband widerspricht
Kritik an Faesers "Sicherheitsgarantie" für Katar
- Veröffentlicht: 04.11.2022
- 17:59 Uhr
- afu
Fußball-Fans aus der LGBTQI-Gemeinde müssten sich keine Sorgen machen, wenn sie nach Katar reisen, betonte Innenministerin Faeser nach ihrer Rückkehr aus dem WM-Gastgeberland. Dafür erntete sie nun Kritik vom Lesben- und Schwulenverband - sicher fühlen könne man sich dort keinesfalls.
Eine "Sicherheitsgarantie" für Fußball-Fans aus der LGBTQI-Gemeinde brachte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) von ihrer Reise ins WM-Gastgeberland Katar mit. Jeder, der aus Deutschland zur Fußball-WM reise, sei sicher, "egal an wen oder was er glaubt, oder egal wen er liebt", so die Ministerin bei ihrer Rückkehr.
Nun hat der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) dieser Aussage heftig widersprochen und Faeser vorgeworfen, sie verkenne die Fakten. "In Katar sind homosexuelle Handlungen strafbar", so LSVD-Sprecher Alfonso Pantisano im Gespräch mit "MDR Aktuell".
Reisewarnung statt Sicherheitsgarantie
Man müsse sogar fast schon eine Reisewarnung aussprechen. Pantisano selbst würde niemandem empfehlen, jetzt nach Katar zu reisen, da sich dort niemand wirklich sicher fühlen könne. Die Sicherheitsgarantie ändere außerdem nichts daran, "dass Menschen, die in Katar leben, weiter nach der WM mit der Todesstrafe belangt werden können und ihr Leben bedroht ist".
In diesem Zusammenhang erinnerte der LSVD-Sprecher an die Olympischen Winterspiele 2014, welche im russischen Sotschi stattfanden. Auch hier habe es eine Sicherheitsgarantie für Schwule und Lesben gegeben. Pantisano appelliert, dass man aufhören müsse zu glauben, Sportereignisse in totalitären Regimen könnten zu mehr Demokratie führen. "Sie führen eher zu deren Stärkung. Wir machen uns zum Spielball der Regimes."
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