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Möglicher Litauen-Einmarsch

"Mittlere Kräfte": Wie bereit ist die Bundeswehr-Truppe wirklich, wenn Putin angreift?

  • Veröffentlicht: 14.02.2024
  • 16:13 Uhr
  • Anne Funk
Wie ist es um die "Mittleren Kräfte" der Bundeswehr bestellt?
Wie ist es um die "Mittleren Kräfte" der Bundeswehr bestellt?© Henning Kaiser/dpa

Als Teil des Heers sollen die "Mittleren Kräfte" schnell verlegt werden und eingreifen können. Doch offenbar sind noch einige Hürden bei der Bundeswehr zu nehmen. 

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In Kürze jährt sich der Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bereits zum zweiten Mal. Die Sorge, dass Putin auch andere Länder, möglicherweise auch NATO-Mitglieder, überfallen könnte, nimmt immer mehr zu. Dessen ist sich auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bewusst. "Wir hören fast jeden Tag Drohungen aus dem Kreml - zuletzt wieder gegen unsere Freunde im Baltikum", erklärte er im Januar. 

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Besonders ein russischer Einmarsch nach Litauen könnte fatale Folgen haben: Russland könnte so das NATO-Gebiet trennen, wenn es den Landkorridor zwischen der russischen Exklave Kaliningrad und Belarus besetzen würde. Um der russischen Armee etwas entgegensetzen zu können, hat die Bundeswehr ihr Heer umstrukturiert, wie das ZDF berichtet.

Zusätzlich zu den Kräftekategorien "Leichte Kräfte" und "Schwere Kräfte" soll es nun auch "Mittlere Kräfte" geben. "Mit radbeweglichen, hochmobilen Verbänden sollen diese schnell und ohne lange Vorbereitungszeit im gesamten europäischen Operationsraum der NATO verlegbar sein", so die Information der Bundeswehr. Die "Mittleren Kräfte" sollen also schneller vor Ort sein als Panzerfahrzeuge, sind allerdings auch leichter gepanzert. Dafür wird in neue Fahrzeuge investiert, laut ZDF fließt ein großer Teil des Sondervermögens in das Projekt.

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Material- und Personalproblme

Der Plan: Im kommenden Jahr soll eine erste Brigade "Mittlere Kräfte" aufgestellt werden, die dann innerhalb von drei Tagen marschbereit sein muss und am Tag 400 Kilometer zurücklegen kann. Doch da liegt offenbar das Problem: Noch sind viele Verträge für Beschaffungsprojekte nicht unterzeichnet, notwendige Fahrzeuge werden nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Eine schnelle Verlegbarkeit, also der wichtigste Vorteil der "Mittleren Kräfte", ist damit nicht gegeben. Laut einem internen Bundeswehr-Papier, welches "ZDF Frontal" vorliegen soll, wird erst 2030 oder später mit einer vollen Einsatzfähigkeit gerechnet. 

Außerdem soll auch die Personalplanung kritisch sein. "ZDF Frontal" bezieht sich auf eine interne Meldung, wonach statt der benötigten 5.853 Soldaten nur Dienstposten für 5.000 vorgesehen seien. Das könne drastische Folgen für die Einheit haben: Die Brigade könne "nicht wie konzeptionell vorgesehen kämpfen", da im Durchschnitt "alle Fähigkeiten reduziert ausgeplant werden mussten", heißt es.

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Konkret bedeute das, dass die Brigade nicht einmal eine Woche gegen Russland standhalten könnte. Man könne wegen nicht ausreichend vorhandener Aufklärungs- und Pionierfähigkeiten überdehnte Räume nicht beherrschen. Auch die vergleichsweise geringe Panzerung könne zum Problem werden, da sie zunächst "an vorderster Front schwere russische Panzerverbände" aufhalten müssten, so ein anonymer Bundeswehr-Offizier gegenüber "ZDF Frontal". Das werde seiner Meinung nach hohe Verluste auf deutscher Seite mit sich bringen. 

  • Verwendete Quellen:
  • ZDF: "Fehlplanungen bei neuer Bundeswehr-Truppe"
  • Nachrichtenagentur dpa
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