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Deutlich mehr Fälle als im Vorjahr

Keuchhusten-Impfung: Wie gut wirkt sie?

  • Aktualisiert: 03.06.2024
  • 16:55 Uhr
  • Stefan Kendzia
Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wirbt für einen Impfschutz vor Keuchhusten.
Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wirbt für einen Impfschutz vor Keuchhusten.© Julian Stratenschulte/dpa

In Bayern sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in diesem Jahr bereits 1.168 Keuchhusten-Fälle registriert worden (Stand 21.05.2024). Das sind 791 mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Wie die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) mitteilte, nehmen die Keuchhusten-Fälle besonders in Bayern stark zu. Sie warb gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) für einen Impfschutz vor dieser Krankheit.

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Bei Säuglingen sind schwere Komplikationen möglich

"Keuchhusten ist sehr ansteckend. Während die Erkrankung bei Jugendlichen und Erwachsenen häufig als starker und langanhaltender Husten verläuft, können bei Säuglingen schwere Komplikationen auftreten", sagte Gerlach. Erwachsene seien eine häufige Ansteckungsquelle.

Der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Christian Weidner, ergänzte: Bei Keuchhusten handele es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Tröpfchen übertragen werde. "Die mit der Krankheit einhergehenden quälenden Hustenattacken können mitunter bis zum Erbrechen führen und sogar Leisten- und Rippenbrüche verursachen." Schwere Komplikationen wie Lungenentzündungen oder schlimmstenfalls Atemstillstand kämen vor allem im ersten Lebensjahr vor.

Eine Impfung während der Schwangerschaft kann auch das Baby schützen

Gerlach verwies darauf, dass ein Neugeborenes bereits durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft geschützt werden könne. Auch könne ein gesundes und vollständig geimpftes Umfeld zum Schutz beitragen. Kinder und Erwachsene sollten laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gegen Keuchhusten geimpft sein.

Weidner erläuterte: "Eine Impfung schützt ebenso wie eine durchgemachte Erkrankung leider nicht dauerhaft vor einer erneuten Infektion." Ziel sei daher eine möglichst frühzeitige und vollständige Grundimmunisierung der Säuglinge und Kleinkinder sowie Auffrischungen im Vorschul- und Jugendalter. Die Impfung Erwachsener diene als Selbstschutz wie als wichtiger Herdenschutz für Kinder.

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Säuglingen wird eine Immunisierung von drei Impfungen mit Kombi-Impfstoff empfohlen

Für die Grundimmunisierung im Säuglingsalter werden regelhaft drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten mit einem Kombinationsimpfstoff empfohlen, der gleichzeitig gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B schützt. Es folgen nach mehreren Jahren Auffrischungsimpfungen. Einen besonderen Stellenwert habe die Impfung gegen Keuchhusten bei Schwangeren: Sie schütze die Schwangere und nach der Geburt den Säugling durch mitgegebene Antikörper der Mutter.

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Volle Wirksamkeit der Impfung erst nach Abschluss der Grundimmunisierung

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite mitteilt, stellen Impfungen generell "wirksame, sichere und kostengünstige Möglichkeit zur Verhinderung von Infektionskrankheiten dar. Wie bei anderen Methoden in der Medizin ist ihre Wirksamkeit nicht 100-prozentig. Persönliche Faktoren wie Alter, Geschlecht, Grunderkrankungen et cetera. sind für die individuelle Reaktion auf Impfungen entscheidend. Die sichere Wirksamkeit von Impfungen wird durch die Einhaltung des angegebenen Impfschemas ermöglicht. Die volle Wirksamkeit der Impfung ist erst nach Abschluss der Grundimmunisierung erreicht. Auffrischungsimpfungen sind erforderlich, um einem nach Jahren schwächer werdenden Immunschutz entgegenzuwirken. Es besteht aber trotz Impfung die Möglichkeit zu erkranken."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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