Großbritannien
Kunst für Flüchtlinge: Street-Art-Legende Banksy verteidigt Aktion
- Aktualisiert: 03.07.2024
- 18:41 Uhr
Eine Kunstaktion zum Thema irreguläre Migration sorgte in Großbritannien für Empörung. Der Künstler Banksy steht hinter seinem Werk und streitet mit dem Innenministerium.
Das Wichtigste in Kürze
Der britische Street-Art-Künstler Banksy empörte das Innenministerium Großbritanniens mit einer Kunstaktion.
Bei einem Musikfestival machte er mit einer Aktion aufmerksam auf das Problem der irregulären Migration.
Nach scharfer Kritik von Innenminister James Cleverly verteidigt sich Banksy und kritisiert italienische Behörden.
Im Video: "Mehr als 500 Migranten vor Kanaren gerettet"
Wegen einer Aktion, mit der er auf das Schicksal irregulärer Migranten im Ärmelkanal aufmerksam gemacht hat, streitet sich Banksy mit dem britischen Innenminister James Cleverly.
Der britische Street-Art-Künstler, dessen Identität unbekannt ist, hatte beim Musikfestival Glastonbury am vergangenen Freitag ein Schlauchboot mit Puppen in orangefarbenen Schwimmwesten in die Menge hieven lassen. Daraufhin kritisierte Cleverly, die Aktion sei widerwärtig und inakzeptabel und "trivialisiere" die Überfahrt von Migranten mit kleinen Booten.
Rettung von Minderjährigen aus Mittelmeer
Nun schlug Banksy zurück. Cleverlys Kritik sei "ein bisschen übertrieben", schrieb der aus Bristol stammende Brite auf seinem offiziellen Instagram-Account, auf dem er seine Werke und Aktionen öffentlich macht.
Banksy betonte, das von ihm finanzierte Rettungsschiff "MV Louise Michel" habe in der Nacht zum Montag 17 unbegleitete Minderjährige aus dem Mittelmeer gerettet. "Als Strafe haben die italienischen Behörden es festgesetzt - was mir widerwärtig und inakzeptabel erscheint."
Migration ist vor der Parlamentswahl am Donnerstag ein wichtiges Thema in Großbritannien. Jedes Jahr kommen Zehntausende Menschen ohne die notwendigen Papiere über den Ärmelkanal ins Land. Der konservativen Regierung in London ist das ein Dorn im Auge. Sie will die irregulären Migranten mit scharfen Gesetzen abschrecken und ohne Rücksicht auf die Herkunft nach Ruanda abschieben.
Bei der Abstimmung dürften die Konservativen von Premierminister Rishi Sunak aber abgewählt werden. Die wahrscheinlich neue sozialdemokratische Regierung will den Ruanda-Plan streichen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa