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Gender-Pay-Gap bei 18 Prozent

Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließt sich nicht

  • Veröffentlicht: 18.01.2024
  • 16:28 Uhr
  • Lena Glöckner
Frauen bekommen im Durchschnitt noch immer weniger Geld als Männer.
Frauen bekommen im Durchschnitt noch immer weniger Geld als Männer. © Annette Riedl/dpa

Frauen werden in Deutschland weiterhin schlechter bezahlt als Männer. Seit nunmehr vier Jahren wird die Lohnlücke nicht mehr kleiner. Die Statistik kann die Gründe nur zum Teil klären.

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Auf dem deutschen Arbeitsmarkt werden Frauen deutlich schlechter entlohnt als Männer. Ihr Bruttostundenlohn lag im vergangenen Jahr mit 20,84 Euro unverändert 18 Prozent unter dem der Männer, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag (18. Januar) berichtete. Diese erhielten im Schnitt einen Stundenlohn von 25,30 Euro.

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Über die Jahre hat sich der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied zwar etwas verringert, im Jahr 2006 betrug er noch 23 Prozent. Doch seit 2020 verharrt die unbereinigte Lohnlücke bei 18 Prozent.

Knapp zwei Drittel der Lohnlücke erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten bei den Frauen und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen. Es bleibt eine Lücke (bereinigter Gender-Pay-Gap) von rund 6 Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung.

Bereinigt noch bei 6 Prozent

Selbst bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie haben also Frauen ein um 6 Prozent niedrigeres Einkommen als Männer. Die Behörde vermutet, dass hier Erwerbsunterbrechungen etwa bei Schwangerschaften, zur Kindererziehung oder zur Pflege von Angehörigen eine Rolle spielen, die aber nicht näher erfasst seien. Man gehe davon aus, dass sich damit weitere Anteile des Lohnunterschieds erklären ließen. Die 6 Prozent stellten insofern eine Obergrenze für eine mögliche Verdienstdiskriminierung durch die Arbeitgeber:innen dar.

Die Statistik stellte fest, dass die Bruttostundenverdienste ab dem 30. Lebensjahr stärker auseinanderdriften. In diesem Alter bekommen viele Frauen Kinder und unterbrechen ihr Erwerbsleben. Während im weiteren Arbeitsleben die Stundenlöhne der Frauen nahezu stagnieren, stiegen sie bei den Männern noch regelmäßig an. Die unbereinigte Lohnlücke betrug bei 30-Jährigen rund 8 Prozent und bei Beschäftigten zwischen 57 und 61 Jahren dann 27 Prozent.

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Paus unzufrieden über Stillstand

Entgeltgleichheit sei unter dem Aspekt des Fachkräftemangels ein wichtiger Faktor, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu steigern, teilte DGB-Vize Elke Hannack mit. Politik und Arbeitgeber:innen müssten Fehlanreize im Steuer- und Sozialrecht beseitigen, frauendominierte Berufe aufwerten und die Minijobs reformieren, in denen vor allem Frauen tätig sind.

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) zeigte sich unzufrieden über den Stillstand. "Ich gebe mich nicht damit zufrieden, dass wir in Deutschland bei der gleichen Bezahlung von Frauen und Männern eines der Schlusslichter in der Europäischen Union sind", sagte sie. Man arbeite mit Hochdruck an der nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz noch in der laufenden Legislaturperiode.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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