Versuchter Femizid?
Mann greift vor Berliner Kita Ehefrau mit Messer an
- Aktualisiert: 10.09.2024
- 19:34 Uhr
- dpa
Eine Mutter will in Berlin ihre Söhne in der Kindertagesstätte abgeben, als sie plötzlich von ihrem Ehemann attackiert wird.
Erneut hat ein Mann in Berlin seine Partnerin angegriffen und verletzt. Laut Polizei attackierte der 51-Jährige seine Ehefrau mit einem Messer, als diese ihre Söhne am Montag zur Kindertagesstätte in Berlin-Tegel brachte. Die 29-Jährige wurde dabei am Kopf und an einer Hand verletzt.
Messer-Attacke vor Kita in Berlin
Passanten eilten der Frau zu Hilfe und alarmierten die Polizei. Polizisten nahmen den 51-Jährigen noch am Tatort fest und stellten ein Messer als mutmaßliches Tatwerkzeug sicher. Der Mann wurde einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ wie beantragt Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung, der Mann kam in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Berlin bei der Onlineplattform X mitteilte.
Im Video: Maßnahmen gegen Femizide: Zwei Tötungen an Frauen in Berlin
Die Frau wurde von Rettungskräften versorgt und kam in ein Krankenhaus. Um ihre Söhne im Alter von fünf und acht Jahren kümmern sich zunächst Verwandte, wie es hieß. Die Polizei ermittelt gegen den Ehemann wegen gefährlicher Körperverletzung im Rahmen der häuslichen Gewalt.
28 Frauen in Berlin in 2024 durch Mann tödlich verletzt
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat erst am Montag Zahlen zu Gewalt gegen Frauen genannt. Demnach wurden in diesem Jahr bisher 28 Frauen vorsätzlich durch einen Mann tödlich verletzt. Es geht um Körperverletzung mit Todesfolge, Mord, Raubmord, Sexualmord und Totschlag. SPD-Rechtspolitiker:innen hatten für tödliche Gewalt gegen Frauen härtere Strafmaßnahmen gefordert.
Ob es ein sogenannter Femizid gewesen sei, sei häufig noch in den laufenden Ermittlungen zu klären. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Ende August waren in Berlin innerhalb weniger Tage zwei Frauen bei Messerangriffen getötet worden. In beiden Fällen soll der Ex-Partner der Täter sein. Für Aufsehen sorgte auch der tödliche Brandanschlag auf die ugandische Marathonläuferin Rebecca Cheptegei.